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SV Waldhof – SpVgg Bayreuth 2:1

Bayreuth
(Foto: PIX/M.Ruffler) Der Ball ist im Netz - 2:1 für den SV Waldhof

Vierter Sieg im vierten Heimspiel für den SV Waldhof, aber ein schweres Stück Arbeit gegen die SpVgg Bayreuth
(GM) „Gegen Bayreuth wird es alles andere als ein einfaches Spiel für uns“, hatte Waldhof-Trainer Christian Neidhart vor der Partie gegen den Aufsteiger ahnungsvoll erklärt – und er hatte damit Recht. Seine Mannschaft tat sich lange schwer gegen die SpVgg, lag sogar mit 0:1 in Rückstand, ehe kurz vor dem Abpfiff der Siegtreffer noch regelrecht erzwungen wurde. Dazwischen lagen fast 90 Minuten, in denen sich die Blau-Schwarzen in der Tat mehr abmühten, als spielerisch zu glänzen und das gegen eine Mannschaft, die gerade einmal einen Saisonsieg auf dem Konto hat.

Gegenüber der Partie gegen den SV Elversberg nahm Christian Neidhart drei Wechsel vor. Dominik Martinovic erhielt dieses Mal den Vortritt vor Pascal Sohm, Adrien Lebeau rückte für Stefano Russo in die Startelf und Niklas Sommer ersetzte Malte Karbstein.

Wie unbequem Bayreuth tatsächlich ist, bekam Adrien Lebeau bereits nach 30 Sekunden zu spüren, als er von Tobias Weber in der eigenen Hälfte rüde umgehauen wurde, wofür der Bayreuther auch umgehend und völlig zurecht die Gelbe Karte gezeigt bekam. Fünf Minuten später ergibt sich die erste Möglichkeit für den Waldhof, als nach dem ersten Eckball, von Taz, Lebeau für Höger auflegt, aber dessen Schuss wird gerade noch abgeblockt, der Abpraller landet bei Jans, der aber am Tor vorbeischießt. Eine Minute später wird Martinovic steil geschickt, der Waldhöfer Angreifer schießt aber den einzigen Abwehrspieler an, den er noch vor sich hat.

Auf der anderen Seite muss Waldhof-Torhüter Behrens erstmals zugreifen, hat aber beim Kopfball von Ziereis keine großen Probleme (8.). Ansonsten macht der Waldhof viel Druck, aber was Christian Neidhard bereits in den vorausgegangenen Spielen bemängelte, zeigte sich auch in dieser Partie wieder: es fehlte an Präzision, der letzte Ball kommt nicht an. Wie aus dem Nichts geht stattdessen Bayreuth in Führung. Im Mittelfeld trifft Sommer den Ball nicht richtig, legt dabei unfreiwillig für Andermatt auf, der sofort steil auf Nollenberger spielt und dieser lässt mit einem platzierten Schuss in die lange Ecke Behrens keine Chance – 0:1 in der 14. Minute.

Doch lange können sich die Gäste nicht über die Führung freuen. Nur drei Minuten später spielt Höger auf der linken Seite einen Zuckerpass auf Lebeau, der gibt den Ball flach in die Mitte zu Martinovic, der den Ball cool annimmt, aus der Drehung schießt und zum 1:1-Ausgleich trifft (17.). In der Folge erspielt sich der Waldhof ein deutliches Übergewicht, aber Bayreuth bleibt durch gelegentliche schnelle Gegenstöße gefährlich. In der 22. Minute kommt Lebeau, nach Vorarbeit von Höger, über die linke Seite, setzt sich schön durch und zieht ab, aber Bayreuths Torhüter Kolbe hält sicher. Zwei Minuten später kommt auf der anderen Seite Fenninger zum Schuss, setzte den Ball aber deutlich über das Waldhöfer Tor.

Nach einer guten halben Stunde hat der Waldhof die Riesenchance zur Führung, als Bayreuths Groiß im eigenen Strafraum nicht klären kann, Kother schaltet schnell, bringt den Ball scharf nach innen, wo Lebeau am langen Pfosten nur ganz knapp vorbeirutscht (31.). Waldhof bleibt im Vorwärtsgang, hat aber in der 40. Minute Glück, dass Nollenberger nach einer Einzelaktion mit einem Schlenzer nur den Außenpfosten trifft. Kurz darauf ist aber wieder der Waldhof an der Reihe; Lebeau setzt sich auf der linken Seite klasse durch, passt zu Kother, dessen Schuss aber abgeblockt werden kann (43.). Wenig später pfeift Schiedsrichter Exner die erste Halbzeit ab, in der der Waldhof mehr vom Spiel hatte, aber zu wenig aus seinen Möglichkeiten machte. Die Gäste gingen mit dem 1:1 zufriedener in die Kabinen.
In der zweiten Halbzeit setzt sich der Spielverlauf fort, der auch über den größten Teil der ersten 45 Minuten zu sehen war. Der Waldhof versucht Druck zu machen, ist aber im letzten Drittel zu unentschlossen und zu wenig präzise. Und ergibt sich einmal eine gute Chance, wird sie meist leichtfertig vergeben, wie in der 59. Minute, als der groß aufspielende Höger mit einem klasse Pass Kother bedient, der aber, alleine vor Kolbe, fast kläglich vergibt.

In der 62 Minute wechselt Christian Neidhart gleich doppelt, Kother und Bentley Baxter Bahn gehen vom Platz, Marc Schnatterer und Fridolin Wagner kommen neu ins Spiel. Auch Bayreuth wechselt zweifach, lässt sich dabei allerdings sehr viel Zeit (63.). Der Waldhof drängt auf den zweiten Treffer, aber so richtig zwingend wird es nicht. In der 66. Minute lässt sich Martinovic zu viel Zeit und spielt zu spät auf den mitgelaufenen Schnatterer, der dann noch entscheidend gestört werden kann.

Nachdem Bayreuth in der 69. Minute erneut doppelt wechselte, bringt der Waldhof eine Minute später gleich drei frische Spieler; Pascal Sohm, Marten Winkler und Daniel Keita-Ruel ersetzen Taz, Lebeau und Martinovic. Noch immer steht es 1:1 und es bleibt spannend. Waldhof läuft immer wieder an, aber die richtige Idee vor einem möglichen Abschluss fehlt. Die letzten fünf Minuten des Spiels brechen an und kaum etwas deutet daraufhin, dass noch etwas passieren könnte. Doch nur eine Minute später, nach einem Eckball von Schnatterer, steigt Sohm am höchsten, köpft den Ball aufs Tor, die vielbeinige Abwehr der Gäste kann noch abblocken, der Abpraller fällt jedoch erneut vor die Füße von Sohm, der aus kurzer Distanz schließlich doch noch zum 2:1 trifft (86.).

In der verbleibenden Zeit, einschließlich der Nachspielzeit von drei Minuten, kommt Bayreuth nicht mehr entscheidend vor das Waldhöfer Tor und die Gastgeber bringen den knappen Vorsprung routiniert über die Zeit. Der Sieg für die Blau-Schwarzen geht zwar in Ordnung, aber gegen den biederen Aufsteiger hätte das Spiel deutlich früher entscheiden sein müssen. Ende gut, aber – nein, nicht alles gut. Es gab in dieser Partie zu wenig Spielfluss und zu wenige gut vorgetragene Angriffe, als dass man zufrieden sein könnte. Für einen Aufstiegsaspiranten ist das zu wenig, aber zum Glück ist die Saison noch lang. Immerhin bleibt der Waldhof zuhause ungeschlagen und kletterte hoch auf Platz 4.

SV Waldhof Mannheim – SpVgg Bayreuth 2:1 (1:1)
Waldhof: Behrens – Sommer, Riedel, Seegert, Jans, Höger, Bahn (62. Bahn), Kother (62. Schnatterer), Taz (70. Sohm), Lebeau (70. Winkler), Martinovic (70. Keita-Ruel)
Bayreuth: Kolbe – T. Weber (63. Lippert), Groiß, F. Weber (69. Eder), Hemmerich, Andermatt (87. Kaymaz), Kirsch, Steininger, Nollenberger, Fenninger (63 Zejnullahu), Ziereis (69. Heinrich)
Tore: 0:1 Nollenberger (14.), 1:1 Martinovic (17.), 2:1 Sohm (86.); Schiedsrichter: Florian Exner, Münster; Zuschauer: 7.121