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SV Waldhof – FC Viktoria Köln 2:1

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(Foto: PIX/M.Ruffler) 1:1-Torschütze Korte, ganz links, holt sich die Glückwünsche ab

Rückstand zur Pause, dann dreht der SV Waldhof das Spiel – 2:1
(GM) Mit 2:1 gewann der SV Waldhof im Carl-Benz-Stadion gegen Viktoria Köln und konnte damit sein erstes Heimspiel im Jahr 2020 feiern. Mit dem Sieg mischt die Mannschaft von Bernhard Trares weiter im Aufstiegsrennen mit.

Wie zu erwarten war, standen die Youngsters Gerrit Gohlke und Florian Flick erneut in der Anfangsformation, ebenso wie Arianit Ferati und Mounir Bouziane. Kevin Koffi blieb zunächst auf der Bank – auch Maurice Deville bekam eine Pause.

Der SV Waldhof startete vielversprechend in die Partie. Bereits in der 2. Minute passte Schuster steil auf Bouziane, der den Ball klasse annahm, aber knapp am klasse reagierenden Patzler, im Kölner Tor, scheiterte. Köln blieb aber unbeeindruckt, spielte gut mit und kam in der 6. Minute zum ersten Eckball. Wunderlich bringt den Ball herein, Kreyer nimmt ihn volley, trifft aber zum Glück der Waldhöfer nur den Innenpfosten (7.) – Glück für Timo Königsmann und die Blau-Schwarzen. Kurz darauf muss der Unparteiische bereits die Gelbe Karte zücken, als Hajrovic rüde gegen Ferati einsteigt (9.).

Es geht hin und her – auf die zweite Ecke für Köln (12.), folgt im direkten Gegenzug die erste Ecke für die Blau-Schwarzen. Köln wehrt ab, aber der SVW bleibt in Ballbesitz. Hofrath zieht wuchtig mit links ab, aber der Schuss wird abgeblockt (15.). In der 21. Minute folgt die zweite Schrecksekunde für den SVW. Erneut nach einem Eckball, kommt Hajrovic zum Schuss und setzt den Ball an den Pfosten. Die blau-schwarze Abwehr war zum zweiten Mal mit dem Glück im Bunde. Der Waldhof tut sich schwer, zwingende Chancen herauszuarbeiten, das letzte Abspiel vor dem möglichen Abschluss kommt nicht an. Die Kölner haben deutlich mehr vom Spiel.

In der 29. Minute eröffnet sich aber plötzlich eine Chance; Dauerläufer Marx bringt von der rechten Seite diagonal den Ball in den Strafraum der Gäste, halb Pass, halb Schuss, Ferati stürmt heran, kommt aber einen halben Schritt zu spät. Zwei Minuten später spielt Ferati auf Bouziane, der geschickt freigelaufen war, doch der Angreifer bringt den Ball nicht an Patzler vorbei. Fünf Minuten später geht Köln in Führung. Nach einem Angriff über die linke Seite, und über mehrere Stationen, kommt der Ball in die Mitte zu Kreyer, der überlegt zum 0:1 einnetzen kann. Die Führung der Gäste ist zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient. Der Waldhof versucht zwar sofort zu antworten, aber die verbleibenden beiden Angriffe bis zur Pause enden in jeweils ungenauen Abspielen.

Die zweite Halbzeit war gerade zwei Minuten alt, als Waldhof ausgleichen konnte. Nach einem Eckball von Ferati, der zunächst vom eingewechselten Willers abgewehrt wurde, nimmt Korte den Ball volley und trifft zum 1:1 (47.). In der Folge wird der Waldhof merklich stärker, läuft die gegnerischen Verteidiger früher an und die Zweikämpfe werden von beiden Seiten mit mehr Intensität geführt. Schiedsrichter Patrick Alt beweist dabei viel Gespür, wann er das Geschehen laufen lassen kann. Nach einem klasse Angriff über Bouziane und Schuster, steht Ferati frei vor Patzler, doch der Kölner Torhüter kann reaktionsschnell per Fußabwehr klären (54.). Im direkten Gegenzug kann sich auch Königsmann auszeichnen, bei einem Schuss von Wunderlich. Dann steht erneut Patzler im Mittelpunkt, als er aus kürzester Distanz den Schuss Bouziane abwehrt (58.).

Eine Minute später hat Bouziane Feierabend, er geht ebenso vom Platz wie Gouaida, für die beiden kommen Koffi und Deville. Waldhof ist jetzt klar am Drücker, Köln kommt nur noch sporadisch vor den gegnerischen Strafraum. In der 64. Minute ist es nach Vorarbeit von Schuster wieder Ferati, der an Patzler scheitert. Nur eine Minute später legt Deville eine weite Flanke per Kopf auf Koffi ab, statt selbst den Abschluss zu versuchen.

In der 75. Minute macht Ferati Platz für Mete Celik und Jan Just kommt für Marx, der damit zum ersten Mal in der Saison eine Partie nicht zu Ende spielt. Der Waldhof drängt nun auf die Entscheidung – und belohnt sich tatsächlich in der 84. Minute. Über Koffi und Celik kommt der Ball zu Korte, der an die Latte schießt und von dort prallt das Leder in Patzlers Rücken und springt hinter die Linie. Riesenjubel bei den Blau-Schwarzen. Aber Köln gibt sich noch nicht geschlagen. In den verbleibenden Minuten sowie in der dreiminütigen Nachspielzeit rennen die Gäste noch einmal an, holen auch noch zwei Eckbälle heraus, aber zum Ausgleich reicht es nicht mehr.

SV Waldhof Mannheim –FC Viktoria Köln 2:1 (0:1)
Waldhof: Königsmann - Marx (75. Just), Schultz, Gohlke, Hofrath, Flick, Schuster, Ferati (75. Celik), Gouaida (59. Deville), Korte (87. dos Santos), Bouziane (59. Koffi)
Vik. Köln: Patzler - Koronkiewicz, Lanius, Hajrovic (46. Willers), Holthaus, Klefisch, Saghiri (66. Ristl), Tachie (66. Gottschling), Wunderlich (74. Holzweiler), Handle (74. Bunjaku), Kreyer
Tore: 0:1 Kreyer (36.), 1:1 Korte (47.), 2:1 Patzler (84./ET); Schiedsrichter: Patrick Alt; Illingen

Stimmen zum Spiel.
J-H. Marx: „Natürlich hatten wir in der ersten Halbzeit etwas Glück bei den zwei Kölner Lattentreffern, aber wir hatten da auch schon einige gute Möglichkeiten, haben es aber nicht gut zu Ende gespielt – der letzte Pass kam nicht an oder war zu ungenau. In der zweiten Halbzeit haben wir, wie ich finde, das Spiel verdient gedreht. Es war für mich etwas ungewohnt, nicht durchgespielt zu haben, aber wir haben jetzt so viele englische Wochen, da bin ich froh, dass mich Just super ersetzt hat.“

G. Korte: „Wir haben etwas gebraucht, bis wir im Spiel waren. Trotz der beiden Kölner Chancen, in der ersten Halbzeit, glaube ich, dass wir insgesamt die bessere Mannschaft waren, haben mehr vom Spiel gehabt. Wir haben uns gegenüber den Spielen gegen Uerdingen und Rostock deutlich gesteigert und ich bin froh, dass ich heute meinen Teil zum Sieg beitragen konnte. Ich habe gehört, dass das 2:1 als Eigentor des Kölner Torwarts gewertet wird. So war es zwar kein Doppelpack von mir, trotzdem sind wir froh, dass wir das Ding am Ende noch gedreht haben.“

Marco Schuster: „Ich denke, wir haben schon in der ersten Halbzeit ein ganz gutes Spiel gemacht, waren aber noch nicht durchschlagskräftig genug. Wir hatten zweimal großes Glück, bei den Aluminiumtreffern von Viktoria Köln – in der zweiten Halbzeit haben wir noch eine Schippe draufgelegt und haben uns dann auch belohnt. Direkt nach dem 1:1 hätten wir schon das 2:1 oder 3:1 nachlegen können, dass wir das Spiel dann gegen Ende 2:1 gewonnen haben, ist zwar etwas glücklich, aber am Ende des Tages, denke ich, war der Sieg hochverdient.“