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Vor 40 Jahren - Waldhof-Buwe werden deutscher A-Jugend-Meister

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Nach dem Finale: Kurt Kobberger, rechts, und Egbert und Uwe Zimmermann, v.l.

Die Sportwoche erinnert an die deutsche A-Jugendmeisterschaft 1980.
(GM) Der 12. Juli 1980 war ein besonderer Tag für den SV Waldhof – die A-Jugend, trainiert vom legendären Kurt Kobberger, wurde in Oberhausen Deutscher A-Jugend-Meister, durch einen 2:1-Sieg gegen die hochfavorisierten A-Junioren des FC Schalke 04.

Als Sieger des Landesverbandes Baden hatten sich die Waldhöfer für das Achtelfinale qualifiziert, in welchem sie mit zwei Siegen (3:2, 5:2) Bayer Leverkusen keine Chance ließen. Im Viertelfinale ging es schon enger zu, aber nach einem 3:1-Heimsieg gegen den 1.FC Kaiserslautern, genügte im Rückspiel ein 1:1-Unentschieden, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Dort wartete der 1.FC Nürnberg, den die Waldhof-Buwe am Alsenweg mit 3:2 besiegten. Das 1:1 im Rückspiel bedeutete den Einzug ins Finale.

Die Schalker Knappen hatten sich über etwas weniger namhafte Gegner relativ locker ins Finale gespielt; FC Emmendingen (5:2, 3:1), TuS Neuendorf (2:0, 1:1) und SV Arminia Hannover (2:1, 7:0), und galten als klarer Favorit auf den Titel. Sascha Jusufi, später in mehreren Bundesliga-Clubs aktiv, Hans-Jürgen Draxler, der Vater des Nationalspielers Julian Draxler und Wolfram Wuttke waren nur einige hochkarätige Namen, in der Schalker Mannschaftsaufstellung.

Einer der Waldhöfer Torschützen des Finales, Egbert Zimmermann, erinnert sich. „Dietrich Weise, der zuvor schon den 1.FC Kaiserslautern, Fortuna Düsseldorf und Eintracht Frankfurt, in der Bundesliga trainiert hatte, war zu dieser Zeit DFB-Jugendtrainer und er sollte nach dem Finale den Pokal überreichen. Er machte keinen Hehl daraus, dass er davon überzeugt war, nur die Schalker könnten hinterher auf dem Podest stehen.“
Egbert Zimmermann gelang ein Jahr später wohl etwas Einmaliges. Der Linksaußen wechselte zur Saison 1980/81 zur A-Jugend des VfB Stuttgart und wurde mit den Schwaben erneut Deutscher Meister. Auch in diesem Finale gehörte er zu den Torschützen – der Gegner damals: Schalke 04.

Torhüter Uwe Zimmermann, der später auch in der Bundesliga im Tor der Blau-Schwarzen stand, kann das bestätigen: „Die Schalker hatten damals schon ein Nachwuchsleistungszentrum. Die haben dort vor dem Spiel sogar übernachtet. Unser Trainer, Kurt Kobberger, hat von einer `Millionentruppe` gesprochen. Und es kam schon einiges auf meinen Kasten zu, aber wir hatten sie trotzdem ganz gut im Griff. Immerhin haben sie kein Tor gegen mich gemacht - der Gegentreffer war ja ein Eigentor. Schalke war individuelle sehr stark besetzt, aber unsere gute Mannschaftsleistung hat am Ende den Ausschlag gegeben. Zudem hat Uwe Rahn an diesem Tag groß aufgetrumpft. Nicht umsonst haben ihn später die Mönchengladbacher geholt.“

Am Sonntag, 12. Juli 1980, strömten 10.000 Zuschauer ins Niederrhein-Stadion von Oberhausen, zum Endspiel der Deutschen A-Jugend-Meisterschaft, das vom damals – wahrscheinlich – prominentesten Bundesliga-Schiedsrichter geleitet wurde, Walter Eschweiler aus Euskirchen.

Kurt Kobberger hatte seine Buwe hervorragend eingestellt zudem konnte er mit Uwe Rahn, Uwe Zimmermann, den Tsionanis-Brüdern, Karl-Heinz Emig, Ulf Quaisser und Alfred Schön ebenfalls einige spätere Bundesligaspieler aufbieten. In dem ausgeglichenen Spiel brachte der spätere Nationalspieler Uwe Rahn den SV Waldhof in der 38. Minute in Führung; leider unterlief Ulf Quaisser drei Minuten später ein Eigentor, sodass es mit 1:1 in die Halbzeitpause ging. Zwölf Minuten vor dem Abpfiff gelang Egbert Zimmermann das 2:1, das die Waldhöfer bis zum Abpfiff verteidigen und die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft erstmals nach Mannheim holen konnten. Aus dem Team, das Kurt Kobberger 1980 zum Titel führte, bildete sich später die Mannschaft, die 1983 in die Bundesliga aufstieg.

Die Aufstellung des SV Waldhof: Uwe Zimmermann - Silvio Pennese – Pantelis Tsionanis, Dimitrios Tsionanis, Ulf Quaisser – Karlheinz Rühl (21. Thomas Weixler), Uwe Rahn, Alfred Schön – Volker Kispert (41. Gerhard Weisensel), Karl-Heinz Emig, Egbert Zimmermann
Trainer: Kurt Kobberger