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SV Waldhof – Türkgücü München 4:4

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Torschütze Boyamba, links, nach dem 4:4, rechts Vorlagengeber Costly

Spektakel im Carl-Benz-Stadion – 4:4 nach dreimaligem Rückstand für den SV Waldhof
(GM) Der SV Waldhof und Türkgücü München trennten sich am Samstagnachmittag mit einem 4:4-Unentschieden. Das Spiel hätte es verdient gehabt, von mehr als den 3.405 erschienen Zuschauern gesehen worden zu sein. Dreimal lag der SV Waldhof in Rückstand, dreimal glich die Mannschaft von Patrick Glöckner aus und in der Schlussphase waren sogar noch Chancen da, die Partie zu gewinnen. So steht am Ende das dritte Unentschieden in Folge. In zwei Begegnungen konnte die Waldhöfer einen Vorsprung nicht über die Zeit bringen, gegen Türkgücü holten sie gleich mehrmals einen Rückstand auf – die Moral stimmt also, jetzt fehlt nur noch der erste Saisonsieg.

Der Aufsteiger legte gleich frech los und hielt sich in den ersten drei Spielminuten fast ausschließlich in der Hälfte der Gastgeber auf. Aber für erste Torgefahr sorgen dann doch die Blau-Schwarzen. In der 4. Minute zieht Marx von halbrechts ab, der Ball wird noch abgefälscht und senkt sich auf das Tor von Türkgücü, aber Torhüter Vollath greift zu und hält sicher. Die Waldhöfer bleiben dran und drei Minuten später steckt Ferati auf Martinovic durch, der aber noch entscheidend am Abschluss gestört wird. Weitere drei Minuten flankt Donkor von links in der Mitte, der zunächst abgewehrte Ball kommt zu Marx, der aber knapp über das Tor schießt. Gerade als der SV Waldhof die Partie zu kontrollieren schien, ging Türkgücü in Führung. Ein katastrophaler Fehlpass von Just landete bei Sararer, der sofort auf Sliskovic spielte und der ließ sich frei vor Bartels die Chance nicht entgehen und schob cool in die kurze Ecke zum 0:1 ein (13.).

Der Waldhof blieb ruhig und drängte sofort auf den Ausgleich. Saghiri kam nach einer Vollversammlung im Strafraum der Münchener zum Schuss, aber Vollrath reagierte gut und lenkte den Ball zur Ecke. Kurz danach unterbricht Schiedsrichter Robin Braun das Spiel, da von der Gegentribüne aus Gästespieler rassistisch beleidigt worden waren. Nach einer entsprechenden Durchsage des Stadionsprechers wurde das Spiel wieder angepfiffen. Beide Teams setzten auf Offensive und es ergaben sich Möglichkeiten auf beiden Seiten. Nach einem Foul von Kirsch an Donkor gibt es Freistoß für den SV Waldhof von der linken Seite. Ferati schlägt den Ball vor das Tor der Gäste, wo Just relativ unbehelligt zum 1:1 vollenden konnte (27.).

Nur eine Minute später hätte der SVW fast nachgelegt, doch Vollrath wehrt ein weiteres Mal zum Eckball ab. Waldhof arbeitet an der Führung, die durch Möglichkeiten durch Hofrath und Costly auch in der Luft lag, aber in diese Drangphase der Gastgeber schlug Turkgücü erneut zu. Torschütze Sliskovic kam über rechts, legte in die Mitte zu Sararer, der sich um die eigene Achse dreht und mit links den Ball unter die Latte drischt; Bartels hat keine Abwehrchance – es steht 1:2, in der 42. Minute. Doch noch vor dem Halbzeitpfiff kommt der SV Waldhof zurück. In der Nachspielzeit holt Berzel den durchgebrochenen Martinovic im Strafraum von den Beinen – Elfmeter. Martinovic tritt selbst an und gleicht souverän zum 2:2 aus 45.+3). Gleich darauf geht es in die Kabinen.

Die zweite Halbzeit war gerade einmal zwei Minuten alt, da hatte Martinovic das 3:2 auf dem Fuß, schießt aber über das Tor. Zwei Minuten später hat erneut Martinovic eine Möglichkeit, aber sein Schuss aus der Drehung war zu schwach, um Vollath zu überwinden. Dazwischen befreite sich Türkgücü aber immer wieder vom Waldhöfer Druck und startete eigene gefährliche Angriffe. In der 54. Minute verfehlte Sararer nur knapp den Kasten von Bartles und in der 59. Minute brachte die blau-schwarze Abwehr den Ball nicht entscheidend aus der Gefahrenzone, Sliskovic steht richtig und netzt sehenswert zum 2:3 ein.

Patrick Glöckner reagiert und holt Martinovic, der enorm viel gelaufen war, vom Feld und bringt Boyamba. Doch noch ehe sich der Waldhof von diesem Rückstand erholte, legte Türkgücü nach. Nach einem Eckball von Sararer steigt Sorge hoch und über die Fäuste von Bartels rutscht der Ball zum 2:4 ins Waldhöfer Tor (67.). Die Partie schien entschieden. Aber dann stach Joker Boyamba. In der 71. Minute hält der Neuzugang seinen Fuß in einen Schuss von Ferati und verkürzt auf 2:3. Gleich darauf macht Ferati Platz für Gouaida. Nach feinem Zuspiel von Boyamba zieht Garcia auf und davon, legt sich aber an der Strafraumgrenze den Ball zu weit vor und die Türkgücü-Abwehr kann klären.

Von Türkgücü kommt jetzt kaum noch etwas, die Gäste wollen den knappen Vorsprung nur noch über die Zeit bringen. Dann kommt noch Ünlücifci für für Garcia (79.). In der 81. Minute wieder Turbulenz im Münchener Strafraum, doch wieder landet der Versuch neben dem Tor. Dann die 84. Spielminute: Gouaida kommt über die rechte Seite, er bedient Costly, der fast von der Torauslinie flach in die Mitte passt, wo der mitgelaufene Boyamba goldrichtig steht und das vielumjubelte 4:4 markiert. Unglaublich. Die restlichen Minuten gehören komplett dem SV Waldhof, der nun mit Vehemenz auf den Siegtreffer drängt. Der aber sollte nicht mehr fallen – es blieb schließlich beim 4:4.

SV Waldhof Mannheim – Türkgücü München 4:4 (2:2)
Waldhof: Bartels - Marx, Just, Hofrath, Donkor, Christiansen, Saghiri, Costly, Ferati (72. Gouaida), Garcia (79. Ünlücifci), Martinovic (65. Boyamba)
Türkgücü: Vollath - Park (46. Laukart), Velagic, Berzel, Fischer, Kirsch, Erhardt, Barry (66. Gorzel), Sararer, Boere (57. Sorge), Sliskovic
Tore: 0:1 Sliskovic (13.), 1:1 Just (27.), 1:2 Sararer (42.), 2:2 Martinovic (45. EM), 2:3 Sliskovic (59.), 2:4 Sorge (69.), 3:4 Boyamba (71.), 4:4 Boyamba (84.)
Schiedsrichter: Robin Braun, Wuppertal; Zuschauer: 3.405