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VfR Mannheim – SV Waldhof II 0:3

VfR groß Copy

Rasenspieler verlieren verdient gegen die U23 des SV Waldhof
(mk) Es war ein rabenschwarzer Samstagnachmittag, den der VfR und seine Anhänger bei herrlichem Wetter erleben mussten. 0:3 lautete das Ergebnis nach 90 Minuten. Ein Resultat, mit dem die Blau-Weiß-Roten sogar noch gut bedient waren.

Das Spiel des VfR war von Beginn an durch viele Fehlpässe und ein ausbaufähiges Zweikampfverhalten geprägt, während die Waldhöfer spritzig zu Werke gingen und mit ihren schnellen Beinen die Rasenspieler auf Trab hielten. Positiv war aus VfR-Sicht nur, dass die Gäste es vorerst nicht verstanden, ihre optische Überlegenheit in Chancen umzumünzen. Nach 20 Minuten musste sich Marcel Lentz aber dann doch erstmals unter Beweis stellen, indem er einen wuchtigen, aber unpräzisen Freistoß von Kelmend Azizi parierte und zur Ecke klärte (20.).

Gegen Mitte der ersten Halbzeit setzte beim VfR dann der vermeintliche „Hallo-wach-Effekt“ ein. Erst war es Patrick Haag, der mit einer direkten Volleyabnahme aus ca. 45 Metern (!) Markus Scholz testete (24.), dann köpfte Fabian Herchenhan nach einer hohen Hereinbegabe von Christian Grimm aus deutlich kürzerer Distanz das Leder über den Kasten (25.). Die größte Chance, den VfR in Führung zu bringen, hatte Maurice Mayer. Dieser wurde von Peter Prokop kurz angespielt und zog an der Strafraumgrenze aus halblinker Position auf das Gehäuse von Scholz ab, doch der Waldhof-Keeper streckte sich ordentlich und fischte das Leder aus dem langen Eck (27.). Es war die beste Phase, die der VfR in dieser Partie hatte. Das Spiel wurde in die gegnerische Hälfte verlagert, Druck aufgebaut und sogar die eine oder andere Torchance herausgespielt. Allerdings mussten die Zuschauer deprimierend feststellen, dass diese vermeintliche Drangperiode nur ein Strohfeuer war. Gegen Ende des ersten Durchganges war wieder der Waldhof am Drücker, da sich bei den Rasenspielern erneut Fehlpässe und verlorene Zweikämpfe häuften. Kurz vor dem Halbzeitpfiff setzte sich der ehemalige Gartenstädter Pasquale Marsal auf dem linken Flügel durch und bediente mit einer präzisen Flanke Jann Germies, der sich rechtzeitig von seinem Gegenspieler löste und ins lange Eck zur Führung köpfte (39.).

Die zweite Halbzeit startete verheißungsvoll. Nach einer Ecke bekam der im Rückraum positionierte Grimm den Ball aufgelegt. Dieser verzog jedoch und setzte das Leder über den Kasten (47.). Doch auf diese gute Möglichkeit folgten keine weiteren VfR-Hochkaräter. Auf der anderen Seite sah dies anders aus: Kurz nach Grimms Chance fiel nämlich das 0:2. Der eingewechselte Malik Mikona bekam einen Pass in die Tiefe zu fassen und versenkte den Ball im kurzen Eck (50.). Für den VfR war dies der Genickbruch, denn in darauffolgenden Minuten gab es für die Gäste erstklassige Chancen, das Ergebnis noch weiter nach oben zu schrauben, während auf der anderen Seite Markus Scholz einen weitestgehend ruhigen Restnachmittag verbrachte. Der VfR war schlicht K.O. und verlor nun jeglichen Zugriff auf die Partie. Das 0:3 resultierte aus einem Ballverlust in der eigenen Hälfte und war darüber hinaus einer unsauberen Deckungsarbeit zuzuschreiben. Denn für Mikona war es ein leichtes, im blau-weiß-roten Sechzehner das Leder auf den komplett frei stehenden Patrick Hocker abzulegen, der den Ball an Lentz nur noch vorbeischieben musste und für die endgültige Entscheidung sorgte (58.). Doch die Partie war noch nicht vorbei und die Waldhöfer blieben hungrig.

Nach einer Balleroberung im Mittelfeld legte der quirlige Shinhyung Lee ein Solo hin und zog unbedrängt ins Zentrum. Der VfR kann hier von Glück reden, dass das Leder vom Innenpfosten zurück ins Spielfeld sprang (61.). Zu allem Überfluss dezimierten sich die Gastgeber aufgrund einer roten Karte des eingewechselten Gökhan Tanju Can selbst. Doch auch mit elf Mann hätte wohl keiner im Stadion mehr an eine Aufholjagd geglaubt, dafür war das Geschehen auf dem Platz zu einseitig. Offensiv gab es aus Sicht der Rasenspieler nur noch eine nennenswerte Szene: Der eingewechselte Lauris Schneider Sanchez prüfte mit einem harten und präzisen Distanzschuss den gegnerischen Keeper Scholz, der jedoch rechtzeitig abtauchte (73.). Zu mehr Torgefahr sollte es nicht mehr kommen.

Die Begegnung plätscherte mittlerweile vor sich hin. Die Blau-Schwarzen schaukelten den Sieg souverän nach Hause, während der VfR seinem Kontrahenten nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Kurz vor Abpfiff gab es für die Waldhöfer noch zwei Chancen, auf 0:4 zu erhöhen. Doch der eingewechselte und ungedeckte Volkan Rona traf nach einer halbhohen Hereingabe aus kurzer Distanz nur die Latte (89.). Wenig später war es erneut Rona, der aus knapp 20 Metern frei zum Abschluss kam und Lentz zu einer starken Parade zwang (91.). Aus VfR Sicht kann nur gehofft werden, dass bei diesem Spiel die Talsohle durchschritten wurde.

VfR Mannheim – U23 SV Waldhof Mannheim 0:3 (0:1)
VfR: Lentz- Akdemir (68. Schneider Sanchez), Herchenhan, P. Haag, Prokop (85. Yahaya), Nobile, Biedenbach, Mayer (57. Can), Grimm (68. Özgün), Y. Haag Ilhan
Waldhof: Scholz- Lutz, Mahmuti, Lee (75. Rona), Kieren (53. Münch), Hocker (85. Celik), Marsal, Azizi, Assar, Stjepanovic, Germies (46. Mikona)
Tore: 0:1 Germies (39.), 0:2 Mikona (50.), 0:3 Hocker (58.); Schiedsrichter: Cedrik-Alexander Bollheimer, Karlsruhe; Zuschauer 298