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Hamburger SV – SV Sandhausen 4:0

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Bittere Niederlage für Sandhausen trotz Leistungssteigerung in Hamburg
Der SV Sandhausen kassiert am zwölften Spieltag der Saison 2020/21 beim Hamburger SV eine 0:4 (0:1)-Niederlage. Dabei zeigt das Team zwar eine Leistungssteigerung, verpasst es jedoch, die eigenen Torgelegenheiten zu nutzen und muss sich einem abgezockten Gegner am Ende klar geschlagen geben.

Vier Veränderungen in der SVS-Startelf
Vier Veränderungen gibt es in der Startelf des SVS. Im Tor kommt Rick Wulle zu seinem Saisondebüt, Martin Fraisl nimmt auf der Bank Platz. Diego Contento, Denis Linsmayer und Alexander Esswein sind im Vergleich zum 0:3 gegen die SpVgg Greuther Fürth von Beginn an mit von der Partie. Gerrit Nauber und Robin Scheu sitzen zunächst auf der Bank, Daniel Keita-Ruel muss mit Knieproblemen komplett passen.

Behrens wird als einzige Spitze von Esswein und Biada flankiert
Der SVS geht taktisch leicht umformiert in die Partie. Chefcoach Michael Schiele setzt in Kevin Behrens auf eine Spitze, die von den Offensivakteuren Julius Biada und Alexander Esswein flankiert wird. Im defensiven Mittelfeld laufen Emanuel Taffertshofer und Nikolas Nartey auf. Die Außenpositionen besetzen Diego Contento links und Kapitän Dennis Diekmeier rechts. Sie unterstützen bei gegnerischem Ballbesitz die Abwehrreihe, in der Denis Linsmayer, Ivan Paurevic und Nils Röseler auflaufen.

Couragierter Auftritt der Sandhäuser – Chancen zu Beginn
Von Beginn zeigen die Sandhäuser einen couragierten Auftritt und kommen bereits in der Anfangsphase zu Gelegenheiten. Die Torabschlüsse gehen jeweils auf das Konto von Esswein. Zunächst behält Diekmeier nach einer etwas undurchsichtigen Situation im gegnerischen Strafraum, die der HSV nicht zu klären vermag, die Übersicht, sprintet zum Ball und bedient Esswein, dessen Versuch jedoch geblockt wird (4.). Eine weitere Gelegenheit hat der Mann im SVS-Trikot mit der Nummer 35 in der siebten Minute. Esswein setzt den Ball jedoch über die Latte. Nach einer Biada-Ecke kommt kurz darauf zudem Contento zu einem Volleyabschluss, der ebenfalls über das Tor geht (8.).

Terodde eiskalt: 1:0 für den HSV nach einer halben Stunde
Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs zeigt der SVS einen ordentlichen Auftritt, der HSV hat zwar mehr Ballbesitz, tut sich jedoch schwer gegen die konsequent verteidigenden Sandhäuser, die zudem immer wieder den Weg in die gegnerische Hälfte suchen. Erst in der 28. Minute kommen die Gastgeber zu ihrer ersten guten Chance, nach einem Querpass von Dudziak verfehlt Hunt jedoch den Kasten. Der HSV geht im regnerischen Volkspark kurz darauf dennoch wie aus heiterem Himmel in Führung: In der 30. Minute spielt Dudziak den Ball von der linken Seite an den langen Pfosten. Die Abstimmung in der SVS-Abwehr fehlt in diesem Moment. Am Ende ist Toptorjäger Simon Terodde zur Stelle und schiebt ein.

Weitere SVS-Gelegenheiten bis zur Pause
Der SVS lässt sich durch den unglücklich zustande gekommenen Rückstand nicht entmutigen und bleibt bis zum Pausenpfiff die offensiv aktivere Mannschaft. In der 34. Minute verzeichnet Esswein seinen dritten Torabschluss und zwingt Keeper Ulreich zu einer Parade. Nach einer Ecke von Contento kommt Paurevic per Kopf zum Abschluss, drüber (39.). Den Schlusspunkt des ersten Durchgangs setzt Behrens mit einem strammen Schuss im Anschluss an einen Fehler im Spielaufbau der Hamburger. Ulreich ist erneut zur Stelle (43.). Es geht mit dem 0:1 aus SVS-Sicht in die Halbzeitpause.

SVS auch nach der Pause zunächst stark, doch die Durchschlagskraft fehlt
Im zweiten Durchgang knüpft der SVS an seine gute Vorstellung aus der ersten Halbzeit an – es fehlen allerdings weiterhin die erfolgreichen Abschlüsse gegen einen HSV, der sich zeitweise nicht mehr aus der eigenen Hälfte befreien kann. Die erste Gelegenheit nach Wiederanpfiff hat Nartey, bei dessen Schuss sich Ulreich in der 47. Minute strecken muss. Der Ball kann im Anschluss geklärt werden. Knapp über das Gehäuse segelt der Ball in der 64. Minute nach einem Freistoß von Biada. Das Spielgerät knallt gegen das Torgestänge.

Der HSV erhöht mit seinen ersten Abschlüssen auf 2:0 und 3:0
Während der SVS anrennt, lauert der HSV auf Konterchancen und schlägt mit seinen ersten beiden Torschüssen nach der Pause zweimal eiskalt zu. Nach einem Konter landet der Ball im Strafraum bei Terodde, der ansatzlos abschließt. Wulle ist noch dran, kann das Gegentor aber nicht verhindern (67.). Bei einem weiteren Gegenstoß schnappt sich Onana den Ball, dringt in den Strafraum ein und lupft die Kugel über Wulle hinweg ins Tornetz (78.). Zwischen beiden Treffern vergibt Biada eine weitere Schusschance, den Abschluss in der 73. Minute bugsiert Ulreich aus der Gefahrenzone.

Vier Wechsel in der Schlussphase, kurz vor Schluss fällt das 0:4
In der Schlussphase wechselt Schiele insgesamt viermal, bringt Erik Zenga, Aziz Bouhaddouz, Anas Ouahim und kurz vor Schluss noch Robin Scheu in die Partie. Die Niederlage ist jedoch nicht mehr abzuwenden und fällt nach einem Kopfballtreffer von Vagnoman in der Nachspielzeit (90.+2) mit 0:4 am Ende deutlich aus. Der SVS zeigt grundsätzlich eine Leistungssteigerung, tritt zeitweise optisch überlegen auf, kann das jedoch nicht ausnutzen, während sich der Gegner bei seinen Gelegenheiten eiskalt zeigt.

Weiter geht’s für den SV Sandhausen in der 2. Liga mit dem Heimspiel gegen Holstein Kiel am Sonntag, den 20. Dezember. Die Partie im BWT-Stadion am Hardtwald wird um 13:30 Uhr angepfiffen.

Hamburger SV – SV Sandhausen 4:0 (1:0)
Hamburg: Ulreich – Leistner, Heyer, Ambrosius, Gjasula (82. Jung), Vagnoman, Hunt (59. Onana), Dudziak (88. Jatta), Leibold, Terodde (82. Wood), Wintzheimer (59. Kinsombi).
Sandhausen: Wulle – Röseler, Paurevic, Linsmayer, Diekmeier, Nartey (83. Zenga), Taffertshofer, Contento (83. Ouahim), Biada (83. Bouhaddouz), Esswein (88. Scheu), Behrens.
Tore: 1:0 Terodde (30.), 2:0 Terodde (67.), 3:0 Onana (78.), 4:0 Vagnoman (90.+2).

Die Stimmen zum Spiel:
Jürgen Machmeier: Wir hätten ein völlig anderes Ergebnis verdient gehabt. Wenn man unten steht und sich in einem Negativlauf befindet, passieren solche Dinge, dann hat der Gegner eben einen Spieler wie Terodde in der Mannschaft, dem zweimal der Ball vor die Füße fällt und der die Situationen eiskalt ausnutzt. Bei den Treffern zum 0:3 und zum 0:4 sind wir dann auseinandergefallen, das darf uns in dieser Form auch nicht passieren. Dennoch hätten wir eigentlich einen Punkt verdient gehabt. Fußball ist ein Fehlerspiel, wir machen immer noch viel mehr Fehler als der Gegner. Ich habe heute aber auch viele positive Dinge und die spielerisch beste Leistung in dieser Saison gesehen, auch wenn sich das komisch anhört bei einem 0:4. Wir müssen daran arbeiten, die Fehler abzustellen, dann werden die Erfolge zurückkommen.

Volker Piegsa: Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und eine deutliche Reaktion gezeigt. Die Handschrift des neuen Trainers war klar zu erkennen. Das 0:1 fällt dann unglücklich und zudem auch unverdient. Wir starten dann in die zweite Halbzeit erneut top, uns fehlt aber das nötige Glück, während dem Gegner beim 2:0 der Ball vor die Füße fällt. Danach war dann ein Knacks drin. Wir nehmen dennoch den Kopf hoch, die Leistung macht uns Mut. Wenn wir so weitermachen, werden wir auf jeden Fall unten rauskommen.

Mikayil Kabaca: Ein absolut bitterer Abend für uns. Wir hatten viele Torchancen, unser Manko ist aber im Moment, dass wir unsere Gelegenheiten vorne nicht nutzen und hinten brutale Fehler machen. Wir werden die Köpfe hochnehmen und noch mal alles raushauen bis zum Weihnachtsfest. Wir lassen uns nicht hängen und schauen nach vorne.

Michael Schiele: Wir waren gut im Spiel, haben es offen gehalten. Dann kommt es zu dieser einen Situation, in der wir nicht gut verteidigen. Terodde steht dort, wo er immer steht, und drückt den Ball über die Linie. Wir waren danach nicht weit weg, selbst zu treffen. Das 0:2 fällt aus unserer Sicht dann wieder unglücklich. Wir vergeben unsere Chancen und kassieren leider noch das 0:3 und das 0:4, das darf uns ins dieser Form nicht mehr passieren. Wir müssen dennoch genauso weiterspielen, dann kehrt das Matchglück zurück.

Dennis Diekmeier: Wenn man den Spielverlauf sieht und dann das Ergebnis, passt das eigentlich nicht zusammen. Wir müssen das Spiel analysieren, es war aber auf jeden Fall mehr drin. Simon Terodde macht es überragend, dagegen kann man nichts sagen. Wir müssen in den kommenden Wochen daran arbeiten, unten rauszukommen.

Rick Wulle: Wir waren gut im Spiel, haben es schon in der ersten Halbzeit gut gemacht. Wir müssen es wieder hinbekommen, anständig und konsequent zu verteidigen. Beim 0:1 sind wir im Strafraum eigentlich in Überzahl und bekommen dennoch das Tor. Wir haben gut mitgehalten, am Ende steht dennoch ein 0:4, das ist natürlich bitter. Wir müssen weitermachen und das Positive mitnehmen.

Quelle: SV Sandhausen 1916 e.V.