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SV Sandhausen – Holstein Kiel 0:2

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Standardgegentore führen zur Niederlage gegen Holstein Kiel
Der SV Sandhausen unterliegt am 13. Spieltag Holstein Kiel, dem Tabellenführer der 2. Liga, mit 0:2 (0:0). Zwei späte Standardgegentreffer besiegeln am Ende die Niederlage im letzten Heimspiel des Jahres 2020.

Eine Veränderung in der SVS-Startelf
Im letzten Heimspiel des SVS im Jahr 2020 ist Tim Kister erstmals seit dem vierten Spieltag wieder mit dabei. In der Verteidigung spielt er für Ivan Paurevic, der auf der Bank sitzt. Kister hatte zunächst aufgrund einer Corona-Infektion und im Anschluss mit einem Meniskuseinriss über Wochen gefehlt. Es ist die einzige Änderung in der ersten Elf des SVS im Vergleich zur 0:4-Niederlage beim Hamburger SV unter der Woche.

Variables 3-5-2-System
Der SVS läuft in einem in der Offensive variablen 3-5-2-System auf. Darin bilden Alexander Esswein und Kevin Behrens eine Doppelspitze vor Julius Biada im offensiven Mittelfeld. Zuweilen verteidigen die drei Offensivakteure bei gegnerischem Ballbesitz auch in einer Reihe, in diesen Momenten agiert der SVS in einer 3-4-3-Formation. Im defensiven Mittelfeld dahinter agieren Nikolas Nartey und Emanuel Taffertshofer. Diego Contento und Dennis Diekmeier besetzen die defensiven Außenpositionen. Die Abwehrreihe setzt sich aus Denis Linsmayer, Tim Kister und Nils Röseler zusammen.

Defensiver Beginn
Von Beginn an liegt der Fokus im Spiel des SVS darauf, in der Defensive keine Fehler zu produzieren und dem selbstbewussten Gegner wenig Spielraum für Torabschlüsse zu gestatten. Das gelingt dem SVS im ersten Durchgang. Die Sandhäuser Akteure verteidigen konzentriert und verdichten die Räume in der eigenen Hälfte. Spätestens im eigenen Strafraum ist vor der Pause fast immer ein Verteidiger der Schwarz-Weißen zur Stelle, um zu klären, oder aber Rick Wulle greift absichernd ein.

Bartels vergibt die größte Chance in Hälfte eins
Nur einmal wird es im ersten Durchgang richtig gefährlich für die Sandhäuser – bei der einzigen richtigen Gelegenheit für die „Störche“ (30.). Bei einem Angriff der Kieler kommt der Ball nach einer Klärungsaktion des SVS im Strafraum zu Fin Bartels, der völlig frei vor Rick Wulle auftaucht, den Ball jedoch weit über den Kasten setzt. Ansonsten beschränken sich die Angriffe des Tabellenführers auf einige Distanzschüsse wie in der 29. Minute, in der Dehm auf die linke Ecke zielt. Wulle muss in dieser Situation nicht mehr eingreifen, der Ball landet im Toraus. Bei einer Dehm-Flanke ist Wulle in der 41. Minute zur Stelle und faustet den Ball aus der Gefahrenzone.

Zwei Offensivaktionen des SVS vor der Pause
Der in der Defensive konsequente SVS taucht im ersten Durchgang einmal gefährlich vor Holstein-Torhüter Gelios auf und hat dabei die erste Gelegenheit der Partie: Nach starkem Zusammenspiel zwischen Diekmeier und Esswein spielt Letzterer einen Steilpass in den Strafraum. Biada verpasst den Ball nur ganz knapp, der Kieler Keeper kann klären (21.). Mit der letzten Aktion des ersten Durchgangs gibt Taffertshofer einen Schuss aus gut 20 Metern auf das Tor der Gäste ab, allerdings weit drüber (45.+1). Danach geht es torlos in die Kabine.

SVS wird im zweiten Durchgang offensiver
Die zweite Halbzeit beginnt ohne Wechsel auf beiden Seiten, dafür jedoch mit einem etwas offensiveren SVS, der auch direkt zu einem Abschluss kommt. Behrens verzieht allerdings (46.). Auf der Gegenseite schickt van den Bergh den Ball aus einer Flankenposition heraus direkt auf das Tor der Sandhäuser, kann Torhüter Rick Wulle jedoch nicht überraschen (57.).

Beste Sandhäuser Chance: Diekmeier trifft die Latte
In der 61. Minute hat der SVS seine beste Gelegenheit in der Partie. Nach einer Flanke von Linsmayer köpft Kapitän Diekmeier den Ball auf die Latte des Holstein-Gehäuses. Schiele wechselt kurz darauf zum ersten Mal, bringt Daniel Keita-Ruel für Esswein und damit einen weiteren offensiven Impuls. Später kommen auch noch Erik Zenga, Aziz Bouhaddouz, Robin Scheu und Alexander Rossipal in die Partie.

Freistoß führt zum 0:1
Ein Freistoß sorgt in der 71. Minute für den Führungstreffer der Gäste. Nach einem Zweikampf zwischen Kister und Serra hatte Schiedsrichter Jöllenbeck gegen den Sandhäuser gepfiffen. Kister hatte dabei den Ball gespielt, der Pfiff ertönte dennoch. Dehm zirkelt den Ball über die Mauer hinweg aus fast 25 Metern in die linke Ecke.

Contento sieht Rot, ein Handelfmeter besiegelt die Niederlage
Der SVS wehrt sich im Anschluss gegen die Niederlage, muss jedoch in der 81. Minute das 0:2 per Handelfmeter durch Serra hinnehmen. Zuvor hatten die Kieler eine Mehrfach-Chance vergeben. In diesem Zusammenhang erkannte Schiedsrichter Jöllenbeck unter Einbezug des Videoassistenten ein Handspiel von Contento, zeigte auf den Punkt und schickte den Außenverteidiger mit Rot vom Feld. In der Schlussphase passiert nicht mehr viel, der SVS unterliegt dem Spitzenreiter mit 0:2.

Weiter geht’s für den SV Sandhausen im DFB-Pokal mit dem Auswärtsspiel gegen den VfL Wolfsburg am Mittwoch, dem 23. Dezember. Die Partie wird um 18:30 Uhr angepfiffen.

SV Sandhausen – Holstein Kiel 0:2 (0:0)
Sandhausen: Wulle – Röseler, Kister, Linsmayer (78. Bouhaddouz), Diekmeier, Taffertshofer (78. Zenga), Nartey, Contento, Biada (82. Scheu), Esswein (62. Keita-Ruel), Behrens (82. Rossipal).
Kiel: Gelios – Dehm (87. Ignjovski), Wahl, Thesker, van den Bergh, Meffert, Mühling (61. Serra), Hauptmann (87. Arslan), Reese (70. Mees), Lee, Bartels (70. Porath).
Tore: 0:1 Dehm (71.), 0:2 Serra (81., HE); Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck; besonderes Vorkommnis: Rote Karte gegen Contento (SVS, 81.), wegen Handspiels).

Die Stimmen zum Spiel:
Jürgen Machmeier: In Hamburg habe ich eine klare Schiedsrichter-Fehlentscheidung zum 0:2 gesehen, heute ist es in meinen Augen eine klare Fehlentscheidung beim Freistoß für Kiel, der zum 0:1 führt. Es war kein Foul. Hinzu kommt, dass wir im Moment wenig Spielglück haben. Jeder Pressschlag fällt dem Gegner vor die Füße. Wir müssen allerdings auch wieder öfters den Abschluss suchen, da haben wir heute zu wenig gemacht. Wir müssen weiter an uns glauben und hätten heute auch mehr verdient gehabt.

Mikayil Kabaca: Es war klar, dass Kiel in diesem Spiel mehr Ballbesitz haben würde. Wir wollten kompakt stehen und in den Zweikämpfen drin sein. Das haben wir in der ersten Halbzeit weitgehend geschafft, Kiel ist nur einmal zum Abschluss gekommen. Die Mannschaft hat umgesetzt, was wir von ihr erwartet haben. Der Freistoß war aus unserer Sicht eine Fehlentscheidung. Das ist in unserer Situation brutal. Wir müssen es aber so hinnehmen und müssen daran arbeiten, dass wir das Glück wieder auf unsere Seite ziehen. Wir müssen weiter hart arbeiten und uns jeden Punkt hart erkämpfen.

Michael Schiele: Wir wussten, dass wir auf eine spielstarke Mannschaft treffen. Wir wollten hart verteidigen, das ist uns in beiden Hälften gut gelungen. Den Freistoß, der zum 0:1 führt, muss man definitiv nicht pfeifen. Dass das Spiel durch zwei Standardsituationen so entscheidend geprägt wird, ist für uns sehr bitter. Wir waren im zweiten Durchgang besser im Spiel, hatten mehr Zugriff in der Offensive, bis eben das 0:1 fällt.

Tim Kister: Schön, dass ich wieder von Anfang an spielen konnte und meine Knieverletzung auskuriert habe. Für uns als Team ist es aber natürlich sehr ärgerlich, dass wir durch einen Freistoß, der in meinen Augen niemals ein Freistoß war, mit 0:1 in Rückstand geraten. Ich spitzele den Ball unter dem Fuß meines Gegenspielers weg. So geraten wir ins Hintertreffen und müssen dem 0:1 hinterherlaufen. Bei der Handsituation springt Diego der Ball aus kurzer Distanz an den Arm, er muss sich mit dem Arm dabei noch abstützen. Für mich sind das auf jeden Fall zwei strittige Situationen. Das Spiel ist für uns dennoch wieder ein Anfang. Wir hatten die Kompaktheit, die uns als Team prinzipiell auszeichnet, über weite Strecken der Partie wieder auf dem Platz. Darauf können wir aufbauen, wir müssen aber natürlich sehen, dass wir unsere Punkte holen.

Rick Wulle: Wir wussten, dass wir mit Kiel die nächste spielstarke Mannschaft als Gegner haben. In der ersten Halbzeit ist es uns auch recht gut gelungen, den Gegner weg vom Tor zu halten und fast keine Chancen zuzulassen. Umso bitterer, dass wir nach der Pause dann durch zwei Standards das Spiel abgeben, zumal man den Zweikampf vor dem Freistoß zum 0:1 nicht unbedingt als Foul werten muss. Aber das nützt uns jetzt alles nichts. Wir müssen weiter arbeiten, die Köpfe hochnehmen und es in den nächsten Spielen besser machen.

SV Sandhausen 1916 e.V.