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DFB-Pokal: VfL Wolfsburg – SV Sandhausen 4:0

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SV Sandhausen scheidet in der zweiten Runde in Wolfsburg aus
Der SV Sandhausen unterliegt einen Tag vor Heiligabend in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim VfL Wolfsburg mit 0:4 (0:3).
Kapitän Diekmeier muss kurzfristig passen – vier Änderungen in der ersten Elf

Im Vergleich zum 0:2 gegen Holstein Kiel in der 2. Liga sind in Alexander Rossipal, Erik Zenga, Daniel Keita-Ruel und Robin Scheu vier Akteure in Wolfsburg neu von Beginn an mit von der Partie. Dafür sitzen Emanuel Taffertshofer, Denis Linsmayer und Alexander Esswein zunächst auf der Bank. Zudem muss Kapitän Dennis Diekmeier aufgrund muskulärer Probleme im linken Oberschenkel kurzfristig komplett passen.

Rossipal erstmals in der Startelf
Der SVS läuft gegen den Bundesligisten in einem 5-3-2-System auf. Die Abwehrreihe bilden von rechts Scheu, Nils Röseler, Tim Kister, Rossipal, der erstmals in dieser Saison in einem Pflichtspiel von Beginn an zum Einsatz kommt, sowie Diego Contento. Im defensiven Mittelfeld läuft das Duo Zenga und Nikolas Nartey hinter Julius Biada sowie den beiden Angreifern Daniel Keita-Ruel und Kevin Behrens auf.

SVS versteckt sich nicht
Von Beginn an versteckt sich der SVS in der Volkswagen Arena gegen den Bundesligisten nicht. Die Wolfsburger bringen allerdings eine hohe Aktionsschnelligkeit auf den Platz und kommen im Verlauf des ersten Durchgangs zu mehreren guten Gelegenheiten. Zunächst kann sich der SVS noch erfolgreich gegen einen Rückstand stemmen – erstmals in der 14. Minute, als VfL-Mittelfeldspieler Gerhardt abzieht und Rossipal für den bereits geschlagenen SVS-Keeper Rick Wulle auf der Torlinie klärt.

Starke Reaktionen des Sandhäuser Keepers
Im Anschluss bekommt der Torhüter der Kurpfälzer mehrere Gelegenheiten, sich auszuzeichnen, und zeigt dabei in den Duellen mit den Wolfsburger Angreifern Ginczek (16., 21.) und Weghorst (19.) starke Reaktionen. Kurz darauf ergibt sich eine gute Kontergelegenheit für den SVS, Biada wird in der 24. Minute nach langem Sprint allerdings von Bruma abgedrängt, die Situation verpufft.

„Wölfe“ ziehen bis zur Pause auf 3:0 davon
In der 28. Minute gehen die Wolfsburger dann in Führung. Der Schuss von Gerhardt wird gleich doppelt von Röseler und Scheu abgefälscht und landet unhaltbar für Wulle in der rechten Ecke. Dem 1:0 lässt der Bundesligist zeitnah seinen zweiten Treffer folgen. Nach einer Flanke von Renato Steffen von der linken Seite steht Weghorst im Strafraum bereit und köpft ein, Wulle ist erneut machtlos (30.). Und Wolfsburg legt nochmal nach. Nach einem SVS-Ballverlust im Mittelfeld schaltet der VfL schnell um. Am Ende trifft Joao Victor mit einem Schlenzer in die linke Ecke in der 42. Minute zum 3:0.

Erste SVS-Chance: Keita-Ruel am rechten Pfosten vorbei
Kurz vor der Pause verzeichnet dann der SVS seinen ersten Torschuss. Keita-Ruel setzt den Ball nach einem Konter allerdings neben den rechten Pfosten (44.). Die Sandhäuser treten im ersten Durchgang keineswegs ängstlich auf, die Qualität der Wolfsburger und auch das nötige Quäntchen Glück aufseiten der „Wölfe“ münden aber letztlich in einem deutlichen Vorsprung für den VfL nach 45 Minuten.

Frisches Personal
Der zweite Durchgang beginnt mit einem Dreifach-Wechsel beim SVS: Keita-Ruel, Contento und Biada machen Platz für Esswein, Paurevic sowie Besar Halimi. Im Verlauf des zweiten Durchgangs wechselt Coach Michael Schiele zudem Linsmayer für Nartey und Aziz Bouhaddouz für Scheu ein. Die Sandhäuser stellen im Verlauf des zweiten Durchgangs zudem ihre Formation um auf ein 4-4-2-System.

Steffen klärt Kister Schuss kurz vor der Torlinie
In der zweiten Hälfte schafft es der SVS über weite Strecken, die „Wölfe“ vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Selbst kommen die Schwarz-Weißen zu einer guten Gelegenheit in der 64. Minute: Nach einer zunächst geklärten Ecke von Halimi kommt der Flankengeber erneut an den Ball und bringt ihn wieder in den Strafraum. Der VfL kann nur unzureichend klären. Der Ball landet bei Kister, der direkt abschließt. Kurz vor der Torlinie klärt Steffen für seinen in diesem Moment indisponierten Keeper Casteels.

Erneut Weghorst setzt den Schlusspunkt
In der Schlussphase muss SVS-Schlussmann Wulle noch mal sein Können aufbieten. Den Torschuss des in den Strafraum eingelaufenen Marmoush wehrt er mit einem starken Reflex zur Ecke ab (82.). Die Partie endet am Ende dennoch mit einer 0:4-Niederlage für den SVS. Nachdem Wulle einen Schuss von Malli abermals stark entschärfen kann und Joao Victor im Nachschuss den Pfosten trifft, ist Weghorst letztlich doch zur Stelle und staubt zum Endstand ab (90.+1). Der SVS verabschiedet sich nach einer couragierten Leistung aus dem Pokal, ist in der zweiten Runde gegen den aktuellen Tabellenvierten aus der Bundesliga aber letztlich chancenlos.

Weiter geht’s für den SV Sandhausen in der 2. Liga mit dem Auswärtsspiel gegen Hannover 96 am Sonntag, den 3. Januar 2021. Die Partie wird um 13:30 Uhr angepfiffen.

DFB-Pokal: VfL Wolfsburg – SV Sandhausen 4:0 (3:0)
Wolfsburg: Casteels – Baku, Bruma, Pongracic, Paulo Otavio, Guilavogui (85. Malli), Gerhardt, Joao Victor, Ginczek (74. Bialek), Steffen (69. Marmoush), Weghorst.
Sandhausen: Wulle – Scheu (74. Bouhaddouz), Röseler, Kister, Rossipal, Contento (46. Paurevic), Nartey (66. Linsmayer), Zenga, Biada (46. Halimi), Behrens, Keita-Ruel (46. Esswein).
Tore: 1:0 Gerhardt (28.), 2:0 Weghorst (30.), 3:0 Joao Victor (42.), 4:0 Weghorst (90.+1).

Die Stimmen zum Spiel:
Jürgen Machmeier: Eigentlich haben wir es zum Jahresabschluss ganz gut gemacht. Beim Treffer zum 0:1 ist dann viel Pech mit dabei. Danach hat sich die Qualität der Wolfburger durchgesetzt. Wir müssen jetzt daran glauben, dass wir gemeinschaftlich einen Weg aus unserer Situation finden. Wir werden das schaffen.

Volker Piegsa: Das Spiel hat gezeigt, dass wir das Glück aktuell nicht auf unserer Seite haben. Beim abgefälschten Ball, der zum 0:1 geführt hat, war das deutlich zu sehen. Die zweite Halbzeit hat gezeigt, dass für uns auch ein besseres Ergebnis als das 0:4 möglich gewesen wäre. Jetzt gilt es, einige Tage auszuspannen und die ganze Kraft dann auf den Jahresstart zu legen. Dann bin ich mir sicher, dass sich die Situation nach dieser Pechserie auch wieder zu unseren Gunsten drehen wird.

Mikayil Kabaca: Wir haben uns vorgenommen, sehr kompakt zu stehen, wir wussten, welche Qualität auf uns zukommt. Wir wollten das Spiel lange offenhalten. Wie in dieser Saison schon öfters war der Dosenöffner für den Gegner ein aus unserer Sicht unglückliches Tor. Das 0:2 war dann schon entscheidend. Die Jungs haben dennoch dagegengehalten und das Beste aus der Situation gemacht. Ein Weiterkommen wäre eine riesige Überraschung gewesen. Wichtig ist, dass die Jungs nun die Köpfe freibekommen.

Michael Schiele: Wir haben uns mehr vorgenommen, wenn man das Ergebnis sieht, war Wolfsburg aber letztlich eine Nummer zu groß für uns. Kurz vor dem Gegentor zum 0:1 hatten wir noch eine gute Kontersituation, in der Erik Zenga gefoult wird. Ein cleveres Foul, ansonsten hätten wir eine Drei-gegen-Eins-Situation gehabt. Das 0:1 fällt dann in einer Art, wie sie für unsere Situation derzeit typisch ist, so wie der Ball dort abgefälscht wird. Beim 0:2 fehlt uns leider etwas die Ordnung, gehen die Räume auf. Dem 0:3 geht ein unnötiger Ballverlust voraus, da lässt sich Wolfsburg dann nicht lange bitten. Die zweite Halbzeit war in Ordnung, wir haben allerdings offensiv leider nicht genug hinbekommen.

Rick Wulle: Wir haben zu Beginn ganz gut verteidigt, aber wenn es mal nicht läuft, dann eben richtig, dann wird ein solcher Ball wie beim 0:1 eben abgefälscht und geht rein. Wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben und versucht, Gas zu geben. Gegen eine Mannschaft, die Vierter ist in der Bundesliga, ist das aber natürlich sehr schwer. Wir haken das Spiel ab und werden nach den Weihnachtsfeiertagen alles dafür tun, in der 2. Liga Gas zu geben und die nötigen Punkte zu holen.

SV Sandhausen 1916 e.V.