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SV Waldhof – KFC Uerdingen 1:1

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(Foto: PIX/M.Ruffler) 85. Minute - der Ball ist zum Ausgleich für den SVW unterwegs

Mäßiges Spiel ohne Sieger - Stürmisch war bei dieser Begegnung nur das Wetter
(GM) In einer mehr als durchwachsenen Partie trennten sich der SV Waldhof und der KFC Uerdingen mit einem 1:1-Unentschieden, das am Ende nur den Gästen Grund zum Jubeln gab – den Krefeldern reichte dieses Ergebnis um die Klasse zu halten.

Wie bereits angekündigt, hütete Markus Scholz, in seinem letzten Spiel für den SV Waldhof, das Tor bei den Blau-Schwarzen – zudem stand Stefano Russo in der Anfangsformation, ansonsten gab es keine gravierenden Änderungen bei den Gastgebern. Während es für den SV Waldhof lediglich um einen guten Saisonabschluss ging, drohte den Uerdingern bei einer Niederlage der Abstieg. Und zu Beginn der Partie sah es zunächst auch noch danach aus, als wollten die Gäste alles für den Klassenerhalt tun. Bereits in der 3. Minute hatte Feigenspan die erste Chance für den KFC, sein Volleyschuss, nach Flanke von Göbel, landete aber am Außennetz.

Das war es dann aber auch für längere Zeit, mit Möglichkeiten für Uerdingen. Stattdessen startete der SV Waldhof eigene Angriffsbemühungen und kam in der 6. Minute zum ersten Eckball, der aber nichts einbrachte. Danach spielte sich das Geschehen längere Zeit im Mittelfeld ab, allerdings mit wenigen flüssigen Kombinationen auf beiden Seiten. In der 19. Minute setzt sich Garcia auf der rechten Seite gut durch, zirkelt seinen Abschluss dann aber deutlich über das Krefelder Tor.

Auf der anderen Seite zeigt sich wenig später die fehlende Spielpraxis bei Markus Scholz, als er einen Direktschuss aus der Distanz, von Kiprit, etwas unorthodox zum Eckball abwehrt (24.). Der Waldhof ist mit zunehmender Spieldauer etwas besser im Spiel; Kampf um den Klassenerhalt ist bei Uerdingen in dieser Phase nicht unbedingt erkennbar. In der 32. Minute kommt Garcia über links, flankt vor das KFC-Tor, wo zwar kein Abnehmer steht, aber der Ball geht ganz knapp am langen Pfosten ins Aus. Kurz darauf hat der Waldhof allerdings Glück, als Pusch an der Waldhöfer Strafraumgrenze zum Schuss kommt, aber nur den Pfosten trifft (37.).

Schiedsrichter Alexander Sather, der viel durchgehen ließ, zeigte sich in der 44. Minute plötzlich kleinlich, als er Verlaat, der im Zweikampf im Uerdinger Strafraum Girdvainis eher harmlos am Fuß getroffen hatte, die Gelbe Karte zeigte. Bis zur Pause blieb es beim torlosen Unentschieden.

Zur zweiten Halbzeit brachte Waldhof-Coach Patrick Glöckner gleich drei neue Spieler. Für Martinovic, Donkor und Kapitän Seegert, kommen Jastrzembski, Marx und Gohlke in die Partie. Das Unentschieden würde Uerdingen reichen, aber noch sind 45 Minuten zu spielen. In der 49. Minute wird auch bei den Gelben Karten Gleichstand hergestellt, nach einem Foul an Christiansen sieht auch Pusch Gelb.

Das Spiel plätschert dahin, mit vielen Unterbrechungen, die Uerdingen gut nutzt, um Zeit zu schinden. Schiedsrichter Sather passt sich inzwischen dem schwachen Spiel an. Der Unparteiische lässt sich immer wieder auf Diskussionen mit den Spielern ein, macht sich quälend lange Notizen und stolziert nach Freistoßentscheidungen aufreizend gemächlich zum „Tatort“.

In der 62. Minute geht Uerdingen in Führung – Costly verliert fast an der rechten Eckfahne den Ball an Wagner, der passt nach innen, wo Kiprit verpasst, weder Gohlke noch Marx können aber klären. Der Ball geht durch zu Feigenspan, der am langen Pfosten keine Mühe hat, aus kurzer Distanz das 0:1 zu erzielen. Uerdingen jubelt – der Klassenerhalt rückt näher. Dass KFC-Trainer Jürgen Press dem „Waldhof nicht die Klasse von Magdeburg“ bescheinigte, schien bei den Blau-Schwarzen doch nicht den erhofften Motivationsschub ausgelöst zu haben.

In der 65. Minute bringt Patrick Glöckner mit Kouadio für Garcia einen weiteren frischen Akteur. Und zehn Minuten später kommt noch Saghiri für Russo. Auch Uerdingen wechselt weiter; Traorè kommt für Pusch (73.) und Marcussen ersetzt Feigenspan (78.).

Uerdingen zieht sich mehr und mehr zurück, aber der Waldhof kann keinen Druck auf die Abwehr der Gäste ausüben. Richtig gefährlich wird es für den KFC nur durch einen eigenen Mann, durch Dorda, der nach einem, eher harmlosen, Waldhöfer Freistoß den Ball knapp über das eigene Tor abfälscht (85.). Fünf Minuten vor Spielende fällt der Ausgleich dann fast aus dem Nichts. Bei einer Flanke von Ferati, von der rechten Seite, geht Costly zum Kopfball hoch, erwischt den Ball möglicherweise sogar noch mit den Haarspitzen – oder irritiert wenigstens Uerdingens Torhüter Königshofer entscheidend – und der Ball landet zum 1:1 im Netz.

Während der Treffer bei den Gästen Wirkung zeigt, will der Waldhof plötzlich mehr. Es geht nur noch in eine Richtung. Und in der ersten Minute der Nachspielzeit brennt es im Uerdinger Strafraum lichterloh. Nach einem Eckball köpft Verlaat auf Königshofers Tor, Lukimya versucht zu klären, der Ball prallt von Boyamba ab, vor die Füße von Christiansen, der aus kürzester Distanz schießt, aber Gnaase wirft sich dazwischen und blockt zur erneuten Ecke ab. Der Klassenerhalt für Uerdingen hing in diesem Augenblick am seidenen Faden. Aber dieser Faden hielt – es blieb bis zum Abpfiff beim 1:1. So durfte wenigstens Uerdingen am Ende jubeln.

SV Waldhof Mannheim – KFC Uerdingen 1:1 (0:0)
Waldhof: Scholz - Costly, Verlaat, Seegert (46. Gohlke), Donkor (46. Marx), Boyamba, Christiansen, Russo (75. Saghiri), Garcia (65. Kouadio), Ferati, Martinovic (46. Jastrzembski)
Uerdingen: Königshofer - Göbel, Girdvainis, Lukimya, Dorda, Gnaase (90.+3 Gnaase), Fechner, Feigenspan (78. Feigenspan), Wagner, Pusch (73. Traorè), Kiprit
Tore: 0:1 Feigenspan (62.), 1:1 Costly (85.); Schiedsrichter: Alexander Sather