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SV Waldhof – Würzburger Kickers 1:1

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Die Waldhöfer - erschöpft, aber glücklich über den späten Ausgleich

Punkteteilung im Carl-Benz-Stadion – Nach frühem Rückstand muss Waldhof lange auf den Ausgleich warten.
(GM) Mit einem 1:1-Unentschieden trennen sich am Sonntagnachmittag der SV Waldhof und die Kickers aus Würzburg. Während die Gäste ihre erste und im Grunde auch einzige Torchance konsequent nutzen, rennt der SV Waldhof lange vergebens an und vergibt dabei reihenweise hochkarätige Chancen, ehe dem zur zweiten Hälfte eingewechselten Hamza Saghiri drei Minuten vor dem Abpfiff doch noch der hochverdiente Ausgleich gelang.

Der Waldhof startet mit der derselben Aufstellung, wie eine Woche zuvor gegen Eintracht Frankfurt. Trotz großer Hitze scheinen beide Teams – unter den Augen von Ex-Trainer Bernhard Trares - schnell die Offensive zu suchen. Waldhof hat Anstoß, aber schnell ist der Ball bei den Würzburgern, die mit Schneider über die rechte Seite kommen, aber die Flanke landet im Aus. Im direkten Gegenstoß spielt Boyamba steil auf Martinovic, doch etwas zu lang, der Mittelstürmer kann den Ball nicht mehr erlaufen (3.).

Kurz darauf wälzt sich Würzburgs Kopacz nach einem harmlosen mit Zweikampf mit Donkor am Boden. Das Spiel läuft weiter, doch dann spielen die Waldhöfer den Ball ins Aus. Gleich darauf erhebt sich Kopacz und trabt locker in die eigene Hälfte, begleitet von den Pfiffen der Waldhof-Fans (5.). Dann geht Martinovic, nach Zweikampf mit Dietz, im Würzburger Strafraum zu Boden. Der Unparteiische winkt aber ab, kein Elfer, und liegt damit wohl richtig, auch wenn der Würzburger sehr ungestüm zu Werke geht (6.). Der Anfangsschwung der Gastgeber ebbt allerdings schnell ab und in der 10. Minute gehen die Kickers – praktisch mit der ersten Möglichkeit – in Führung. Bei einer Ecke von Kopacz steigt Breunig am langen Pfosten hoch und nickt zum 0:1 ein.

Die Waldhöfer Bemühungen, schnell zu antworten, sind zunächst wenig durchdacht. Schnatterers Freistoß, in der 12. Minute, kommt etwas zu dicht vor das Würzburger Tor und wird zur leichten Beute von Torhüter Bonmann. Der Würzburger Torhüter bleibt auch Sieger bei Costleys Kopfball in der 16. Minute. Eine Minute später zieht Schnatterer aus der zweiten Reihe ab, der Ball geht aber knapp über Bonmanns Tor. Auch Rossipals Versuch, in der 24. Minute geht vorbei.

Richtig zwingend sind die Waldhöfer Möglichkeiten nicht. Würzburg verteidigt den Vorsprung mit Glück und Geschick, aber auch mit einer gehörigen Portion Theatralik, wenn sich die Gelegenheit bietet. Allein Kopacz wälzt sich mehrmals meterweit über den Rasen, obwohl der Unparteiische in keinem der Fälle ein Foul anzeigte. Der Würzburger handelt sich wütende Pfiffe der OST ein. In der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte wird es noch einmal turbulent im Würzburger Strafraum, Schnatterer holt noch einen Eckball heraus, der zunächst abgewehrte Ball kommt noch einmal in den Strafraum, wo Breunig beim Klärungsversuch fast seinen eigenen Torhüter in Verlegenheit bringt. Dann ist Schluss. Schiedsrichter Nico Fuchs pfeift die erste Halbzeit ab.

Zum zweiten Spielabschnitt bleibt Rossipal in der Kabine, Saghiri ist neu im Spiel. Es dauert zwar einige Minuten, bis die Mannschaft von Patrick Glöckner Druck aufbauen kann, aber dann geht es fast Schlag auf Schlag. In der 51. Minute läuft Martinovic Dietz davon, er passt in die Mitte zu Costly, der den Ball in Bedrängnis aber nur unkontrolliert richtig Tor stoßen kann, wo er am Innenpfosten landet, von dort zurückspringt – genau in die Arme von Bonmann. Die Fans im Carl-Benz-Stadion können nicht fassen, wie diese XXL-Chance vergeben wurde.

Der Waldhof bleibt aber im Vorwärtsgang und hat in der 56. Minute erneut den Ausgleich vor Augen. Boyamba schaltet bei einem Fehler von Kraulich blitzschnell, stürmt alleine auf das Würzburger Tor zu, will den freistehenden Schnatterer bedienen, doch im letzten Augenblick kommt Schneider angeflogen und grätscht den Ball gerade noch weg (56.). Der Ausgleich liegt förmlich in der Luft, aber noch liegen die Waldhöfer hinten und langsam läuft die Zeit davon.

In der 64. Minute wechselt Würzburg gleich doppelt und zwei Minuten später bringt Patrick Glöckner sogar drei neue Leute aufs Feld – die Neuzugänge Höger und Lebeau für Russo und Martinovic sowie Garcia für Boyamba. Der Waldhof macht weiter Druck, muss aber immer höllisch auf die Konter der Würzburger aufpassen, Seegert (71.) und Verlaat (80.) handeln sich bei intensiven Zweikämpfen jeweils die Gelbe Karte ein. Sechs Minuten vor dem regulären Ende verstärkt Patrick Glöckner die Offenvive und bringt Gouaida für Sommer. Drei Minuten später werden die beharrlichen Ausgleichsbemühungen der Blau-Schwarzen endlich belohnt. Saghiri zieht von der Strafraumgrenze ab, trifft den rechten Innenpfosten, von dem der Ball zum 1:1 ins Netz rauscht (87.). Die Mehrheit der 6.272 Zuschauer springt begeistert aus den Sitzen.

Jetzt will der Waldhof mehr und drängt auf das 2:1. Vier Minuten Nachspielzeit werden angezeigt, die der Waldhof fast komplett im Würzburger Strafraum zubringt. Drei Eckbälle gibt es in Serie. Nach der dritten liegt der Ball, nach einer Unsicherheit von Bonmann, einen Meter vor der Torlinie, direkt vor den Füßen von Verlaat, doch im allerletzten Moment grätscht Dietz dazwischen und rettet seiner Mannschaft das Unentschieden, denn gleich darauf ist Schluss. Mit bewundernswerter Moral, trotz brütender Hitze, hat sich der Waldhof noch einen Punkt geholt, der jedoch – gemessen am Aufwand und den sich bietenden Torchancen – deutlich zu wenig ist.

SV Waldhof Mannheim – Würzburger Kickers 1:1 (1:0)
Waldhof: Königsmann – Sommer (84. Gouaida), Verlaat, Seegert, Donkor, Russo (66. Höger), Rossipal (46. Saghiri), Costly, Schnatterer, Boyamba (66. Garcia), Martinovic (66. Lebeau)
Würzburg: Bonmann – Schneider, Dietz, Kraulich Lungwitz, Perdedaj (78. Adigo), Hoffmann, Kopacz, Breunig (64. Nikolov), Heinrich (64. Meisel), Sané.
Tore: 0:1 Breunig (10.), 1:1 Saghiri (87.); Schiedsrichter: Nico Fuchs; Zuschauer: 6.272