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SV Sandhausen – SV Werder Bremen 2:2

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Eine Partie auf Spitz und Knopf: SVS spielt 2:2 gegen den SV Werder Bremen
Der SV Sandhausen verpasst einen Sieg gegen den SV Werder Bremen in einer von viel Einsatz geprägten Partie nur knapp: Am 11. Spieltag trennt sich das Team von Trainer Alois Schwartz vom Absteiger aus der Bundesliga mit einem 2:2 (1:1)-Unentschieden.

Vier Änderungen in der SVS-Startelf
Im Vergleich zum 1:1 gegen Hansa Rostock verändert Trainer Alois Schwartz sein Team auf vier Positionen. Immanuel Höhn, Janik Bachmann, Bashkim Ajdini und Pascal Testroet sind neu dabei. Tim Kister und Daniel Keita-Ruel fehlen angeschlagen im Kader. Charlison Benschop und Alexander Esswein sitzen auf der Reservebank, so wie auch A-Junior Vincent Schwab, der erstmals in der 2. Liga im SVS-Spieltagskader steht.

SVS stellt auf 4-2-3-1 um
Der SVS beginnt in seinen grünen Ausweichtrikots, in denen er auswärts bis dato sieben Punkte geholt hat – und in einem 4-2-3-1-System. Die Viererkette vor Torhüter Patrick Drewes bilden Dennis Diekmeier, Immanuel Höhn, Aleksandr Zhirov und Chima Okoroj. Im Mittelfeldzentrum spielen Janik Bachmann und Erik Zenga, davor in einer Dreierreihe von rechts Bashkim Ajdini, Marcel Ritzmaier und Arne Sicker. Pascal Testroet bildet die Sturmspitze.

Sicker verpasst bei der ersten SVS-Großchance den Ball nur knapp
Im Duell mit dem Absteiger aus der Bundesliga ist der SVS direkt gut drin in der Partie und kann sich offensiv im Verlauf des ersten Durchgangs mehrfach in Szene setzen. Die erste Gelegenheit haben die Kurpfälzer in der achten Minute, als Ajdini den Ball auf Zenga spielt und der ihn direkt auf den langen Pfosten spielt. Dort verpasst Sicker den Abschluss nur ganz knapp.

Bremer gehen in Führung, Sandhäuser kontern mit guter Chance
In Führung gehen kurz darauf die Bremer (12.): Marco Friedl spielt den Ball präzise von der linken Seite an den langen Pfosten, dort vollendet Nicolai Rapp zum 0:1 aus SVS-Sicht, dass die Kurpfälzer allerdings gut wegstecken und direkt mit einer Gelegenheit kontern, die sich für Bachmann auf Vorarbeit von Testroet ergibt. Am Ende bleibt der defensive Mittelfeldspieler allerdings hängen (13.).

Testroet gleicht per Elfmeter zum 1:1 aus!
Es sind auch in der Folge zunächst die Sandhäuser, die offensiv den Ton angeben und in der 21. Minute zu einer weiteren Großchance kommen: Nach Flanke von Diekmeier von rechts schließt Testroet per Kopfball ab, setzt den Ball aber knapp neben den linken Pfosten. In der 29. Minute wird der SVS für seinen couragierten und mutigen Auftritt dann belohnt: Es gibt Foulelfmeter, den Testroet sicher zum 1:1 in die linke Ecke verwandelt. Zuvor hatte Werder-Torhüter Zetterer SVS-Außenbahnspieler Ajdini nach einem zu kurzen Rückpass der Werder-Defensive zu Fall gebracht.

Chancen auf das 2:1 nicht genutzt
Der SVS lässt danach Gelegenheiten liegen, auf 2:1 zu erhöhen: Nach der Freistoßflanke von Ritzmaier in der 35. Minute von links kommt Zhirov per Kopf zum Abschluss, trifft den Ball aber nicht ideal und setzt ihn über das Tor. In der 39. Minute spielt Okoroji nach einem Flankenlauf im Zentrum Ajdini frei, dessen Schuss allerdings ebenfalls zu hoch ausfällt.

Ducksch prüft Drewes per Freistoß
Danach kommen bis zur Pause auch die Bremer noch zweimal zum Abschluss. Angreifer Ducksch prüft zunächst per Freistoß SVS-Keeper Drewes, der zur Ecke pariert. Wenige Sekunden zieht Ducksch noch mal aus der Distanz ab, der Ball streift am rechten Pfosten vorbei (jeweils 43.). Es geht mit dem 1:1 in die Halbzeit.

Mehr Hektik im zweiten Durchgang
Der zweite Durchgang ist insgesamt von etwas mehr Hektik geprägt. Der SVS muss nach 57 Minuten erstmals wechseln, Alexander Esswein ersetzt den angeschlagenen Sicker. In dieser Phase hat der SV Werder die erste Chance des Abschnitts, Bittencourt dreht den Ball jedoch am langen Pfosten vorbei (58.). Und auch die zweite Gelegenheit nach der Pause haben die Bremer, der eingewechselte Niklas Füllkrug verfehlt das Ziel (66.). Danach übernehmen wieder die Kurpfälzer die Initiative – mit drei Chancen in gerade einmal drei Minuten.

Testroet, Ritzmaier und Esswein ohne Fortune im Abschluss
Zunächst findet der Ball nach einem starken Flankenlauf über Esswein und Okoroji den Ball ins Zentrum, dort beharken sich Testroet und Torhüter Zetterer, die Bremer können gerade noch klären (67.). Ein Schuss von Ritzmaier landet 60 Sekunden später knapp neben dem rechten Pfosten (68.). Die größte Gelegenheit in dieser Phase hat Esswein, der frei vor Zetterer an den Ball kommt, aber etwas zu überhastet abschließt – vorbei (69.).

Testroet per Kopf zum 2:1!
Allerdings bleiben auch die Bremer gefährlich in einer Partie, die Spitz auf Knopf steht. Drewes ist in der 72. Minute bei einem Flachschuss von Schmid auf den kurzen Pfosten zur Stelle und pariert auch kurz darauf bei den Gelegenheiten von Dinkci (76.) und abermals Schmid (78.). Fünf Minuten vor Schluss geht dann der SVS in Führung! Nach eigenem Ballgewinn sprintet Diekmeier über die rechte Seite und schlägt eine Flanke auf den langen Pfosten, wo Testroet per Kopf aus kurzer Distanz zum 2:1 (85.) vollendet.

Später Ausgleich durch Füllkrug
Alois Schwartz reagiert direkt nach dem Treffer und nimmt den Doppeltorschützen vom Feld, Cebio Soukou kommt für ihn ins Spiel und soll für Entlastung sorgen. Die Partie steuert dem Ende entgegen – und in der Nachspielzeit gelingt den Bremern durch den eingewechselten Füllkrug, der aus fünf Metern einschieben kann, doch noch der Ausgleich (90.+2). Wenig später, kurz nach dem dritten SVS-Wechsel (Diakhite für Ritzmaier), trifft der Bremer Torschütze zum 2:2 sogar noch mal den Pfosten (90.+4), kurz darauf endet die intensive Partie nach der besten Leistung der SVS in dieser Saison im heimischen Stadion mit einem Unentschieden.
Weiter geht es für die Sandhäuser am 30. Oktober mit der Partie bei Dynamo Dresden. Anstoß ist dann am Samstag um 13:30 Uhr.

SV Sandhausen – SV Werder Bremen 2:2 (1:1)
Sandhausen: Drewes – Diekmeier, Höhn, Zhirov, Okoroji – Bachmann, Zenga – Ajdini, Ritzmaier (90.+5 Diakhite), Sicker (57. Esswein) – Testroet (86. Soukou).
Bremen: Zetterer – Agu, Mai, Veljkovic, Friedl – Gruev – Rapp (65. Dinkci), Schmidt – Bittencourt (77. Schönfelder), Ducksch, Schmitt.
Tore: 0:1 Rapp (12.), 1:1 Testroet (29., Foulelfmeter), 2:1 Testroet (85.), 2:2 Füllkrug (90.+2); Schiedsrichter: Patrick Ittrich, Mümmelmannsberger SV; Zuschauer: 7.252

Die Stimmen zum Spiel:
Mikayil Kabaca: Es sind für mich eher zwei verlorene Punkte, weil wir erst in der 85. Minute mit 2:1 in Führung gegangen sind. Wir wollten ein anderes Gesicht zeigen als im Heimspiel gegen Darmstadt 98, das ist uns gelungen. Vor allen Dingen muss man berücksichtigen, dass heute viele Spieler verletzt gefehlt haben, auch Spieler, die zuletzt noch in der ersten Elf standen, und wir ein neues Team zusammenbauen mussten. Ich kann der Mannschaft nur den Vorwurf machen, dass sie vor der Pause verpasst hat, mit 2:1, 3:1 oder 4:1 in Führung zu gehen. Die Mannschaft hat heute dennoch beweisen, was sie für einen Fußball spielen kann. Der späte Ausgleich tut weh, die Mannschaft kann nach der Leistung heute dennoch stolz auf sich sein. Das sind die Tugenden, die wir auf den Platz bringen müssen.

Alois Schwartz: Wir haben ein richtig gutes Spiel gezeigt, uns aber nur zum Teil belohnt. Wir sind gut ins Spiel gekommen, der Gegner hat sich schwergetan, ist aber mit der ersten Chance in Führung gegangen. Die Mannschaft hat sich danach geschüttelt, wir hätten noch das zweite oder dritte Tor vor der Pause machen können, fast müssen. Nach der Pause gab es Chancen auf beiden Seiten, Patrick Drewes hat uns ein paar Mal im Spiel gehalten. Nach dem 2:1 waren wir fast der gefühlte Sieger, bekommen aber noch diesen Ausgleich. Es war dennoch richtig gut, wie wir uns die vielen Chancen herausgespielt haben. So stellt man sich das als Trainer vor – im besten Fall natürlich mit einem Sieg.

Dennis Diekmeier: Wir sind natürlich direkt nach dem Spiel enttäuscht. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, uns sehr gute Chancen rausgespielt und kaum etwas zugelassen. Am Ende kassieren wir aber leider das blöde Gegentor zum 2:2. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir noch viele Punkte holen werden, wenn wir weiter so auftreten wie heute. Wir müssen nun gut arbeiten, damit wir beim nächsten Auswärtsspiel in Dresden drei Punkte holen können.

Pascal Testroet: Es war ein schönes Gefühl, heute zu treffen, es ist aber sehr ärgerlich, dass wir es nicht über die Zeit gebracht haben. Werder Bremen hat am Ende mit Ducksch und Füllkrug gestürmt, die zwei Jungs wissen natürlich, wo das Tor steht. Am Ende geht der letzte Schuss zum Glück noch gegen den Pfosten, sonst hätten wir mit leeren Händen dagestanden. Für mich war es heute ein besonderer Tag, ich habe für Bremen gespielt, meine Frau kommt aus Bremen, ich habe sie dort kennengelernt, wir haben heute Hochzeitstag, das 1:1 war mein 100. Profitor – ich hätte aber gerne eins weniger geschossen, und wir hätten die drei Punkte geholt. Für die Moral ist der Punkt aber dennoch wichtig. In Rostock haben wir uns gegen die Niederlage gestemmt, heute haben wir ein gutes, aktives Spiel gemacht. Das muss unser Weg sein.

Bashikm Ajdini: Es war ein sehr turbulentes Spiel, mit Chancen auf beiden Seiten. Wir hatten schon vor der Pause gute Ansätze. Schade, dass wir ein frühes Gegentor kassiert haben, wir haben uns davon aber nicht beeinflussen lassen und unseren Plan verfolgt. Damit sind wir gut gefahren. Vor dem Elfmeter habe ich spekuliert und war etwas vor dem Torhüter am Ball. Mit etwas mehr Glück hätten wir den Sieg über die Zeit bringen können. Es ist normal, dass man gegen eine solche Mannschaft auch Chancen zulässt. Wir hatten aber selbst auch gute Gelegenheiten.

Markus Anfang (Trainer SV Werder Bremen): Für die Zuschauer war es ein packendes, für uns Trainer hingegen eher ein sehr zerfahrenes Spiel. Wir haben schon zu Beginn gesehen, dass der Gegner zu Torchancen kommt, wenn wir zu viele Fehler machen. Bezeichnend ist der individuelle Fehler, durch den der Elfmeter zustande kommt. Wir haben in der zweiten Halbzeit nach vorne gespielt, aber wieder zu viele individuelle Fehler gemacht, aus denen wieder Chancen entstanden sind. Wir haben versucht, auf Sieg zu spielen, bekommen aber das Gegentor. Für die Moral danach muss ich meiner Mannschaft ein Lob aussprechen.

SV Sandhausen 1916 e.V.