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Horst Eckel ist tot

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(Foto: W.Neuberth) Horst Eckel im Mai 2019 im Gasthaus MaRuBa in Mannheim

(GM) Fußball Deutschland trauert um Horst Eckel, der am frühen Freitagmorgen verstorben ist. Der 89-Jährige war der letzte noch lebende Spieler der legendären Elf, die 1954 sensationell Fußball-Weltmeister wurde.

Von einer Hüftoperation, im Oktober, hatte sich Horst Eckel gut erholt, erlitt aber zuletzt eine Blutvergiftung an deren Folgen er schließlich starb. „Er ist am Freitagmorgen ganz friedlich eingeschlafen“, berichtete seine Tochter Dagmar.

Horst Eckel, der am 8. Februar kommenden Jahres 90 Jahre alt geworden wäre, war der jüngste der elf Spieler, die im Finale von Bern, bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz, den haushohen Favoriten Ungarn mit 3:2 schlug. Horst Eckel, läuferisch einer der stärksten Spieler seiner Zeit, kam in diesem Spiel die Aufgabe zu, Nandor Hidegkuti zu bewachen, den Trainer Sepp Herberger als das Herzstück des ungarischen Teams bezeichnete; die Aufgabe löste Horst Eckel mit dem ihm eigenen Pflichtbewusstsein, das ihn überhaupt sein ganzes Leben lang auszeichnete. Auch eine klaffende Fleischwunde am Oberschenkel, die er sich kurz vor Ende der ersten Halbzeit zugezogen hatte, konnte ihn nicht aufhalten. Er ließ sich die Wunde, die eigentlich genäht werden sollte, verpflastern und spielte durch. "Ich kann doch die anderen nicht im Stich lassen", erklärte er dazu.

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Horst Eckel kurz vor dem Finale der WM 1954

Der im pfälzischen Vogelbach geborene und für den 1.FC Kaiserslautern spielende Eckel, sah in seinem Vereins- und Nationalmannschaftkameraden, Fritz Walter, eine Vaterfigur und in Trainer Herberger eine Respektsperson, die ihn fürs Leben prägte. „Was mir Sepp Herberger mitgegeben hat, habe ich später in meinem Beruf als Lehrer an meine Schüler weitergegeben“, erzählte er vor wenigen Jahren bei einem Besuch in Mannheim. „Und wenn ich heute einen meiner früheren Schüler treffe und bestätigt bekomme, dass das, was ich ihnen erzählt noch heute für sie gültig ist, macht mich das stolz.“

Trotz seiner immensen Popularität, die Horst Eckel bis ins hohe Alter genoss, blieb er immer bescheiden und zurückhaltend und als Mitglied der Mannschaft, die den ersten WM-Titel nach Deutschland holte, wird er auf ewig unvergessen bleiben.

Horst Eckel, ruhe in Frieden. Wir alle werden dich vermissen, aber dankbar sein, dass wir dich als Fußballer erleben und als Mensch kennenlernen durften.

PS: Vor zweieinhalb Jahren war Horst Eckel zu Gast beim Sporttalk „Besser WISSEN“ im Gasthaus MaRuBa in Mannheim. Unter folgendem Link ist diese Sendung zu sehen:

https://youtu.be/e8nnqvDKrfo