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SV Sandhausen – SC Paderborn 1:1

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Jubel in der Nachspielzeit: SVS trifft spät zum 1:1 gegen den SC Paderborn
Der SV Sandhausen holt gegen den bisherigen Tabellenvierten SC Paderborn ein 1:1 (0:1)-Unentschieden. Nach frühem Rückstand zeigt das Team von Trainer Alois Schwartz eine couragierte Leistung und wird spät mit dem Ausgleichstreffer belohnt.

Zenga ersetzt Benschop
Einen personellen Wechsel nimmt Alois Schwartz im Vergleich zur Partie beim FC Schalke 04 vor. Erik Zenga kehrt nach abgesessener Gelbsperre in die erste Elf zurück, Charlison Benschop rotiert auf die Ersatzbank. Dort sitzen erstmals nach ihren verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfällen auch wieder Daniel Keita-Ruel, Arne Sicker und Gianluca Gaudino.

Leichte taktische Anpassung
In der taktischen Ausrichtung bleibt es beim 4-2-3-1-System mit der Viererabwehrkette um Dennis Diekmeier, Immanuel Höhn, Aleksandr Zhirov und Chima Okoroji von rechts vor Torhüter Patrick Drewes. Erik Zenga spielt gemeinsam mit Janik Bachmann vor der Abwehr auf der "Sechs", vor ihnen agieren (von rechts) Bashkim Ajdini, Marcel Ritzmaier und Cebio Soukou. Das Angriffszentrum besetzt Pascal Testroet.

Früher Rückstand
Die Partie beginnt bei strömendem Regen auf seifigem Geläuf mit einer stürmischen Anfangsphase der Paderborner, die ihre erste gute Chance direkt zum Führungstreffer nutzen können. In der fünften Minute profitiert Marcel Mehlem von einer Unachtsamkeit in der SVS-Hintermannschaft, er dringt in den Strafraum ein und vollendet aus kurzer Distanz in die rechte Ecke zum 0:1 aus Sandhäuser Sicht. Danach entwickelt sich insgesamt eine ausgeglichene Partie mit nur wenigen weiteren Großchancen und Höhepunkten.

Testroet vergibt aus elf Metern
Die beste Gelegenheit bis zum Pausenpfiff hat der SVS in der 17. Minute nach einem Handspiel von Jasper van der Werff im SCP-Strafraum im Anschluss an einen Schuss von Bashkim Ajdini. Es gibt Elfmeter, den Pascal Testroet allerdings nicht zum Ausgleich nutzt, er scheitert mit seinem Schuss in die linke Ecke an Torhüter Jannik Huth. Direkt im Gegenzug hat Paderborns Marvin Cuni eine gute Chance, die Drewes und dann Immanuel Höhn aber gemeinsam klären können – wenngleich die Situation ohnehin aufgrund einer Abseitssituation wohl zurückgepfiffen worden wäre.

Okoroji muss benommen vom Platz
In der 25. Minute muss der SVS erstmals wechseln, für den nach einem Luftzweikampf spürbar benommenen Okoroji geht es nicht weiter, Sicker ersetzt ihn. Der SVS kommt bis zur Pause noch einmal zum Abschluss, Soukou versucht es aus der Distanz, verzieht aber deutlich nach links (31.). Auf der Gegenseite verpasst Cuni den Ball nach schnellem Angriff in der 38. Minute knapp am langen Pfosten, aber auch hier hätte wohl eine Abseitsposition vorgelegen. Es bleibt bis zum Pausenpfiff beim 0:1 aus SVS-Sicht.

Zhirovs Kopfball wird geblockt
Der zweite Durchgang beginnt mit einem weiteren Wechsel auf Seiten des SVS, für Bachmann wirkt nun Alexander Esswein mit. Die Schwarz-Weißen versuchen, sich offensiv in der gegnerischen Hälfte festzusetzen und haben in der 53. Minute die erste gute Gelegenheit des zweiten Abschnitts: Nach schnellem Zusammenspiel über Esswein und Ajdini flankt Letzterer ins Zentrum auf Aleksandr Zhirov, dessen Kopfball aber geklärt werden kann.

SCP trifft in der 90. Minute den Pfosten
Auch danach ist der SVS das aktivere Team, die großen Chancen bleiben jedoch lange Zeit aus. Einmal kommt Ajdini im Strafraum zum Abschluss, der Ball hat jedoch zu wenig Dampf und landet in den Armen von Huth (81.). Zu diesem Zeitpunkt wirkt bereits Benschop beim SVS mit (Einwechslung für Ritzmaier, 74.), später kommen noch Keita-Ruel und Gaudino für Zenga und Diekmeier ins Spiel (87.). Der SVS geht somit volles Risiko und hat dabei in der Schlussminute einmal richtig Glück, als Paderborns Dörfler frei vor Keeper Drewes auftaucht, aber nur den Pfosten trifft (90.).

Ajdini trifft spät zum 1:1!
Somit bleibt der SVS im Spiel, wirft in der Nachspielzeit alles nach vorne – und wird belohnt: Nach einer Hereingabe ins Zentrum von Soukou kommt Ajdini im Strafraum zum Abschluss und versenkt den Ball trocken in die linke untere Ecke (90.+3)! Danach hat Testroet sogar noch den Sieg auf dem Fuß, schießt den Ball aber über den Kasten (90.+5). Am Ende steht somit ein Unentschieden und ob des Spielverlaufs ein Punktgewinn der Moral, auf den der SVS nun weiter aufbauen muss.

Für den SV Sandhausen geht es kommenden Samstag, den 11. Dezember, mit der Partie bei Holstein Kiel weiter. Angepfiffen wird das Spiel um 13:30 Uhr.

SV Sandhausen – SC Paderborn 1:1 (0:1)
Sandhausen: Drewes – Diekmeier (87. Gaudino), Höhn, Zhirov, Okoroji (25. Sicker) – Zenga (87. Keita-Ruel) – Ajdini, Bachmann (46. Esswein), Ritzmaier (74. Benschop), Soukou – Testroet.
Paderborn: Huth – Correia, Hünemeier, van der Werff – Schuster, Justvan, Schallenberg, Carls (60. Dörfler) – Mehlem (84. Heuer) – Cuni (67. Pröger), Owusu (67. Srbeny).
Tore: 0:1 Mehlem (5.), 1:1 Ajdini (90.+3); Schiedsrichter: Christof Günsch, Berlin); Zuschauer: 680

Die Stimmen zum Spiel:
Mikayil Kabaca: Wir sind heute wieder früh in Rückstand geraten, waren beim Gegentor sehr passiv. Danach haben die Jungs den Kopf nicht in den Sand gesteckt. Wir hatten beim Elfmeter die Chance zum Ausgleich, leider hat „Paco“ die falsche Entscheidung getroffen. In unserer Situation fällst du eigentlich zusammen, wenn der Gegner früh in Führung geht und ein Elfmeter dann vergeben wird. Aber die Mannschaft hat nicht aufgesteckt, es war in der ersten Halbzeit ein Spiel auf Augenhöhe, und in der zweiten Hälfte haben wir klar das Heft des Handelns in die Hand genommen. Die Mannschaft wollte unbedingt den Ausgleich erzielen, das ist uns verdientermaßen in der 93. Minute geglückt. Ein Punkt der Moral. Nur so geht es im Abstiegskampf, das ist genau der richtige Weg.

Alois Schwartz: Wir sind nicht gut reingekommen, haben beim Gegentor die ganze Mitte offengelassen und sind dafür bestraft worden. Wenn man die Woche zuvor Revue passieren lässt und dann schon wieder so ein frühes Tor kassiert, muss man sich erst mal schütteln. Auch der verschossene Elfmeter war aus psychologischer Sicht nicht so gut. Wir haben in der Halbzeit gewechselt, hatten dann mehr den Ball, der Gegner konnte nicht mehr so aufs Tor spielen. Der letzte Pass hat oft gefehlt. Letztlich haben wir Glück, dass Dörfler nur den Pfosten trifft, nachdem wir hinten aufgemacht hatten. Der Punkt ist dennoch hochverdient für uns heute, die Mannschaft hat Moral gezeigt und wollte unbedingt das Tor erzielen. Wir müssen jetzt regenerieren und fahren dann nach Kiel.

Bashkim Ajdini: Der Glaube an den Punkt war immer da. Wir sind früh in Rückstand geraten, wussten aber, dass noch viel passieren kann. Man muss bis zum Schluss daran glauben. Wir haben am Ende alles nach vorne geworfen, das hat sich bezahlt gemacht. Es fühlt sich schön an, heute auf der anderen Seite zu stehen, wir stehen nach dem Spiel zum Glück nicht mit leeren Händen da.

Cebio Soukou: Wir haben uns von Beginn an viel vorgenommen, kassieren aber leider ein zu leichtes Gegentor. Man hat danach aber gesehen, dass wir im letzten Heimspiel des Jahres unbedingt punkten wollten. Jeder hat sich voll reingehauen. Es war ein schwieriges Spiel, auch mit dem verschossenen Elfmeter, wir haben uns aber nicht aufgegeben. Nach dem 1:1 wollten wir das Spiel unbedingt noch gewinnen, wir waren mit dem Unentschieden nicht zufrieden. Jetzt nehmen wir den Punkt mit. Es ist jetzt sehr wichtig für uns, in Kiel nachzulegen.

Lukas Kwasniok (Trainer SC Paderborn): Wenn man früh in Führung geht in einem Auswärtsspiel und erst spät den Ausgleich kassiert, ist man nicht unbedingt glücklich über einen Punkt. Wenn man sich die 90 Minuten ganz nüchtern anschaut, war es aber schon ein leistungsgerechtes Unentschieden. Wir hatten beim Elfmeter etwas Glück und einen guten Torhüter. Wir haben ansonsten nicht viel zugelassen und hatten die Chance, das 2:0 nachzulegen. Es hat nicht sollen sein. Sandhausen hat alles riskiert und immer mehr Druck entwickelt. Unter dem Strich war es in der Vorrunde auswärts eine tolle Reise von uns. Wir sind insgesamt zufrieden und wünschen dem SVS alles Gute

SV Sandhausen 1916 e.V.