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Horst Eckel unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen

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(GM) Am vergangenen Donnerstag wurde Horst Eckel, der eine knappe Woche zuvor im Alter von 89 Jahren verstarb, zu Grabe getragen. Rund 500 Trauernde hatten sich an dem kleinen Friedhof in Vogelbach, einem Ortsteil von Bruchmühlbach-Miesau und Horst Eckels Geburts- und Wohnort, eingefunden. Darunter Roger Lewentz, der rheinland-pfälzische Minister des Innern und für Sport, Vertreter des DFB, natürlich viele Mitbewohner sowie Fans und ehemalige Spieler des 1.FC Kaiserslautern, unter anderen Miroslav Klose und Ex-Trainer Otto Rehhagel.

Die FCK-Legenden Hans-Peter Briegel, Olaf Marschall, Andreas Brehme, Axel Roos, Thomas Riedl und Axel Bellinghausen trugen am Ende der Trauerfeier, begleitet von der Fußball-Hymne „You`ll never walk alone“, den letzten „Helden von Bern“ zu seiner letzten Ruhestätte.

In ihren Reden hoben Roger Lewentz, DFB-Präsident Dr. Rainer Koch sowie FCK-Aufsichtsrat, und ehemaliger Schiedsrichter, Dr. Markus Merk, die Freundlichkeit, Bodenständigkeit und Bescheidenheit hervor, die Horst Eckel auszeichneten, die aber sicher nur einige von vielen Gründen seiner Beliebtheit, auch nach seiner aktiven Karriere, ausmachten. „Horst Eckel blieb trotz seiner großen Popularität und Erfolge ein ganz normaler Mensch“, betonte auch noch einmal Pfarrer Riesa. „Seine Größe lag in seiner Bescheidenheit …“

Mit dem Lied „Halleluja“ von Leonard Cohen, begann die Trauerfeier, zu der, pünktlich, Nieselregen einsetzte, eben Fritz-Walter-Wetter. So hätte es sich Horst Eckel, für den Mannschaftskapitän Fritz Walter immer eine Vaterfigur war, sicher auch gewünscht. Horst Eckels Tochter, Dagmar, die ihren Vater seit Jahren zu vielen Veranstaltungen begleitete und die für ihn auch nach seinem Sturz, Ende 2020, und seiner Hüftoperation im Oktober dieses Jahres, aufopferungsvoll sorgte, berichtete, dass er „friedlich eingeschlafen“ sei. „Jetzt ist er bei Fritz Walter und den anderen, die Mannschaft ist wieder vollständig.“

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Dagmar Eckel hatte bereits mit den Vorbereitungen zu Horst Eckels 90. Geburtstag, am 8. Februar 2022 begonnen. Dass es zu dieser Feier jetzt nicht mehr kommt, bedauert sie, gibt aber auch zu bedenken: „Zuletzt war mein Papa sehr schwach. Er wollte einfach nicht mehr. Wer weiß, ob er von diesem Geburtstag überhaupt noch etwas gehabt hätte.“

Mit Horst Eckel ging jetzt auch noch der letzte der „Helden von Bern“, eine Bezeichnung, die der „Windhund“, wie er aufgrund seiner läuferischen Fähigkeiten allgemein genannt wurde, nicht gerne hörte. „Wir waren keine Helden, so haben wir uns nie gefühlt“, stellte er immer wieder klar. „Wir waren eine Mannschaft, in der jeder für den anderen da war – und wir haben an uns geglaubt.“

Nach dem Tod seines ehemaligen Zimmerkameraden, während der WM in der Schweiz, Hans Schäfer, war Horst Eckel der einzige Zeitzeuge, des denkwürdigen Finales von Bern 1954. Unzählige Male musste er von diesem überwältigenden Ereignis erzählen und er tat das mit seiner natürlichen Freundlichkeit und Geduld und mit der Ausdauer, die er als Spieler stets zeigte. Horst Eckel wird schmerzlich vermisst werden. Aber er wird - nicht nur – in der Horst-Eckel-Stiftung, die er 2017 zusammen mit seiner Tochter Dagmar gegründet hatte, weiterleben. Diese Stiftung fördert Sportangebote für ältere Menschen sowie sportorientierte Bildungsangebote.

Horst Eckel – Ruhe in Frieden