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Würzburger Kickers – SV Waldhof 1:2

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Pascal Sohm köpft zur Führung für den SV Waldhof ein.

Später Treffer von Wagner sichert Waldhof ersten Sieg in der Rückrunde
(GM) „Ende gut, (fast) alles gut“, so könnte man das Geschehen in Würzburg, aus Sicht des SV Waldhof, zusammenfassen. In einer Begegnung in der bei den Blau-Schwarzen beileibe nicht alles gut war, siegte die Mannschaft von Patrick Glöckner mit 2:1 und sicherte sich somit dem ersten Sieg in der Rückrunde. Das 0:1 durch Waldhof-Neuzugang Sohm, konnte Würzburgs Herrmann gut 20 Minuten vor Spielende ausgleichen. Danach boten sich den Gastgeben mehrere hochkarätige Chancen zum Siegtreffer, der gelang aber schließlich den Waldhöfern in der Nachspielzeit.

Wie zu erwarten war, stand beim Waldhof Marco Höger in der Startelf; für ihn nahm Hamza Saghiri auf der Bank Platz. Fast wäre dem SV Waldhof ein Auftakt nach Maß gelungen. Martinovic spielt im Würzburger Strafraum Sohm an, der zwar einnetzt, aber Schiedsrichter Patrick Schwengers entscheidet auf Abseits – kein Tor. Knifflig, denn das sah eher nach gleicher Höhe aus. Wenig später melden sich auch die Kickers in der Offensive an, Kopacz kommt über rechts, bedient Kurzweg, der den Ball aber ans Außennetz setzt (6.).

In der 9. Minute hat Martinovic seine erste Möglichkeit, sein Kopfball bereitet Kickers-Torhüter Bonmann aber keine Probleme. Waldhof versucht Druck zu machen, aber Würzburg verteidigt gut und lässt kaum etwas zu. Das Spiel ist intensiv aber ausgeglichen, die Würzburger spielen nicht wie ein Tabellen-Vorletzter. In der 22. Minute läuft Meisel auf Höger auf, der lediglich zum Kopfball gehen wollte und der Unparteiische zeigt dem Waldhöfer die Gelbe Karte, die mit Sicherheit etwas zu hart war.

In der 26. Minute wird Boyamba von Kurzweg zwei Meter vor dem Strafraum abgeräumt, Schnatterer führt den Freistoß aus, trifft aber nur das Außennetz (27.). Fünf Minuten später hat Würzburg die große Chance zur Führung, als Kopacz, nach klasse Pass von Kraulich, alleine vor Königsmann auftaucht; aber der Waldhöfer Torhüter kann den Schuss aus spitzem Winkel parieren und zur Ecke abwehren. Eine weitere Minute später wird es erneut knifflig, als Wagner im eigenen Strafraum Kraulich kurz am Trikot festhält und der Würzburger zu Boden geht. Schiedsrichter Schwengers winkt aber ab, Kraulich kam wohl zu leicht zu Fall (33.). Der Würzburger protestiert laut und sieht ebenfalls die Gelbe Karte.

Nachdem die Gastgeber längere Zeit im Vorwärtsgang agierten, meldet sich auch der Waldhof wieder einmal im gegnerischen Strafraum. Sohm spielt sich durch die Würzburger Abwehr, könnte schießen, schlägt aber noch einen Haken und bleibt hängen, Chance vertan (35.). Dann geht Verlaat gegen Pepic mit offener Sohle zu Werke und sieht Gelb, damit fehlt er gegen Viktoria Köln (37.). Nur zwei Minuten später leistet sich auch Schnatterer ein gelbwürdiges Foul, auch er ist gegen Köln gesperrt – ärgerlich (39.). Dann geht der Waldhof – eher überraschend – in Führung. Boyamba startet auf der rechten Seite ein Solo, schickt Costly auf die Reise und dessen hohe Flanke in den Würzburger Strafraum verwandelt Sohm per Kopf zum 0:1 (41) – gleichzeitig der Pausenstand.

Zum zweiten Spielabschnitt bringt Würzburg mit Stefaniak einen frischen Spieler – Meisel bleibt draußen. Wieder hat der Waldhof den besseren Start, aber leider erneut ohne Erfolg. Der zuletzt glücklose Martinovic lässt nach einem weiten Pass Strohdiek stehen, könnte schießen, versucht aber noch Bonmann auszuspielen, lässt sich aber abdrängen und den anschließenden Schuss kann der Würzburger Torhüter dann parieren (49.). Die Ladehemmung von Martinovic geht weiter. Waldhof hält die Kickers zwar weiter vorm eigenen Tor weg, kann in der Offensive aber kaum Druck aufbauen. Kombinationen über mehrere Stationen sind rar, das zweite Tor will nicht fallen.

Stattdessen hat Kurzweg in der 66. Minute das 1:1 auf dem Fuß. Der Würzburger enteilt Schnatterer und lässt im Strafraum auch noch Verlaat ins Leere laufen, dann zirkelt er seinen Flachschuss um Königsmann herum, trifft aber nur den Pfosten – Riesenglück für den Waldhof, der Ausgleich für die Kickers wäre inzwischen nicht unverdient. Eine Minute später kommt auf Waldhöfer Seite Lebeau für Sohm. Kurz darauf wechselt Würzburg gleich doppelt, für Pepic und Strohdiek kommen Sanè und Waidner.

Wie bereits am Dienstag, gegen Dortmund II, versäumt es der Waldhof, nachzulegen, macht die Würzburger zusehends stark und wird prompt bestraft. In der 69. Minute kommt Würzburg über die rechte Seite; Kopacz flankt auf Breunig, dessen Kopfball Königsmann noch klasse pariert, dann wischt der SVW-Keeper auch noch Sanè den Ball vom Kopf, aber gegen den Schuss von Herrmann ist er dann machtlos – 1:1.

Für die letzte Viertelstunde kommen beim Waldhof Rossipal und Sommer für Höger und Boyamba. Aber plötzlich macht Würzburg ordentlich Druck. In der 77. Minute spielt Breunig in die Mitte, Sané lässt durch für Stefaniak, der aber freistehend aus wenigen Metern den Ball übers Tor drischt. Nur wenige Minuten später liegt erneut das 2:1 in der Luft. Stefaniak schlägt einen Freistoß dicht vor das Waldhöfer Tor, Königsmann ist die Sicht versperrt, trotzdem reagiert er gut, klatscht aber den Ball direkt vor die Füße von Breunig, der aber ebenfalls den Ball übers Tor schießt (80). Die Würzburger drängen nun auf den möglichen Siegtreffer und bringen mit Heinrich für Kopacz noch einen frischen Spieler (83.).

Die Waldhöfer überstehen diese Phase und scheinen das Unentschieden ins Ziel zu bringen, als sie in der 90. Minute noch einmal einen Freistoß bekommen. Schnatterer schlägt den Ball hoch an die rechte Würzburger Strafraumkante, Costly köpft nach innen, wo Rossipal – ebenfalls per Kopfball – die Querlatte trifft, aber den Abpraller verwertet Wagner zum 1:2. Unglaublich.

Es gibt drei Minuten Nachspielzeit obendrauf, in der sich aber außer den Wechseln von Hoffmann für Nägel (Würzburg) und Gohlke für Martinovic (Waldhof) nichts mehr Wesentliches tut. Waldhof siegt glücklich und "gleicht damit die späte Niederlage gegen Dortmund aus“, wie Waldhof-Trainer Patrick Glöckner nach dem Schlusspfiff erklärt. „Natürlich ist ein Sieg immer glücklich, wenn das Siegtor in der 90. Minute fällt.“

Der Waldhof rgeht durch den Sieg auf Platz 4 hoch und muss – ohne Marc Schnatterer und Jesper Verlaat - am Dienstag, im Heimspiel gegen Viktoria Köln, nachlegen, wenn der Anschluss nach oben gehalten werden soll.

Würzburger Kickers – SV Waldhof Mannheim 1:2 (0:1)
Würzburg: Bonmann - Schneider, Strohdiek (68. Waidner), Kraulich, Kurzweg, Meisel (46. Stefaniak), Hägele (90.+2 Hoffmann), Kopacz (83. Heinrich), Pepic (68. Sanè), Herrmann, Breunig
Waldhof: Königsmann - Costly, Verlaat, Seegert, Donkor, Boyamba (76. Sommer), Wagner, Höger (76. Rossipal), Schnatterer, Sohm (67. Lebeau), Martinovic (90.+2 Gohlke)
Tore: 0:1 Sohm (41.), 1:1 Herrmann (69.), 1:2 Wagner (90.); Schiedsrichter: Patrick Schwengers, Travemünde