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SV Waldhof – Viktoria Köln 0:1

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Marcel Seegert, der erneut eine starke Partie lieferte, hadert mit dem Schiedsrichter

Zweite Heimniederlage für den SV Waldhof im neuen Jahr
(GM) „Man darf jetzt nicht alles so schlecht reden, wie es wirklich war“, erklärte der heutige Hertha BSC-Sportchef, Fredi Bobic, einst nach einer verdienten Niederlage, nach einem schlechten Spiel. Waldhof-Trainer Patrick Glöckner versuchte zum Glück nicht, die 0:1-Niederlage schönzureden. „Ich kann mich an kein Spiel erinnern, in der wir – wie heute – keine einzige zwingende Torchance herausgespielt haben“, erklärte der sichtlich enttäuschte Coach in der Pressekonferenz nach dem Spiel.

In der Tat lieferte seine Mannschaft ein ganz schwaches Spiel, sieht man einmal von den ersten 10 Minuten ab. Auch nach dem Rückstand, kurz nach Wiederanpfiff, vermisste man das konsequente Aufbäumen gegen die Niederlage. Nur eine kurze Drangphase, etwa eine Viertelstunde vor Ende der Partie, ließ noch einmal Hoffnung auf wenigstens einen Punkt aufkommen, doch biedere Kölner, die zudem noch früh im Spiel mehrere verletzungsbedingte Auswechselungen vornehmen mussten, brachten den knappen Vorsprung beinahe mühelos über die Zeit.

Da mit Marc Schnatterer und Jesper Verlaat zwei Stammkräfte gelb-gesperrt waren, sah sich der Trainer der Waldhöfer gezwungen, seine Mannschaft umzubauen. Adrien Lebeau und Alexander Rossipal rückten für sie in die Startelf, ebenso wie Niklas Sommer, für den Anton Donkor auf der Bank Platz nahm.

Der Waldhof begann druckvoll und kam bereits in der 2. Minute zum ersten Eckball, der allerdings nichts einbrachte. Auch der erste Torabschluss ging an die Hausherren, ein Volleyschuss von Wagner, nach Flanke von Boyamba, aber der Versuch verfehlt das Tor klar (4.). Erst in der 8. Minute kommen die Kölner zu ihrer ersten Abschlussmöglichkeit, durch Hong, die aber Seegert abblockt. Von diesem Zeitpunkt ab, ist Viktoria Köln aber besser im Spiel und hat in der 15. Minute urplötzlich die Chance zum 0:1, als Risse aus halbrechter Position abzieht und Sommer gerade noch vor dem einschussbreiten Hong klären kann (15.).

In der Folge wird die Partie zweikampfintensiver und in der 16. Minute zückt Schiedsrichter Dr. Max Burda die erste Gelbe Karte, gegen Lebeau, der Handle gefoult hatte – etwas kleinlich, da es das erste Foul des Franzosen war. Wenig später sieht auch Costly Gelb und die 500 Zuschauer beginnen zu pfeifen, da sich auch die Kölner inzwischen einige Fouls geleistet hatten, ohne sanktioniert worden zu sein.

Nach und nach häufen sich auf beiden Seiten die Fehlpässe, flüssige Kombinationen gibt es gar nicht und Torraumszenen sind ebenfalls Mangelware. Bereits in der 29. Minute muss Köln zum ersten Mal wechseln, Heister kommt für Koronkiewicz, der sich ohne gegnerische Einwirkung verletzt hatte. Kurz darauf sieht auch Höger die Gelbe Karte, der gegen Jastrzembski zu spät gekommen war (32.). Eine Aktion mit Folgen: Jastrzembski muss behandelt werden, kann zunächst weiterspielen, doch nach wenigen Minuten ist klar, der Kölner muss ausgewechselt werden, für ihn kommt Philipp (38.). Eine Minute später prallen Philipp und Rossipal beim Kopfballduell zusammen, gehen zu Boden und müssen ebenfalls behandelt werden.

Nicht zuletzt durch die vielen Unterbrechungen kommt kein Spielfluss zustande, die Partie wird immer zerfahrener. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit handelt sich mit Klefisch, nach Foul an Martinovic auch der erste Kölner eine Gelbe Karte ein (43.) und auch Sommer wird verwarnt, nach Foul an Risse (44.). In der Nachspielzeit sind auch noch Höger und Sontheimer in einen Zusammenstoß verwickelt und es folgt die nächste Verletzungsunterbrechung. Dann endlich ist der erste Spielabschnitt vorbei – es kann nur besser werden.

Oder doch nicht? Während der Waldhof unverändert in die zweite Halbzeit startet, kommt bei Köln May für Buballa neu ins Spiel. Gerade einmal eine knappe Minute ist nach Wiederanpfiff gespielt, als Köln in Führung geht. Nach Vorarbeit von Klefisch verschafft sich Philipp gegen Rossipal Platz und trifft zum 0:1 – eine kalte Dusche für die Waldhöfer, in der 46. Minute. Während die Mannschaft von Patrick Glöckner angeschlagen wirkt, bekommt Köln weiter Oberwasser und fast hätte Philipp, nach exaktem Zuspiel von Lorch, in der 50. Minute das 0:2 markiert, doch der Pfosten verhindert die Vorentscheidung.

Patrick Glöckner versucht mit einem Wechsel frischen Wind in seine Mannschaft zu bringen und wechselt Donkor für Sohm ein (53.). Doch zunächst sind wieder die Kölner am Zug, Heister zwingt mit einem Flachschuss Königsmann zu einer Rettungstat (55.). Dann kommt auf Waldhöfer Seite Saghiri für Wagner (62.) und in der 71. Minute noch Gohlke für Sommer, aber mehr Druck auf das Kölner Tor entsteht nicht. Erst eine gute Viertelstunde vor dem Ende der Partie ergibt sich die erste Chance für die Gastgeber in der zweiten Halbzeit – nach einer Flanke von Rossipal köpft Donkor den Ball knapp am Kölner Tor vorbei (73.).

Eine Minute späte muss Köln den nächsten Ausfall hinnehmen, für den angeschlagenen Philipp kommt Amyn. Der Waldhof hält sich in den folgenden Minuten etwas häufiger in der Kölner Spielhälfte auf, doch außer einer Kopfballmöglichkeit des eingewechselten Saghiri, nach einem Eckball von Rossipal, kommt nichts heraus (78.). Nachdem sich auch noch Gohlke die Gelbe Karte eingehandelt hatte und drei Minuten nachgespielt waren, pfiff Dr. Burda endlich ab. Der SV Waldhof hat den Sprung auf Platz 2 zum zweiten Mal verpasst. Die Rückrundenbilanz, mit einem Sieg und drei Niederlagen, sieht nicht gerade rosig aus.

SV Waldhof Mannheim – Viktoria Köln 0:1 (0:0)
Waldhof: Königsmann – Sommer /1. Gohlke), Rossipal, Seegert, Costly, Höger, Wagner (62. Saghiri), Lebeau, Boyamba, Sohm (53. Donkor), Martinovic
Köln: Nicolas - Koronkiewicz (29. Heister), Lorch, Greger, Buballa (46. May) Klefisch, Sontheimer, Risse, Handle, Hong, Jastremski (38. Philipp, 74. Amyn)
Tor: 0:1 Philipp (46.); Schiedsrichter: Dr. Max Burda; Zuschauer: 500