Maruba 3SKRN 5DEMA

SV Waldhof – FC Viktoria Berlin 3:2

050222 89238 Copy
(Foto: PIX/M.Ruffler) Dominik Martinovic bei seinem 3:2-Siegtreffer

Nach 0:1 und 1:2, am Ende 32 - glücklicher aber verdienter Sieg des SV Waldhof
(GM) Nach zweimaligem Rückstand, wobei der erste Gegentreffer nach sage und schreibe 36 (!) Sekunden fiel, gewann der SV Waldhof sein Heimspiel gegen Viktoria Berlin noch mit 3:2 und landete damit den ersten Heimsieg im neuen Jahr.

Beim Waldhof fehlten, wie angekündigt, Jesper Verlaat und Dominik Martinovic in der Startaufstellung und auch Niklas Sommer war angeschlagen und musste passen. Dafür lief Joseph Boyamba von Beginn an auf. Einige der über 8.000 Zuschauer hatten noch nicht einmal ihre Plätze eingenommen, da stand es bereits 0:1. Berlin kommt über rechts, der Ball wird auf Falcao durchgesteckt, dessen Schuss wird noch abgeblockt, der Ball trudelt Richtung langen Pfosten wo Ezeh goldrichtig steht und aus kurzer Distanz locker zur Berliner Führung einschiebt – nach etwas mehr als einer halben Spielminute. Kein guter Auftakt für den erhofften ersten Sieg im neuen Jahr. Doch praktisch vom Anstoß weg gelingt dem SV Waldhof der Ausgleich. Costly schlägt den Ball in die Laufrichtung von Schnatterer, der bleibt cool und lupft den Ball über den aus seinem Tor eilenden Keeper Krahl und trifft zum 1:1, nach exakt 120 Sekunden. Unglaublich, jedes der beiden Teams schloss den jeweils ersten Angriff mit einem Treffer ab.

Nach dem Ausgleich bleibt der Waldhof dran und erarbeitet sich optische Vorteile, ohne jedoch zwingende Torchancen zu kreieren. Nach gutem Zusammenspiel mit Höger holt Boyamba in der 9. Minute den ersten Eckball für den Waldhof heraus, bei dem aber nichts herausspringt. Die Gastgeber bleiben aber in Ballbesitz und die Berliner müssen im eigenen Strafraum Schwerarbeit verrichten, um gegen nun immer stärker drückende Waldhöfer nicht in Rückstand zu geraten. In der folgenden Phase des Spiels kommt Berlin kaum nennenswert in den Strafraum der Platzherren, für die es aber in der 20. Minute plötzlich gefährlich wird. Küc zieht ab, Seegert blockt den Schuss, aber der Ball senkt sich gefährlich auf Timo Königsmanns Tor, geht aber zum Glück knapp ins Aus.

In der 26. Minute greift der Waldhof über die rechte Seite an, die flache Hereingabe findet in der Mitte aber keinen Abnehmer. Kurz darauf ist Lebeau angeschlagen und muss behandelt werden; gleich darauf geht es aber für ihn weiter. Fünf Minuten später zeigt er, dass er wieder fit ist, auch wenn sein Abschluss deutlich vorbeigeht (33.). Die Begegnung liefert in der Folge kaum Höhepunkte – bis zur 37. Minute. Es gibt Freistoß für Viktoria Berlin, etwa 25 Meter vor dem Waldhöfer Tor. Ezeh, der bereits das 0:1 erzielt hatte, läuft an und setzt den Ball um die Mauer herum zum 1:2 ins Netz. Königsmann fliegt, kommt aber nicht mehr heran – ganz unhaltbar schien der Treffer nicht.

Auch wenn die Blau-Schwarzen nicht gerade berauschend spielen, ist jedoch die Moral intakt. Vom erneuten Rückstand kaum beeindruckt, bleiben sie im Vorwärtsgang. In der 40. Minute kommt Lebeau ein weiteres Mal über die linke Seite, zieht nach innen und zwingt Viktoria-Torhüter Krahl mit einem Flachschuss zu einer Glanzparade. Den anschließenden Eckball können die Berliner nicht klären, Höger holt sich den Ball, wird von Makreckis bedrängt und schließlich zu Fall gebracht, nachdem ihn der Berliner festgehalten hatte - Schiedsrichter Waschitzki zeigt sofort auf den Punkt. Lebeau schnappt sich den Ball, übergibt ihn dann aber an Boyamba, der den Strafstoß ganz sicher zum 2:2 verwandelt (43.). Berlins Kapp handelt sich noch die Gelbe Karte an, weil er wohl etwas zu vehement gegen den Strafstoß protestiert hatte.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit versucht der Waldhof weiter Druck Richtung Berliner Tor zu machen, aber zwingend wird es eher selten. Der ansonsten unauffällige Sohm nimmt in der 55. Minute eine Flanke direkt, aber Krahl hält den Ball ohne Mühe fest. Dann kommt die Zeit der Wechsel: nach einer Stunde kommen beim Waldhof Martinovic und Neuzugang Kother für Lebeau und Boyamba und drei Minuten später bei Berlin Theisen für Seiffert und Evina für Falcao (63.).

In der 66. Minute startet Martinovic ein Solo wird aber von Lewald von den Beinen geholt und sieht die Gelbe Karte. Kurz darauf handelt sich Schnatterer die erste Gelbe Karte für den Waldhof ein (70.). Und es wird weiter munter gewechselt. Eine Viertelstunde vor Spielende bringt Patrick Glöckner einen weiteren Neuzugang, Justin Butler kommt für Sohm. Gleich darauf verletzt sich Berlins Jopek und wird durch Gambos ersetzt (78.), weitere fünf Minuten später kommt auch noch Hahn für Küc.

Das Spiel neigt sich seinem Ende zu, bleibt aber spannend. Fünf Minuten vor dem regulären Ende kommt Martinovic über die rechte Seite, spielt einen maßgenauen Doppelpass mit dem eingewechselten Kother und haut den Ball aus spitzem Winkel halbhoch in die kurze Ecke – zum 3:2 für den SV Waldhof; Torhüter Krahl hatte wohl auf eine Hereingabe spekuliert. Der SV Waldhof hat das Spiel gedreht und die Fans im endlich wieder einmal belebten Carl-Benz-Stadion feiern.

Dann liegt plötzlich Marcel Seegert auf dem Rasen – der Kapitän hatte bei einem Zweikampf etwas abbekommen und muss behandelt werden. Trotz sichtbarer Schmerzen kommt er aber zurück aufs Spielfeld. Es gibt fünf Minuten Nachspielzeit obendrauf. In der 90.+2. Spielminute kommt noch Donkor für Schnatterer, um den knappen Vorsprung ins Ziel zu bringen. Dann endlich ist Schluss und der erste Heimsieg 2022 unter Dach und Fach. Der Anschluss nach oben wurde gehalten.

SV Waldhof Mannheim – Viktoria Berlin 3:2 (2:2)
Waldhof: Königsmann - Costly, Gohlke, Seegert, Rossipal, Wagner, Höger, Boyamba (60. Kother), Schnatterer (90.+2 Donkor), Lebeau (60. Martinovic), Sohm (75. Butler)
Berlin: Krahl - Lewald, Kapp, Cvjetinovic, Jopek (78. Gambos), Pinckert, Ezeh, Küc (83. Hahn), Makreckis, Falcao (63. Evina), Seiffert (63. Theisen)
Tore: 0:1 Ezeh (1.), 1:1 Schnatterer (2.), 1:2 Ezeh (37.), 2:2 Boyamba (43. EM), 3:2 Martinovic (85.); Schiedsrichter: Sven Waschitzki; Zuschauer: 8.413