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90. Geburtstag Horst Eckel – Heimatgemeinde lehnt Ehrengrab ab.

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(Foto: W:Neuberth) Horst Eckel, 2019, bei "Besser WISSEN" in Mannheim

(GM) Horst Eckel, der Jüngste der „Helden von Bern“, wäre heute 90 Jahre alt geworden. Der „Windhund“, wie er aufgrund seiner enormen Ausdauer und seines schlanken Körperbaus genannt wurde, starb am 3. Dezember des vergangenen Jahres.

Mehrere hundert Freunde, Fans und Prominente waren seinem Sarg gefolgt, als er am 9. Dezember, auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde Vogelbach zu Grabe getragen wurde. Der stets bescheiden und freundlich auftretende Horst Eckel war bis zu zuletzt ein gefragter Interview-Partner und wurde immer wieder zu dem - immer noch - unglaublichen WM-Sieg 1954 befragt.

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass ihm seine Heimatgemeinde, zur großen Enttäuschung der Familie Eckel, ein Ehrengrab verweigert, weil der Gemeinde Bruchmühlbach-Miesau, zu der Vogelbach gehört, dazu die finanziellen Mittel fehlen würden. Die unwürdige Diskussion überschattet die heutige Kranzniederlegung am runden Geburtstag der Fußball-Legende, zu der sich viele Prominente angekündigt haben, und rief ein breites Presse-Echo hervor. „Sehr unschön“, titelte die Rheinpfalz; „Schande“, überschrieb der Berliner Kurier einen Beitrag zu dem Thema. Auch die BILD am Sonntag kritisierte: „Gemeinde will Horst Eckel kein Ehrengrab geben.“

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(Foto: SpoWo) Horst Eckels Beerdigung, am 9. Dezember 2021

Während Fritz Walter von der Stadt Kaiserslautern ein Ehrengrab bekam und von Helmut Rahn in Essen sowie von Max Morlock in Nürnberg sogar Statuen stehen, soll Horst Eckel von seiner Heimatgemeinde Vogelbach, zu der er sich immer offen bekannte, kein Ehrengrab bekommen. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Gemeinde-Verantwortlichen noch einmal besinnen, zumal Horst Eckels Tochter Dagmar erklärte, die Pflege des Grabes zu übernehmen.

Wer Horst Eckel kannte, weiß, dass ihm die Diskussion um ein Ehrengrab eher unangenehm wäre, aufgrund seiner Bescheidenheit hätte er niemals etwas erwartet, das man ihm nicht freiwillig gegeben hätte. Aber seine Tochter Dagmar kämpft um das Andenken ihres Vaters und hat dabei zahlreiche Unterstützer und Befürworter. Denn zum Glück gibt es noch viele Menschen, die dafür sorgen werden, dass der „Windhund“, der nie ein „Held“ sein wollte, niemals vergessen werden wird.