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SV Waldhof – 1.FC Kaiserslautern 0:0

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Vollversammlung vor dem FCK-Tor, aber kein Abschluss für den SVW

Wie in der Vorrunde auf dem Betzenberg – 0:0 zwischen Waldhof und dem 1.FCK
(GM) Mit einem torlosen Unentschieden trennten sich am Sonntagnachmittgag der SV Waldhof und der 1.FC Kaiserslautern. Während die erste Spielhälfte eher mit nur leichten Vorteilen für den SV Waldhof verlief, waren die Platzherren in der zweiten Halbzeit deutlich die bessere Mannschaft, schaffnte es aber nicht, die optischen Vorteile in einen Treffer umzumünzen. Die Pfälzer hatten daher nach Abpfiff der Partie eher Grund, sich über den einen Punkt zu freuen als der SV Waldhof.

Bei Anstoß stand beim Waldhof die gleiche Formation auf dem Platz, wie bei Türkgücü München. Jesper Verlaat stand zwar im Kader, nahm aber auf der Bank Platz. Bereits die Nominierung von Bundesligaschiedsrichter Deniz Aytekin als Spielleiter dieser Begegnung machte die Brisanz des Derbys deutlich, dazu kam die Kulisse von 19.000 Zuschauern, die bereits lange vor Anpfiff für Stimmung sorgte.
Der Waldhof orientiert sich sofort nach vorn, Kaiserslautern beginnt eher abwartend. In der 3. Minute kommen die Gastgeber über rechts zum ersten guten Angriff, der aber kurz vor dem Strafraum abgewehrt wird. Schon früh ist klar, dass es eine zweikampfbetonte Partie geben wird; erstaunlich, dass der Unparteiische viel laufen lässt, wenn auch hin und wieder auf beiden Seiten der Körpereinsatz etwas robust war. Auch als Costly in der 10. Minute hart gegen Ritter einsteigt, lässt Aytekin die Gelbe Karte in der Tasche, ermahnt aber den Waldhöfer energisch.

Erst nach etwa einer Viertelstunde wagen sich die Gäste einmal nennenswert in die gegnerische Hälfte, aber der Angriff über Götze, Zuck und Boyd endet in einem Fehlpass. Dann muss der 1.FCK in der 17. Minute bereits zum ersten Mal wechseln, Götze war umgeknickt und muss runter, für ihn kommt Hanslik (17.). Eine Minute später setzte sich Lebeau auf der rechten Seite energisch und etwas glücklich durch, wird aber einen Meter vor dem Strafraum von den Beinen geholt. Auch hier belässt es der Unparteiische bei einer Ermahnung, aber es gibt für die Blau-Schwarzen natürlich Freistoß, der allerdings nichts einbringt. In der 21. Minute wird es turbulent vor dem Kaiserslauterer Tor. Sohm kommt im Strafraum an den Ball, gleich mehrere Abwehrspieler attackieren den Waldhöfer, können aber nicht klären, der Ball landet bei Schnatterer, dessen Schuss dann aber abgeblockt werden kann. Kurz darauf muss auf der anderen Seite Königsmann zum ersten Mal eingreifen, als Boyd, nach Vorarbeit von Redondo zum Schuss kommt, aber genau auf den Waldhöfer Keeper, der den Ball wegfausten kann. (23.).

Solche Szenen sind jedoch eher die Ausnahme, ansonsten bewegt sich fast ausschließlich der SV Waldhof im Vorwärtsgang, ohne jedoch zu zwingenden Chancen zu kommen. Der 1.FC Kaiserslautern kommt nur sporadisch in die Nähe des Waldhöfer Tores. Die Partie bleibt umkämpft, aber im Großen und Ganzen fair – erst in der 45. Minute muss Deniz Aytekin zum ersten Mal die Gelbe Karte ziehen, für Lauterns Tomiak, der doch etwas zu rustikal zu Werke gegangen war. Torlos verabschieden sich die beiden Teams in die Pause – die Zuschauer hatten bis dahin ein intensives Kampfspiel gesehen, ein 0:0 der besseren Art.

Beim Waldhof kommt für die zweiten 45 Minuten Saghiri frisch ins Spiel, er ersetzt Wagner. Und es geht intensiv weiter, Redondo grätscht von hinten in die Beine von Lebeau, trifft zwar auch hauchzart den Ball, hauptsächlich aber den Fuß des Franzosen. Hier agierte der Unparteiische eindeutig zu großzügig, in dem er keinen Freistoß für den SV Waldhof gab. Lebeau musste behandelt werden und wird kurz darauf ausgewechselt, für ihn kommt Boyamba (51.) Zwei Minuten später liegt das 1:0 für den Waldhof in der Luft. Höger setzt Martinovic ein, der flankt in die Mitte auf Sohm, der den Ball von der Brust abtropfen lässt und sofort schießt, aber ganz knapp am linken Pfosten vorbei – Riesenglück für die Gäste (53.). Eine Minute später lässt Aytekin, nach einem Foul an Boyamba, erneut weiterlaufen, Kaiserslautern kontert über Hercher, dessen Flanke kann Saghiri nicht entscheidend klären, Boyd kommt zum Schuss, drischt den Ball aus aussichtsreicher Position aber über Königsmanns Kasten – Glück dieses Mal für den Waldhof, allerdings hätte es zuvor Freistoß für die Blau-Schwarzen geben müssen (54.).

In der Folge erhöht der Waldhof den Druck auf das Gästetor – will jetzt deutlich erkennbar die Entscheidung. In der 57. Minute versucht es Sohm – nach Einwurf von Costly – per Fallrückzieher, aber kein Problem für Lauterns Torhüter Raab. Wenig später zieht Sohm aus der zweiten Reihe ab – drüber, vielleicht wäre ein Abspiel auf Schnatterer die bessere Option gewesen. In der 64. Minute nimmt Costly einen abgewehrten Ball 25 Meter vor dem Gästetor direkt und zwingt mit einem wuchtigen Flachschuss Raab zu einer Glanzparade. Nur zwei Minuten später kann der Lauterer Torhüter, nach einer klasse Kombination zwischen Martinovic und Schnatterer, den Ball gerade noch mit den Fingerspitzen aus der Gefahrenzone wischen, bevor es gefährlich werden konnte (66.).

Längst hätte sich der Waldhof die Führung verdient, aber noch steht es 0:0. Gut zwanzig Minuten vor dem Spielende wechselt der Waldhof doppelt, Kother kommt für Sohm und Schnatterer macht für Ekincier Platz, kurz darauf kommt bei Kaiserslautern Niehues für Hanslik. Die Mannschaft von Patrick Glöckner arbeitet weiter an der Führung, macht sich aber hin und wieder durch ungenaue Abspiele selbst das Leben schwer. Die Gäste lauern nur noch auf Konter, aber die konzentrierte Waldhöfer Abwehr hat alles im Griff. In den Schlussminuten liegt das 1:0 mehrmals in der Luft: in der 81. Minute dribbelt sich Martinovic durch, bringt den Ball dann zu Saghiri, der aber beim Abschluss bedrängt wird.

Gleich darauf ist für Martinovic Feierabend, für ihn kommt Butler, gleichzeitig gehen bei Lautern Boyd und Ritter und machen Platz für Kiprit und Sessa (83.). In der 87. Minute holt Boyamba einen Eckball heraus, Saghiri bringt den Ball herein, Raab greift vorbei, der aufgerückte Seegert kommt zum Kopfball, wird dabei aber hart bedrängt und köpft knapp vorbei (88.). Eine Minute später kann plötzlich der eingewechselte Kother über die rechte Seite alleine auf das Lauterer Tor zulaufen, wird aber im allerletzten Augenblick noch von Kraus gestört, der den Waldhöfer dabei noch anschießt, sodass es noch nicht einmal Eckball gibt (89.). Es war die letzte erwähnenswerte Aktion, denn fast auf die Sekunde genau pfeift Aytekin die Partie ab, obwohl es für wenigstens zwei Minuten Nachspielzeit durchaus Gründe gegeben hätte.

Wie bereits in der Vorrunde trennen sich die beiden Teams torlos, unentschieden. In beiden Fällen konnte der 1.FCK mit dem Ergebnis besser leben als der Waldhof. Vorwerfen kann man den „Buwe“ allerdings nichts. Sie waren das bessere Team und lieferten ein gutes Spiel ab – leider fehlte ein Treffer zum verdienten Sieg.

SV Waldhof Mannheim – 1.FC Kaiserslautern 0:0
Waldhof: Königsmann - Costly, Gohlke, Seegert, Rossipal, Wagner (46. Saghiri), Höger, Martinovic (83. Butler), Lebeau (51. Boyamba), Schnatterer (69. Ekincier), Sohm (69. Kother)
Kaiserslautern: Raab - Tomiak, Kraus, Ciftci, Hercher, Ritter (83. Sessa), Zuck, Götze (17. Hanslik; 70. Niehues), Wunderlich, Redondo, Boyd ((83. Kiprit)
Tore: keine; Schiedsrichter: Deniz Aytekin; Zuschauer: 19.000