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SV Sandhausen – Hannover 96 3:1

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Okoroji verwandelt Eckball direkt: SVS besiegt Hannover 96
In einer spektakulären Partie feiert der SV Sandhausen am 25. Spieltag in der 2. Liga einen verdienten 3:1 (2:1)-Sieg gegen Hannover 96 und bleibt damit im sechsten Spiel in Folge unbesiegt. Mann der Partie ist Chima Okoroji, dem das Kunststück einer direkt verwandelten Ecke gelingt.

Kinsombi spielt für Berko
Im Vergleich zum 1:1 beim 1. FC Heidenheim nimmt SVS-Coach Alois Schwartz eine Änderung in der Startelf vor. Christian Kinsombi rückt ins Team und ersetzt Erich Berko, der auf der Bank Platz nimmt. Dort sitzt auch Dennis Diekmeier, der in der vergangenen Woche noch aufgrund eines grippalen Infekts gefehlt hatte.

Die Formation des SVS bleibt bestehen
Der SVS läuft auch gegen Hannover 96 in einem 4-2-3-1-System mit Patrick Drewes im Tor und der Viererabwehrkette um (von rechts) Bashkim Ajdini, Dario Dumic, Aleksandr Zhirov und Chima Okoroji auf. Im defensiven Mittelfeld spielen Tom Trybull und Erik Zenga, davor kommt Janik Bachmann zum Einsatz, neben ihm greifen Christian Kinsombi über links und Cebio Soukou über rechts an und unterstützen Angreifer Pascal Testroet.

Okorojis Traumtor per direkt verwandelter Ecke
Vor dem Anpfiff versammeln sich beide Mannschaften zur Gedenkminute für die Menschen, die im Krieg in der Ukraine um ihr Leben und ihre Heimat fürchten müssen, und drücken damit ihre Solidarität mit ihnen aus. Mit Beginn der Partie legt der SVS dann direkt los und reißt das Spiel mit zum Teil begeisterndem Fußball in den ersten gut 20 Minuten an sich. Der SVS ist drückend überlegen, nähert sich mit Abschlüssen von Pascal Testroet (3., allerdings aus Abseitsposition) und Chima Okoroji (4., drüber) direkt dem 96-Tor an und geht letztlich in der siebten Minute in Führung – mit einem Treffer, der so nicht alle Tage fällt: Chima Okoroji legt sich den Ball auf der rechten Seite zur Ecke bereit und zirkelt ihn stramm und direkt mit links in die lange Ecke. Ein fantastischer Treffer, dem der SVS auch in den folgenden Minuten einen beherzten Auftritt folgen lässt.

Auch das 2:0 leitet der Außenverteidiger ein
Es kommt daher auch nicht überraschend, dass die Schwarz-Weißen bereits in der 19. Minute nachlegen können – und wieder hat Okoroji an diesem Treffer entscheidenden Anteil: Testroet behauptet auf Höhe der Mittellinie durchsetzungsstark den Ball und spielt raus auf die linke Seite. Okoroji sprintet seinen Gegenspielern davon und bringt den Ball dann kurz vor der Grundlinie stramm in den Fünfmeterraum. Dort kann 96-Verteidiger Marcel Franke den Ball nicht mehr klären und leitet ihn zum Sandhäuser 2:0 ins eigene Tor.

Stolze verkürzt für 96
Der SVS scheint sich in dieser Phase fast schon in einen Rausch zu spielen, muss direkt nach dem zweiten Treffer allerdings einen Rückschlag hinnehmen. Nachdem zunächst noch Patrick Drewes eine von Cebio Soukou unglücklich aufs eigene Tor abgefälschte Bogenlampe klären kann (20.), gelingt kurz darauf Sebastian Stolze, der nach Flanke und Kopfballverlängerung frei im SVS-Strafraum abschließen kann, der Anschlusstreffer für die Niedersachsen (21.).

Fast das dritte Tor mit Okoroji-Beteiligung – die Latte steht im Weg
Die zweite Hälfte des ersten Durchgangs verläuft nicht mehr so ereignisreich wie die 21 Minuten zu Beginn. Für Hannover 96 prüft Sebastian Kerk Drewes mit einem Fernschuss, der Keeper klärt jedoch zur Ecke (32.). Auf der Gegenseite hat der Mann des ersten Durchgangs noch einen weiteren spektakulären Auftritt – diesmal allerdings trifft Okoroji mit einem Freistoß nur die Querlatte (45.). Direkt danach endet der erste Abschnitt mit einer Führung für den SVS.

SVS hat auch in Hälfte zwei mehr Chancen
Auch im zweiten Durchgang gehört der erste Abschluss dem SVS, nach Flanke von Bachmann versucht es Testroet mit einem Aufsetzer, der mittlerweile eingewechselte Martin Hansen im 96-Kasten fängt den Ball aber ab (52.). Auf der Gegenseite streift Hannovers Franke nach einem Freistoß mit seinem Kopfball das Außennetz des Sandhäuser Kastens (55.). Der SVS kontert danach direkt gefährlich, Cebio Soukou setzt zu einem Gegenstoß an, der an seinen Treffer aus dem Spiel gegen den 1. FC Heidenheim erinnert, der SVS-Angreifer findet jedoch in Hansen in dieser Situation seinen Meister (55.).

Bachmann entscheidet das Spiel
Im weiteren Spielverlauf versuchen die Hannoveraner den SVS unter Druck zu setzen, die Schwarz-Weißen kommen derweil zu Konterchancen. Erich Berko, der ab der 65. Minute Kinsombi ersetzt, bleibt zunächst noch zweimal an Hansen im 96-Tor hängen (74., 79.). In der 81. Minute gelingt Janik Bachmann dann der erlösende Treffer zum 3:1 nach einem Ballgewinn im gegnerischen Strafraum mit einem überlegten Abschluss in die linke Ecke!

Späte Wechsel, verdienter Erfolg
Die Partie, an der mittlerweile Dennis Diekmeier und Maurice Deville für Soukou und Testroet teilnehmen, ist damit entschieden. Der SVS verpasst es in der 86. Minute noch nachzulegen, als Devilles Schuss kurz vor dem Kasten geblockt wird. In der Nachspielzeit nimmt Alois Schwartz noch zwei Wechsel vor, bringt Nils Seufert und Marcel Ritzmaier für Trybull und Bachmann, die dann den verdienten 3:1-Sieg auf dem Feld mitbejubeln dürfen.

Weiter geht’s für den SVS am Freitag, den 11. März, mit dem Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98. Die Partie wird dann um 18:30 Uhr angepfiffen.

SV Sandhausen – Hannover 96 3:1
Sandhausen: Drewes – Ajdini, Dumic, Zhirov, Okoroji – Trybull (90. Ritzmaier), Zenga – Soukou (80. Diekmeier), Bachmann (90. Seufert), Kinsombi (65. Berko) – Testroet (80. Deville)
Hannover: Zieler (46. Hansen) – Dehm (38. Muroya), Franke, Krajnc, Hult – Ondoua (64. Weydandt), Diemers – Stolze (46. Maina), Kerk (78. Teuchert), Beier – Hinterseer
Tore: 1:0 Okoroji (7.), 2:0 Eigentor (19.), 2:1 Stolze (21.), 3:1 Bachmann (81.); Schiedsrichter: Sven Waschitzki-Günther, Essen; Zuschauer: 3852

Die Stimmen zum Spiel:
Mikayil Kabaca: Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. So wie sie in den ersten Minuten ins Spiel gestartet ist, war von Beginn an klar, dass sie die drei Punkte heute unbedingt hierbehalten wollte. Wir haben den Gegner unter Druck gesetzt, sind zurecht mit 2:0 in Führung gegangen. Leider ist Hannover mit der ersten Chance noch mal herangekommen, wir haben uns aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und sind die zweite Hälfte etwas defensiver angegangen. Wir konnten uns aber nach etwa 15 Minuten im zweiten Durchgang weitere Chancen erspielen. Dieser Auftritt macht große Hoffnung, die Tendenz spricht für uns, es macht Spaß, der Mannschaft zuzuschauen. Wir sind aber noch nicht durch, es wird auch noch harte Spiele geben. Wir werden jetzt versuchen, Darmstadt zu knacken.

Alois Schwartz: Wir sind froh, dass wir die drei Punkte gegen eine spielerisch starke Mannschaft hierbehalten konnten. Wir wollten aktiv ins Spiel gehen und dem Gegner wenige Möglichkeiten geben, Stress verursachen. Das Tor von Chima hat uns natürlich in die Karten gespielt. Es war ein guter Start ins Spiel, auch mit dem 2:0. Wir haben aber gesehen, wie schnell es gehen kann, als der Gegner seine erste richtige Chance direkt zum Anschlusstreffer genutzt hat. Da kann so ein Spiel auch kippen. Im zweiten Durchgang hat der Gegner gedrückt, unsere Verteidigung in der Box war aber sehr gut. Wir hätten schon früher das 3:1 erzielen können, letztlich ist es uns noch gelungen. Ich denke, dass es ein verdienter Sieg war.

Chima Okoroji: Wir haben zuletzt viele Standards trainiert. In diesem Moment habe ich entschieden, es mal mit einem Abschluss direkt aufs Tor zu probieren. Das hat sehr gut funktioniert, ich bin froh, dass ich der Mannschaft damit weiterhelfen konnte. Hannover hat uns vor der Pause viele Räume angeboten, ich habe einige Situationen erkannt, bei denen ich vorne mit reingehen konnte. Es hat für einen Treffer und eine Vorlage gereicht, darüber bin ich sehr froh. Wir haben es wieder geschafft, als Mannschaft kompakt aufzutreten. Wenn wir so weitermachen, wird es nicht leicht, uns als Mannschaft zu besiegen.

Janik Bachmann: Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir sind mit einem Traumtor in Führung gegangen und konnten nachlegen. Danach waren wir etwas schlafmützig. Wir haben uns danach reingehauen, um kein Tor mehr zu kassieren. Das 3:1 war auch etwas ein Geschenk, die Chance muss man dann aber auch erst mal nutzen. Der Coach hatte mir gesagt, dass er im Gefühl hat, dass ich heute ein Tor erzielen werde, Daniel Ischdonat ebenfalls. Wir versuchen als Team, Fehler des Gegners zu erzwingen und geben nie auf. Das wurde bei meinem 3:1 dann belohnt.

Tom Trybull…
… zum Spiel: Wir wussten heute, um was es geht. Wir waren griffig und wollten das Spiel unbedingt für uns entscheiden, das ist uns gut gelungen. Wir haben wenig anbrennen lassen. Bei Chimas Tor war es im ersten Moment eigentlich egal, wie er es erzielt hatte, die Hauptsache war, dass wir in Führung gegangen waren. In den nächsten Tagen wird da noch etwas mehr gesprochen werden. Die Ergebnisse sind aktuell einfach wichtig fürs Selbstvertrauen, wir kommen aus einer schwierigen Position in der Winterpause und haben uns jetzt etwas freigeschwommen.

… zu seiner persönlichen Entscheidung, mit Trauerflor zu spielen: Die Anteilnahme der Menschen in Deutschland und generell in Europa und die Solidarität, die ausgestrahlt wird, um das ukrainische Volk zu unterstützen, ist grandios. Ich habe heute mit Trauerflor gespielt, um einen kleinen Teil dazu beizutragen. Wir sind in der Familie betroffen, das geht mir sehr nahe, deswegen war es für mich selbstverständlich, darauf aufmerksam zu machen.

Bashim Ajdini: Wir wussten, wie Hannover Fußball spielt, wir mussten von Beginn an gut in die Zweikämpfe kommen. Das ist uns gelungen. Das Tor von Chima hat uns in die Karten gespielt, danach waren sehr gut drin in der Partie. Das Tor von Chima war wunderschön, man hat danach auch gesehen, wie sehr wir uns füreinander freuen. So muss es sein! Wir konnten eine Kontersituation sehr gut nutzen, um 2:0 in Führung zu gehen. Im Großen und Ganzen war es sehr verdient, auch wenn wir in der zweiten Hälfte noch mal richtig viel investieren mussten.

Christoph Dabrowski (Trainer Hannover 96): Glückwunsch an Sandhausen zum verdienten Heimsieg. Ich bin über das Ergebnis und vor allen Dingen die erste Halbzeit enttäuscht. Wir wussten, welche körperliche Wucht und welches Engagement uns erwartet. Wir müssen uns selbstkritisch hinterfragen, warum wir heute nicht das umgesetzt bekommen haben, wie wir uns das eigentlich vorgenommen hatten.

SV Sandhausen 1916 e.V.