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Deutsche Fußballfreunde trauern um Jürgen Grabowski

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Jürgen Grabowski, links, mit Berti Vogts, nach dem Finale der WM 1974

Der Weltmeister von 1974 starb im Alter von 77 Jahren
(GM) Nach Gerd Müller, starb am Donnerstag mit Jürgen Grabowski der zweite Spieler, der im WM-Finale 1974 gegen die Niederlande auf dem Platz stand und den zweiten WM-Titel für Deutschland gewann. Es war das letzte Länderspiel von Jürgen Grabowski, der an diesem Tag auch seinen 30. Geburtstag feiern konnte.

Seine gesamte Profikarriere verbrachte der gebürtige Wiesbadener bei Eintracht Frankfurt, für die er insgesamt 441 Spiel absolvierte, in denen er 109 Tore erzielte. Mit der Eintracht gewann er dreimal den DFB-Pokal. Für die Deutsche Nationalmannschaft stand er in 44 Spielen auf dem Platz, darunter in geradezu legendären Spielen, wie im April 1972, als erstmals eine Deutsche Nationalmannschaft in England gewann. Der 3:1-Sieg im Londoner Wembley-Stadion gilt heute als Sternstunde des deutschen Fußballs und legte den Grundstein für die darauffolgende gewonnene Europameisterschaft. Das „Jahrhundertspiel“ zwischen Deutschland und Italien, bei der WM 1970 in Mexiko, war eine weiteres Länderspiel, das in die Geschichte einging. Bei dieser WM stand Jürgen Grabowski bis zum Halbfinale nie in der Startformation, aber er wurde immer eingewechselt – und war sofort da. Sein nahtloses Einfügen in ein bereits laufendes Spiel brachte ihm den Titel „Bester Einwechselspieler der Welt„ ein. Im Halbfinale, in dem er von Beginn an spielte, bereitete er mit seiner Flanke auf Karl-Heinz Schnellinger den 2:2-Ausgleich vor.

Der Gewinn des Weltmeistertitels 1974 im eigenen Land, war der Höhepunkt seiner Karriere und gleichzeitig sein Abschied aus der Nationalmannschaft. Für Eintracht Frankfurt spielte er noch sechs Jahre in der Bundesliga, musste aber 1980 verletzungsbedingt die Fußballschuhe endgültig an den Nagel hängen.

Jürgen Grabowski war ein herausragender Rechtsaußen mit einer hohen technischen Begabung. So dominierend er auf dem Spielfeld auch auftrat, so zurückhaltend und bescheiden war er außerhalb des Platzes. In Frankfurt war er bereits lange vor Ende seiner Karriere zur Legende geworden; mit dem Gewinn des WM-Titels 1974 gehört er zu den ganz Großen des deutschen Fußballs.