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SV Waldhof – TSV 1860 München 3:0

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Jubeltraube um Costly, der im Elfmeter-Nachschuss zum 1:0 traf

Zwei Handelfmeter bringen SV Waldhof auf die Siegerstraße
(GM) Mit einem deutlichen 3:0 gewann der SV Waldhof am Sonntagnachmittag gegen den TSV 1860 München, wahrte damit seine Chancen im Aufstiegsrennen und kletterte, zumindest bis morgen, auf Tabellenplatz 4.

Gegenüber der Partie beim SC Verl, nahm SVW-Trainer Patrick Glöckner zwei Veränderungen vor. Rossipal und Ekincier liefen für Donkor und Wagner auf. Vor dem Anpfiff erhoben sich die Zuschauer zu Ehren von Egidius Braun von ihren Plätzen. Der ehemalige Präsident des DFB war am vergangenen Mittwoch im Alter von 97 Jahren gestorben.

Dann hätte Schiedsrichter Badstübner die Partie zwar anpfeifen können, musste aber warten bis sich der Rauch verzogen hatte, den die Bengalos und Feuerwerkskörper verursachten, die auf der Gästetribüne entzündet wurden. Leider ließen sich die Unbelehrbaren auch nicht von mehreren Durchsagen des Stadionsprechers eines Besseren belehren. Mehrmals - über die gesamte Spielzeit – wurde gezündelt und geböllert.

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(Foto: privat) Dicke Rauchschaden quellen aus dem Gästeblock - unnötig und gefährlich

Als es endlich losging, mussten die Fans des SV Waldhof nicht lange auf den ersten Aufreger warten. In der zweiten Minute gab es im Strafraum der Münchener ein wahres Kopfball-Festival: Die 60er versuchten zu klären, die Waldhöfer köpften den Ball mehrmals wieder zurück in die Gefahrenzone. Schließlich bekam Löwen-Youngster Morgalla den Ball an die Hand und Schiedsrichter Florian Badstübner entschied sofort auf Strafstoß. Martinovic trat an, aber 1860-Torhüter Hiller war blitzschnell unten und wehrte den Ball ab – jedoch genau vor die Füße von Costly, der schnell reagiert und im Nachschuss Hiller überwindet. 1:0 in der 3. Spielminute – ein Auftakt nach Maß für die Mannschaft von Patrick Glöckner.

Der Waldhof bleibt am Drücker und erarbeitet sich Möglichkeiten. In der 8. Minute kommt Ekincier mit Tempo über die rechte Seite, passt flach in die Mitte, findet aber keinen Abnehmer – da war mehr drin. Kurze Zeit später schlägt Ekincier einen langen Ball auf Martinovic, der loszieht, aber im letzten Moment von Morgalla am erfolgreichen Abschluss gehindert wird (13.). Erst nach etwa einer Viertelstunde arbeiten sich die Münchener besser ins Spiel, kommen aber nur durch Standards zu Abschlüssen, die jedoch für Timo Königsmann im Tor der Gastgeber kaum gefährlich werden.

Nach einem Eckball durch Schnatterer, und einer Unsicherheit von 1860-Torhüter Hiller, kann die Löwen-Abwehr zwar klären, aber Russo kommt aus der Distanz doch noch zum Schuss, der abgefälscht wird und nur ganz knapp neben dem Tor landet – Riesenglück für die Gäste, das hätte das 2:0 sein können (20). Während sich der Waldhof immer wieder spielerisch in gute Abschlusspositionen bringen kann, bleibt es bei 1860 München bei Freistößen, meist auch etwa 20 bis 25 Metern, die aber allesamt nichts einbringen. In der 39. Minute muss der bis dahin gut aufgelegte Ekincier behandelt werden; er versucht es zwar noch einmal, muss aber in der 42. Minute vom Feld, für ihn kommt Donkor in die Partie.

Nach kurzer Nachspielzeit pfeift der Unparteiische den ersten Spielabschnitt ab. Die Führung der Waldhöfer geht in Ordnung. Die Blau-Schwarzen hatten mehr vom Spiel, 1860 München war, vor allem in der Offensive, zu harmlos.

Personell unverändert geht es weiter und der Waldhof hat auch die erste Chance der zweiten Halbzeit. In der 48. Minute angelt sich Martinovic den Ball von Morgalla, Der Waldhöfer Angreifer schickt Donkor, aber dessen flache Hereingabe zu Boyamba kann Hiller gerade noch abfangen. Zwei Minuten später gib es den nächsten Freistoß für München, den abgewehrten Ball nimmt der aufgerückte Morgalla direkt, setzt den Versuch aber neben das Tor. In der 54. Minute kann sich Timo Königsmann zum ersten Mal auszeichnen: nachdem die Waldhöfer Hintermannschaft einen Eckball abgewehrt hatte, bleiben die Münchener dran und Neudecker kann aus spitzem Winkel schießen, doch der SVW-Torhüter bugsiert den Ball etwas unorthodox aus der Gefahrenzone.

Nach 62 Minuten geht Martinovic vom Platz, für ihn kommt Sohm. Gleichzeitig wird das Spiel unterbrochen, weil aus dem Gästeblock wieder Rauchschwaden kommen. Kaum ist da Spiel wieder angepfiffen, gib es Eckball für den Waldhof. Schnatterer bringt den Ball herein, der quer durch den Strafraum fliegt und an Godens abgespreiztem Arm landet; erneut gibt es Elfmeter für den Waldhof. Diesmal nimmt sich Boyamba der Sache an und verwandelt sicher – direkt vor den Fans auf der OST (66.).

Münchens Trainer, Michael Köllner, reagiert und bringt mit Knöferl und Mannhardt zwei frische Spieler, sie ersetzen Greilinger und Goden (72.). Aber am Offensivspiel der Löwen ändert sich nichts. Wenn sich eine Torannäherung für die Gäste ergibt, dann weiterhin fast ausschließlich durch Standardsituationen. Die Partie findet jetzt hauptsächlich im Mittelfeld statt und obwohl von den Gästen bisher keine allzu große Gefahr ausging, geben die Löwen nicht auf und werden von Michael Köllner immer wieder nach vorn getrieben.

Knapp zehn Minuten vor dem regulären Ende des Spiels verletzt sich Höger und muss raus; für ihn kommt Wagner, gleichzeitig verlässt Schnatterer das Spielfeld und Kother kommt neu ins Spiel (81.).

Der Waldhof hält die Münchener inzwischen gut vom eigenen Tor fern und man hatte nicht das Gefühl, als würden die „Buwe“ noch etwas anbrennen lassen. Die Münchner hatten ihr spärliches Pulver verschossen und auch den zündelnden Gästefans war offenbar die Munition ausgegangen. Trotz aller Intensität blieb die Partie fair und der unauffällige Florian Badstübner hatte keine Probleme mit der Leitung des Spiels, auch wenn sich Wagner (85.) und „Löwe“ Knöferl (87.) für kleinere Fouls die beiden einzigen Gelben Karten der Begegnung abholen. Sechs Minuten Nachspielzeit gibt es obendrauf, von denen fünf vorbei waren, als sich Sohm, über die rechte Seite kommend, an mehreren Münchenern vorbeitankt, dann zunächst an Torhüter Hiller scheitert, aber im zweiten Versuch doch noch den Ball zum 3:0 im Löwentor unterbringt. Der Rest ist Jubel, denn eine Minute später ertönt der Schlusspfiff. Die Waldhöfer hielten dem Druck stand, das Duell der Verfolger ging klar an die Mannschaft von Patrick Glöckner.

SV Waldhof Mannheim – TSV 1860 München 3:0 (1:0)
Waldhof: Königsmann - Costly, Verlaat, Seegert , Rossipal - Russo, Höger (81. Wagner), Boyamba, Ekinicier (42. Donkor), Schnatterer (81. Kother) - Martinovic (62. Martinovic)
1860: Hiller - Goden (72. Mannhardt), Morgalla, Salger, Steinhart, Deichmann, Tallig, Greilinger (72. Knöferl), Neudecker (81. Cocic), Biankadi , Bär
Tore 1:0 Costly (3.), 2:0 Boyamba (66./HE.), 3:0 Sohm (90.+5); Schiedsrichter: Florian Badstübner, Windsbach; Zuschauer: 11.756; besonderes Vorkommnis: Hiller hält Handelfmeter von Martinovic

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