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SV Sandhausen – FC St. Pauli 1:1

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SVS verdient sich einen Punkt in der Nachspielzeit
Dank einer starken Moral holt der SV Sandhausen gegen Aufstiegsanwärter St. Pauli vor 7094 Zuschauern im BWT-Stadion am Hardtwald ein 1:1-Unentschieden. Bachmann egalisiert in der Nachspielzeit die Führung von Burgstaller aus Halbzeit eins.

Ajdini und Trybull rücken ins Team
Mit zwei Änderungen gegenüber dem Heimspiel gegen Dynamo Dresden geht SVS-Trainer Alois Schwartz die Partie gegen den FC St. Pauli an. Für Dennis Diekmeier, gegen Dresden mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt, reichte die Zeit nicht um fit zu werden, für ihn kommt Bashkim Ajdini ins Team. Zudem rückt Tom Trybull zurück auf die zentral defensive Mittelposition. Da Nils Seufert im Team bleibt rotiert Christian Kinsombi auf die Bank.

Grundformation ändert sich
Die generelle Grundausrichtung ändert sich mit diesen beiden Wechseln: Patrick Drewes spielt im Tor, davor agieren (von rechts) Ajdini, Dario Dumic, Aleksandr Zhirov und Chima Okoroji in der Vierer-Abwehrkette. Im Mittelfeld läuft neben Trybull Erik Zenga, Janik Bachmann und Nils Seufert in einer Raute auf. Cebio Soukou bildet gemeinsam mit Pascal Testroet den Angriff.

Das erwartete Szenario
Schon zu Beginn tritt der erwartete Spielverlauf ein. St. Pauli diktiert über viel Ballbesitzt die Partie, der SVS verteidigt konzentriert und schaltet nach Ballgewinn schnell um. Eine erste Chance ergibt sich nach einer solchen Aktion in der 9. Minute, als Testroet auf Soukou passt, der sich im Strafraum gleich gegen drei Gegenspieler durchsetzt, aber den Ball dann nicht mehr zielgerichtet aufs Tor bringt. Torannäherungen finden sonst durch ruhende Bälle statt, auf beiden Seiten fehlt aber noch die Präzision.

Spiel nimmt Fahrt auf
Schrecksekunde für die Schwarz-Weißen in Minute 23, als Keeper Drewes an eine Freistoßflanke von Paqarada nicht richtig rankommt, aber Irvine verspringt im Anschluss in aussichtsreicher Position der Ball. Nach einer guten halben Stunde nimmt die Partie mehr Fahrt auf. Zuerst kontert der SVS über Bachmann, dessen Weitschuss geblockt wird, der Abpraller aber bei Soukou landet, der im Fallen den Ball aber nicht an Paulis Keeper Vasilj vorbeibringt. Im Gegenzug flankt Paqarada von der linken Seite, Makienok nimmt den Ball mit dem Kopf runter und schließt direkt ab, knapp rechts vorbei.

Per Elfmeter geht Pauli in Führung
Die Kiezkicker nutzen ihr Übergewicht in dieser Phase. Makienok leitet ein Zuspiel von Paqarada mit der Brust weiter zu Burgstaller, der den Ball mit einer Drehung um die eigene Achse mitnimmt und dabei über das ausgestreckte Bein von Dumic fällt. Schiedsrichter Brych entscheidet nach Videostudium berechtigt auf Elfmeter. Burgstaller tritt selbst an, chippt den Ball lässig in die Tormitte und trifft zur Führung (39.). SVS-Keeper Drewes taucht nach rechts ab, hätte aber fast mit dem Fuß noch den Treffer verhindern können. Im Anschluss passiert nicht mehr viel, so geht es mit einem 0:1-Rückstand aus Sicht der Kurpfälzer in die Pause.

Keine Wechsel zur 2. Hälfte, Drewes stark
Ohne Wechsel geht es im zweiten Spielabschnitt weiter. Die erste Chance hat Pauli und was für eine. Nach starkem Zuspiel von Burgstaller kommt Hartel aus acht Metern halblinker Position frei vor Drewes zu Abschluss. Den Schuss auf die lange Ecke wehrt der herausstürmende SVS-Keeper mit dem Fuß ganz stark zur Ecke ab. Tolle Parade!

SVS mit mehr Spielanteilen
Der SVS startet offensiver in Hälfte zwei, läuft Pauli höher an und kommt so auch zu mehr Ballgewinnen. Die Torabschlüsse bleiben aber zu ungenau und die sich durch geblockte Aktionen erzwungenen Standardsituationen bringen nichts zählbares ein. Die Schwarz-Weißen bestimmen jetzt immer mehr das Spiel, es dauert aber bis zur 76. Minute für die nächste Torchance. Ein strammer Weitschuss von Ajdini wird noch abgefälscht und rauscht am langen Pfosten vorbei. Die anschließende Ecke bringt nichts ein.

Bachmann doch noch mit dem Ausgleich
St. Pauli beschränkt sich in der Schlussphase darauf den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Alois Schwartz bringt in der Schlussphase mit Ahmed Kutucu und Christian Kinsombi nochmal zwei Offensivkräfte für Ajdini und Trybull. Aber es gelingt dem SVS nicht mehr sich gefährliche Abschlusssituationen zu erspielen. Es bleibt ein letzter Eckball in der Nachspielzeit, vor dem Alex Esswein und Maurice Deville für Seufert und Soukou ins Spiel kommen. Okoroji bringt den Ball von links in die Mitte. Dumic setzt sich in der Luft am zweiten Pfosten durch und köpft zu Bachmann der aus vier Metern per Kopf zum Ausgleich verwandelt. Am Ende ein verdienter Punkt für die Kurpfälzer, die nie aufgegeben haben und sich mit toller Moral das Unentschieden verdienen.

Weiter geht es für den SV Sandhausen am kommenden Sonntag, den 24. April, um 13:30 Uhr mit dem Gastspiel beim 1.FC Nürnberg.

SV Sandhausen – FC St. Pauli 1:1 (0:1)
Sandhausen: Drewes – Ajdini (84. Kinsombi), Dumic, Zhirov, Okoroji – Zenga, Trybull (84. Kutucu), Bachmann, Seufert (90.+1 Esswein) - Soukou (90.+1 Deville) – Testroet
St. Pauli: Vasilj – Dzwigala, Ziereis, Medic, Paqarada – Benatelli (72. Aremu), Hartel (90.+2 Beifus), Irvine, Amenyido (84. Ritzka) – Makienok (72. Dittgen), Burgstaller (90.+2 Matanovic)
Tore: 0:1 Burgstaller (39. Foul-Elfmeter); 1:1 Bachmann (90.+1.); Schiedsrichter: Felix Brych, München; Zuschauer: 7.094

Die Stimmen zum Spiel:
Mikayil Kabaca: „Wir sind ganz gut ins Spiel gekommen, haben auch Chancen auf die Führung gehabt. Pauli hat dann die Spielkontrolle übernommen und ging durch den berechtigten Elfer in Führung. In der zweiten Halbzeit hat uns Patrick Drewes im Spiel gehalten, sonst wäre der Deckel drauf gewesen. Die Mannschaft hat sich aber nie aufgegeben und am Ende deshalb auch verdient den Ausgleich gemacht. Natürlich müssen wir weiter hart arbeiten, aber die Mannschaft ist mittlerweile sehr gefestigt, das hat man heute gesehen.“

Alois Schwartz: „Natürlich wussten wir um die spielerische Stärke des FC St. Pauli, haben das unter der Woche besprochen und mit einer veränderten Formation heute darauf reagiert. So haben wir das Zentrum besser zumachen können und konnten den Gegner anders anlaufen. Das hat auch ganz gut funktioniert, im Spielverlauf hat Pauli dann auch mehr lange Bälle auf Makienok gespielt, was eher untypisch ist. Dann bekommen wir den unstrittigen Elfmeter, strittig war aber, dass wir zuvor im Mittelfeld ein Foulspiel gepfiffen bekommen können, dann kommt es zu dieser Situation erst gar nicht. In der Halbzeit haben wir gesagt, dass wir weiter gut arbeiten müssen, nicht zu früh aufmachen dürfen, es kann auch in der 90. noch etwas fallen. Natürlich müssen wir uns bei Patrick Drewes bedanken, dass er uns im Spiel hält und werden spät in der Nachspielzeit für unsere Tüchtigkeit belohnt."

Patrick Drewes: „Wir lassen uns derzeit von Rückständen nicht zurückwerfen, glauben weiter an uns und ziehen unser Spiel durch, deshalb ist es überragend, dass wir heute noch einen Punkt geholt haben. Es war sehr intensiv heute, wie man auch an meiner Stimme schon hört, die ist über die 90 Minuten verloren gegangen.“

Janik Bachmann: „Wir haben immer dran geglaubt, auch bei der Ecke am Ende. Dario köpft den Ball perfekt rüber, ich brauche ihn nur noch einnicken. Und die Emotionen, die sich im Fußball dann ergeben, die sind einfach unfassbar. Diesen Punkt heute haben wir uns über unsere Mentalität, unsere Leidenschaft geholt.“

Pascal Testroet: „Das war Kampf, das war Leidenschaft, das war Einsatz heute. Wir haben in der ersten Halbzeit ein ordentliches Spiel gemacht, St. Pauli ist nicht so viel eingefallen. Dann bekommen wir diesen blöden Elfmeter und mussten anrennen. Dass wir in der Nachspielzeit dann noch den Ausgleich machen, das bestätigt einfach unsere Arbeit und fühlt sich im Moment einfach nur geil an.“

Timo Schultz: „Glückwunsch an den SV Sandhausen zu dem Punkt am Ende. Wir haben es nicht geschafft Ruhe ins Spiel zu bringen und in der zweiten Halbzeit mit der Führung im Rücken uns die nötigen Torchancen für ein 2:0 herauszuspielen. Damit lässt man dann den Gegner am Leben und mit einer Ecke in der Nachspielzeit haben sie uns dann bestraft.“