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SV Waldhof – SC Freiburg II 0:1

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Freiburgs Vermeij trifft, die Waldhöfer reklamieren Handspiel. Vergeblich.

Das alte Lied – SV Waldhof nutzt eigene Großchancen nicht und geht am Ende leer aus
(GM) Nach einem, besonders in der zweiten Halbzeit, eher bescheidenen Drittligaspiel unterlag der SV Waldhof der Zweitvertretung des SC Freiburg mit 0:1. Für die Breisgauer ging es um die Sicherung des Klassenerhalts und bei den Blau-Schwarzen um die theoretische Chance, doch noch in dem Kampf um den Relegationsplatz eingreifen zu können, aber nur bei den Gästen erkannte man, dass es noch um etwas ging.

SVW-Trainer Patrick Glöckner veränderte seine Startformation aus dem Spiel gegen Saarberücken auf zwei Positionen; für Stefano Russo und Marc Schnatterer standen bei Anpfiff Hamza Saghiri und Anton Donkor auf dem Feld. Dominik Martinovic befand sich im Kader, saß aber zunächst auf der Bank.

Die erste Torannäherung der Begegnung hatten die Gäste, nach einem Waldhöfer Ballverlust im Mittelfeld, doch der Abschluss war ungefährlich, Timo Königsmann konnte den Ball locker aufnehmen (2.). In der 4. Minute kommt auch der Waldhof zu seinem ersten Angriff, doch Boyambas Flanke, nach Zusammenspiel mit Sohm, findet keinen Abnehmer. Genau wie wenige Minuten später, doch dieses Mal holt Boyamba wenigstens den ersten Eckball heraus (7.). Der bringt nichts ein, aber zwei Minuten später, nach einer erneuten Ecke, wird es schon gefährlicher, als Verlaat zum Kopfball kommt, aber zu wenig druckvoll, um Freiburgs Torhüter Atubolu in Verlegenheit zu bringen.

In der 16. Minute wird Sommer von Tauriainen hart gefoult, aber Schiedsrichter Benjamin Cortus lässt die vertretbare Gelbe Karte in der Tasche. Waldhof hat inzwischen etwas mehr vom Spiel, ohne jedoch zunächst große Torchancen herauszuspielen. Bis zur 18. Minute, als es im Freiburger Strafraum plötzlich wild zugeht. Nach einem Freistoß von Rossipal kommt Seegert zum Kopfball, scheitert aber am klasse reagierenden Atubolu und auch den Nachschuss von Costly pariert der Freiburger Schlussmann glänzend.

Zwei Minuten später liegt die Waldhöfer Führung buchstäblich in der Luft, als erneut Seegert, nach einer Ecke von Rossipal, per Kopf zur Stelle ist, aber dieses Mal rettet Vermeij auf der Linie für seinen geschlagenen Torhüter (20.). Unfassbar, welche Chancen der Waldhof wieder einmal liegen lässt - und hat weitere zwei Minuten später selbst Glück, als nach Sommers zu kurzem Rückpass die Freiburger Angreifer die Chancen zum 0:1 nicht nutzen können. Dann holt sich Freiburgs Treu die erste Gelbe Karte der Partie ab, als er gegen Saghiri deutlich zu hart einsteigt (23.). Die Verwarnung für Verlaat, für ein eher harmloses Foul an Kehrer, schien aber etwas überzogen (27.). Der anschließende Freistoß von Leopold geht ganz knapp über das linke Toreck; Timo Königsmann wäre aber wohl zur Stelle gewesen.

Nach einer kurzen Druckphase des SV Waldhof spielt sich das Geschehen vorwiegend im Mittelfeld ab, aber in der 38. Minute gehen die Gäste praktisch aus dem Nichts in Führung. Kammerknecht schlägt eine Flanke in den Waldhöfer Strafraum, Kehrer kommt zum Kopfball, trifft den Ball aber nicht richtig, köpft sich selbst an den Arm und der Ball kommt dadurch zu Vermeij, der aus kurzer Distanz und im Fallen, den Ball über die Linie bringt. Die Waldhöfer Proteste sind zwecklos, der Unparteiische erkennt den umstrittenen Treffer an. Zu einer direkten Antwort ist der Waldhof sichtlich nicht in der Lage, nach vorne fehlen einfach die Ideen und Freiburg hat wenig Mühe die knappe Führung mit in die Pause zu nehmen.

Zum zweiten Spielabschnitt kommen beim Waldhof Schnatterer und Russo für Sommer und Saghiri. Vom Anpfiff weg drückt der Waldhof aufs Tempo, will jetzt den Ausgleich, aber zwingend wird es nicht. Zwar gehen die Blau-Schwarzen aggressiv in die Zweikämpfe, holen sich viele Bälle, geben sie aber wieder leichtfertig wieder her, durch Fehlpässe oder ungenaue Abspielew. Glück für die Mannschaft von Patrick Glöckner dann in der 55. Minute, als Königsmann in Höhe der eigenen Strafraumgrenze den Ball nach vorn schlagen will, dabei aber Seegert anschießt, von dem der Ball ganz knapp neben dem Pfosten ins Aus geht. Dann kommt Dominik Kother für Alexander Rossipal neu ins Spiel (58.) und eine Minute später Dominik Martinovic für Pascal Sohm.

Am Spielverlauf ändert sich jedoch nichts. Der Waldhof bemüht sich unablässig, aber zu wenig einfallsreich, um die Deckung der Gäste unter Druck zu setzen. Freiburg steht stabil in der Abwehr und beginnt früh auf Zeit zu spielen. Kehl lässt sich bei der Ausführung eines Freistoßes sehr viel Zeit, deutet mehrfach ein Anlaufen an, ehe er den Ball schließlich einem anderen Freiburger überlässt (65.) und kurz darauf ziehen sich die gleichzeitigen (!) Einwechselungen von Burkart für Rosenfelder, Fahrner für Ezekwem und Baur für Kehl über mehr als zwei Minuten hin (68. – 70.). Besonders Kehl trottet aufreizend langsam vom Feld, bis es Martinovic zu bunt wird und er den Freiburger auf den letzten Metern etwas unsanft begleitet.

In der 69. Minute kommt beim Waldhof Butler für Boyamba, aber das Spiel ist inzwischen so zerfahren, dass die Wechsel keine Wirkung erzielen. Eine knappe Viertelstunde vor Spielende wechselt auch Freiburg noch einmal, Ontuzans ersetzt Kehrer. Der Waldhof rennt weiter an, aber die Angriffe sind ohne erkennbare Struktur, Freiburg lässt hinten nichts anbrennen. Das Spiel neigt sich dem Ende zu und durch die Unterbrechungen werden vier Minuten nachgespielt. Zwei davon sind bereits um, als es den letzten Eckball für den Waldhof gibt. Schnatterer schlägt weit auf den langen Pfosten, zu Costly, der den Ball in die Mitte bringt, wo Butler lauert, aber aus kürzester Distanz über das Tor köpft. Da war sie, die Riesenchance zum Ausgleich. Nach dem letzten Wechsel des SC Freiburg II – Flum für Vermeij (90.+4) – pfeift Schiedsrichter Cortus die Partie ab. Beim SV Waldhof kann man ab sofort für die kommende Drittliga-Saison planen.

SV Waldhof Mannheim – SC Freiburg II 0:1 (0:1)
Waldhof: Königsmann - Verlaat, Seegert, Rossipal (57. Kother), Sommer (46. Schnatterer), Höger, Saghiri (46. Russo), Donkor, Costly, Sohm (58. Martinovic), Boyamba (69. Butler)
Freiburg II: Atubolu - Rosenfelder (68. Burkart), Kammerknecht, Schmidt, Treu, Leopold, Ezekwem (69. Fahrner), Kehl (70. Baur), Tauriainen, Vermeij (90.+4 Flum), Kehrer (76. Ontuzans)
Tor: 0:1 Vermeij (38.); Schiedsrichter: Benjamin Cortus; Zuschauer: 9.017