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Die Sportwoche gratuliert Hans-Jürgen Pohl, der heute 75 Jahre alt ist

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(GM) „Waldhof-Urgestein“, „Waldhöfer mit Leib und Seele“, „in seinen Adern fließt blau-schwarzes Blut …“ Was wurde über Hans-Jürgen Pohl nicht schon alles gesagt? Aber so abgedroschen manche dieser Bezeichnungen auch sein mag, sie treffen alle zu. Hans-Jürgen Pohl ist heute 75 Jahre alt und 65 Jahre dieses Dreivierteljahrhunderts gehört er dem SV Waldhof an.

Am 1. Juni 1957 trat er, übrigens gemeinsam mit Günter Sebert, in den SV Waldhof ein, der damals in der 2. Liga Süd spielte. Zwar stiegen die Blau-Schwarzen ein Jahr später wieder in die Oberliga auf, damals die oberste Spielklasse, aber in den folgenden Jahren ging es mehrfach rauf und runter, sodass sich Hans-Jürgen Pohl schnell daran gewöhnen musste, dass es beim Waldhof immer in schöner Regelmäßigkeit rauf und runter ging. Er erlebte also alle Höhen und Tiefen mit und besonders hoch ging es 1983, als der SV Waldhof, mit Trainer Klaus Schlappner, in die 1. Bundesliga aufstieg. In dieser Zeit wurde Hans-Jürgen Pohls Organisationsgeschick gebraucht – 16 Jahre lang war er Leiter des Ordnungsdienstes sowohl im Ludwigshafener Südweststadion als auch im Stadion am Alsenweg. Mit Klaus Schlappner ist Hans-Jürgen Pohl auch heute noch gut befreundet.

Sehr tief ging es allerdings 2010 hinunter, als der SV Waldhof keine Lizenz für die Regionalliga erhielt und in die Oberliga absteigen musste. Auch in diese Tiefe begleitete Hans-Jürgen Pohl den Verein und durfte sich bereits ein Jahr später über den direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga freuen. „Ich gehe auch zum Waldhof, wenn wir in der Kreisliga spielen“, sagte er einmal und man darf es ihm getrost abnehmen. Zum Glück ging es stattdessen wieder nach oben; 2019 konnte der SV Waldhof – nach drei vergeblichen Anläufen – den Aufstieg in die 3. Liga feiern. Und es ist Hans-Jürgen Pohl zu wünschen, dass er noch, deutlich vor seinem 80. Geburtstag, die Rückkehr in die 2. Bundesliga erleben darf.

Nach Ende seiner aktiven Zeit absolvierte er zudem eine Schiedsrichterausbildung und machte auch da Karriere, zunächst als Schiedsrichter-Obmann des Fußballkreises Mannheim und schließlich – auf „sanftes“ Drängen von Ronny Zimmermann, dem Präsidenten des Badischen Fußballverbandes – auch noch als Ombudsmann für alle badischen Schiedsrichter.

Bis zu Beginn dieses Jahres war er beim SV Waldhof auch noch Vorsitzender des Clubs der Ehrenmitglieder und Goldnadelträger; dieses Amt gab er vor wenigen Wochen an Martin Sättele ab, wurde anschließend zum Ehrenvorsitzenden des CEG ernannt und erhielt für diesen und seine weiteren zahlreichen Verdienste um den SV Waldhof den Ehrenring mit Brillant – eine Auszeichnung, die zum letzten Mal vor fast 30 Jahren verliehen wurde.

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(Foto: Sättele) Bei der Verleihung des Ehrenrings, links Klaus Markgraf vom Ehren- und Ältestenrat

Hans-Jürgen Pohl hat mit „seinem“ SV Waldhof schon vieles erlebt und viele am Alsenweg kommen und gehen sehen. Aber vergessen hat er nichts und niemanden. Sein Gedächtnis ist geradezu phänomenal. Er weiß genau wer wann Geburtstag hat, kennt von nahezu allen CEG-Mitgliedern die Telefonnummer auswendig und kennt genau die Daten von besonders wichtigen Fußballspielen. In eine Diskussion um die Zeitpunkte solcher Ereignisse sollte sich niemand mit ihm einlassen. Als sich vor einigen Jahren ein paar „Fußball-Experten“ über die Einführung der Gelben und Roten Karte unterhielten und einer glaubte, mit seinem Wissen protzen zu können, dass die erste Gelbe Karte der Fußballgeschichte der deutsche Schiedsrichter, Kurt Tschenscher, zeigte, lächelte Hans-Jürgen Pohl nur milde – das ist für ihn Fußballwissen aus der Grundschule. Ein anderer wusste sogar noch, dass es beim Eröffnungsspiel der Fußball-WM 1970 in Mexiko passierte und der Dritte, dass es, soweit er sich noch erinnern könne, gegen einen sowjetischen Spieler war. Als nichts mehr kam, fügte Hans-Jürgen Pohl trocken hinzu: „Und zwar in der 31. Minute!“
Es erübrigt sich, diese Aussage nachzuprüfen – sie wird definitiv stimmen.

Wenn Hans-Jürgen Pohl heute seinen 75. Geburtstag feiert, wird er das im Kreis seiner umfangreichen Familie tun – mit seiner Frau Uschi, seinen beiden Töchtern und seinem Sohn sowie den sechs Enkeln. Wir wünschen Hans-Jürgen dazu von ganzem Herzen alles Gute, vor allem Gesundheit und natürlich ganz besonders noch viele Jahre mit „seinem“ SV Waldhof.

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(Foto: SpoWo) Hans-Jürgen Pohl - einmal Waldhof, immer Waldhof