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SV Waldhof – Viktoria Köln 3:1

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Jubel auf - und vor - der Otto-Siffling-Tribüne

Mühsamer, aber hochverdienter, Waldhof-Sieg bei Christian Neidharts Debüt
(GM) Mit einem 3:1-Sieg, der allerdings erst in den Schlussminuten der Partie stattfand, startete der SV Waldhof erfolgreich in die neue Saison. Baris Ekincier, der in der Startelf stand, brachte die Waldhöfer in der 64. Minute in Führung, Youssef Amyn glich in der 73. Minute für Köln aus, ehe Gerrit Gohlke vier Minuten vor Ende der Partie die Blau-Schwarzen erneut in Front schoss. In der Schlussoffensive der Kölner fiel nach einem klasse Konter des eingewechselten Dominik Kother das erlösende und letztlich entscheidende 3:1, das selbst Viktoria-Trainer Olaf Janßen als gerecht bezeichnete.

Vor Anpfiff der Begegnung erhoben sich die Fans im Carl-Benz-Stadion zu einer Gedenkminute für Uwe Seeler, der am vergangenen Donnerstag im Alter von 85 Jahren gestorben war. Stadionsprecher Stephan Christen würdigte die Verdienste des deutschen Fußballidols der 50er und 60er Jahre und erinnerte noch einmal an dessen Erfolge.

Als dann angepfiffen wurde, fanden beide Teams recht schnell ins Spiel. Der Waldhof, bei dem die Neuzugänge Bentley Baxter Bahn, Berkan Taz und Julian Riedel in der Startformation standen, begann druckvoll, aber Köln versteckte sich keineswegs. Bereits in der 3. Minute hatten die Gastgeber die erste gute Möglichkeit, durch Baris Ekincier, der aber aus spitzem Winkel an Kölns Torhüter Voll scheiterte. Den ersten und im Grunde auch einzigen nennenswerten Schuss aufs Mannheimer Tor, in der ersten Halbzeit, gab es in der 13. Minute, durch Amyn, aber Waldhofs Torhüter Morten Behrens war blitzschnell unten und parierte sicher.

In der Folge erspielte sich der Waldhof ein leichtes Übergewicht, aber zwingende Torchancen ergaben sich nur selten. Zwar hatte Gohlke in der 22. Minute Pech, dass sein Kopfball am Außenpfosten landete, aber der Winkel war einfach zu spitz, um den Ball auf das Tor zu bekommen. Drei Minuten später kam Ekincier zum Kopfball, köpfte den Ball aber genau auf Voll und weitere vier Minuten später kann sich Ekincier den Ball am rechten Strafraumeck zurechtlegen, aber heraus kam eine Mischung aus Flanke und Schuss, die schließlich im Niemandsland landete. Christian Neidharts Team hatte viel Ballbesitz, aber oft kam der letzte Pass nicht an. Gefährlicher war dagegen der Versuch von Martinovic, der nach Vorarbeit von Riedel im Strafraum an den Ball kam, aus der Drehung sofort schoss, aber ganz knapp am Tor vorbei (32.). Gegen Ende des ersten Spielabschnitts verflachte die Partie und plätscherte der Pause entgegen – mit 0:0 ging es in die Kabinen.

Auch die zweite Spielhälfte begann der Waldhof im Vorwärtsgang, aber noch stand die Abwehr der Kölner sicher – bis zur 64. Minute. Seegert spielte einen klasse Pass auf Martinovic, der leitete weiter zu Ekincier und dieser blieb vor Voll cool und schob zum 1:0 ein. Die dezenten Proteste der Gastgeber, weil Martinovic knapp im Abseits gestanden haben soll, waren vergebens, der Treffer zählte.

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Das erste Waldhöfer Saisontor - 1:0 durch Baris Ekincier

Wenig später kommen mit Niklas Sommer und Dominik Kother, für Riedel und Ekincier zwei frische Spieler in die Partie. Der Waldhof schien das Spiel zu kontrollieren, da gelingt Köln praktisch aus dem Nichts der Ausgleich. Nach einem Eckball war die Waldhöfer Abwehr für einen Moment unsortiert, der Ball landete bei Amyn und der hat keine Mühe den Ball aus kurzer Distanz zum 1:1 zu verwerten (73.).

Der Ausgleich zeigte beim Waldhof Wirkung und Köln wurde mutiger. Es dauerte eine Weile, bis sich die Blau-Schwarzen wieder etwas sammeln konnten und in der 80. Minute wechselte Christian Neidhart gleich dreifach – Wagner kommt für Bahn, Winkler für Taz und Sohm für Martinovic. In der Schlussphase der Begegnung konnte sich der Waldhof dann endlich für den hohen Aufwand belohnen. Nach einem Freistoß von Alexander Rossipal stand der aufgerückte Gohlke goldrichtig und jagte den Ball aus kurzer Distanz unters Tordach – 2:1. Und es kam noch besser. In der zweiten Minute der vierminütigen Nachspielzeit erkämpft sich Russo vor dem eigenen Strafraum den Ball, spielt sofort auf Kother, der unwiderstehlich davonzieht - den Blick nur aufs gegnerische Tor gerichtet - und eiskalt zum 3:1 einschießt – die Entscheidung (90.+2).

Der Rest ist grenzenloser Jubel im Carl-Benz-Stadion. Die Fans auf der OST feiern ihre Mannschaft und den Trainer bis lange nach dem Abpfiff. Das 3:1, das übrigens exakt von Stefan „Steps“ Groß vorausgesagt wurde, weckt Hoffnung auf eine erfolgreiche Saison.
„Wir haben hochverdient gewonnen“, stellt Christian Neidhart später mit Nachdruck fest. „Ich hätte es als ungerecht empfunden, wenn wir uns für unseren Aufwand nicht belohnt hätten.“
So kann es weitergehen.

SV Waldhof Mannheim – Viktoria Köln 3:1 (0:0)
Waldhof: Behrens - Riedel (67. Sommer), Gohlke, Seegert, Rossipal, Höger, Russo, Taz (80. Wagner), Bahn (80. Winkler), Ekincier (67. Kother), Martinovic (80. Sohm)
Köln: Voll - Koronkiewicz, Dietz, Greger, May, Fritz, Sontheimer (63. Saghiri), Amyn (78. Heister), Philipp (78. Palacios), Hong, Lankford (63. Stehle)
Tore: 1:0 Ekincier (64.), 1:1 Amyn (73.), 2:1 Gohlke (86.), 3:1 Kother (90.+2); Schiedsrichter: Daniel Schlager; Zuschauer: 7.868