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SV Waldhof – Erzgebirge Aue 1:0

Aue
(Foto: PIX/M.Ruffler) Winkler (Nr.22) hat getroffen und lässt sich von seinen Kollegen feiern

Waldhof gewinnt glücklich, aber nicht unverdient – Christian Neidhart wechselt Sieg ein
(GM) Mit einem knappen 1:0 gewann der SV Waldhof sein Heimspiel gegen Erzgebirge Aue und schob sich auf Platz 4 vor. Den späten Siegtreffer markierte der eine knappe Viertelstunde vor Spielende eingewechselte Marten Winkler in der 86. Spielminute.

Waldhof-Trainer Christian Neidhart musste den verletzten Gerrit Gohlke ersetzen, für ihn rückte Malte Karbstein in die Startelf, ansonsten ist die Aufstellung identisch mit der in Verl. Von Beginn an suchen beide Teams den schnellen Weg nach vorn, aber die erste gute Chance hat Aue. In der 6. Minute kommt Taffertshofer an der rechten Waldhöfer Strafraumecke zum Schuss, der Ball geht an Freund und Feind vorbei und landet knapp neben dem langen Pfosten im Aus – Glück für den Waldhof, der aber im direkten Gegenzug durch Martinovic ebenfalls seine erste gute Chance hat, aber gleich zweimal wird der Versuch des Angreifers abgeblockt (7.). Schon früh ist die Begegnung von vielen Zweikämpfen geprägt, wodurch der Spielfluss deutlich leidet. Trotzdem spielen sich beide Teams immer wieder vor das gegnerische Tor durch, wobei die Gäste in der Anfangsphase durchaus gefährlicher agieren.

In der 18. Minute hat der SVW erneut Glück, als Ekincier eine Flanke von Rosenlöcher unglücklich abfälscht, der Ball über Torhüter Behrens fliegt, am rechten Innenpfosten landet und von dort aus ins Feld zurückspringt. Fünf Minuten später jubelt der blau-schwarze Anhang, als Martinovic den Ball über die Linie schiebt, aber bei der Hereingabe von Taz stand die Waldhöfer Sturmspitze im Abseits, der Treffer zählte nicht. In der 24. Minute sieht Bentley Baxter Bahn die erste Gelbe Karte der Partie, als er nach einer missglückten Ballannahme nachsetzt und dabei Knezevic trifft. Obwohl Bahn zuerst den Ball getroffen hatte, zeigt Schiedsrichter Tobias Welz dem Waldhöfer Gelb.

Nach einer guten halben Stunde erneute Aufregung wegen einer Abseits-Entscheidung. Martinovic erlief sich einen Ball, der vom Gegner kam, aber wieder hob der Linienrichter seine Fahne und der Unparteiische, der gute Sicht auf die Szene hatte, folgte seinem Assistenten. Als sich Christian Neidhart zu Recht darüber aufregte, musste er sich von Tobias Welz auch noch eine Standpauke anhören (31).

Weiterhin ging es hin und her, spielerisch nicht immer einfallsreich und oft klein, klein, aber immerhin blieben beide Teams offensiv. In der Schlussphase der ersten Halbzeit erspielte sich der Waldhof wieder Vorteile und hatte zunächst in der 36. Minute die Chance zur Führung, als Martinovic den Ball per Hacke zu Rossipal brachte, dessen Hereingabe erreichte den freistehenden Ekincier, aber der zielte bei seinem Abschluss genau auf Aues Torhüter Klewin. Wenig später hat Taz auf der linken Seite viel Platz, könnte gehen, nimmt aber das Tempo raus, geht dann gegen drei Gegner ins Dribbling und bleibt hängen (41.). Schade, aus dieser Situation hätte man mehr machen können. Bis zur Pause tat sich nicht mehr viel, mit 0:0 ging es in die Kabinen.

Im zweiten Spielabschnitt waren vier Minuten gespielt, als auch Russo die Gelbe Karte gezeigt bekam, für ein taktisches Foul an Huth (49.). Dann sieht kurz darauf Huth selbst die Gelbe Karte, nachdem er Rossipal von den Beinen geholt hatte (57.). Kurz darauf bringt Christian Neidhart frisches Personal in die Partie, Adrien Lebeau kommt für Baris Ekincier und Dominik Kother ersetzt Berkan Taz (60.). Es bleibt spannend, da beide Mannschaften auf Sieg spielen, aber spielerisch hat die Begegnung deutlich Luft nach oben. Dann wechselt auch Aue doppelt, Huth und Knezevic machen Platz für Schreck und Jastremski.

Das Spiel ist weiter intensiv, aber flüssige Kombinationen sind eher Mangelware, einen Fußballleckerbissen bekommen die 7.468 Zuschauer nicht geboten, aber eine bissig geführte Begegnung und das honorieren sie und feuern ihre Mannschaft unablässig an. In der 73. Minute wechselt der Waldhof noch einmal doppelt, für Martinovic, der sich in vielen Laufduellen aufgerieben hatte, und Russo, kommen Wagner und Winkler ins Spiel. Fünf Minuten danach wird beim Waldhof auch noch Bahn durch Malachowski ersetzt und bei Aue kommt Thiel für Danhof (78.). Die Spannung bleibt hoch, noch immer steht es 0:0 und der Waldhof macht noch einmal Druck. In der 83. Minute liegt das 1:0 förmlich in der Luft, als Malachowski, nach weiter Flanke von Lebeau, Maß nimmt, aber seinen klasse getimten Schuss nur an den Innenpfosten setzt – Riesenglück dieses Mal für die Gäste.

Wenig später wird Kother auf der linken Seite mit einem weiten Ball auf die Reise geschickt, Majetschak - ist letzter Mann - klärt mit der Hand und bekommt nach langer Diskussion die Gelbe Karte. Der Unparteiische wertete wohl die Szene, wegen der großen Entfernung zum Tor, als nicht rot-würdig. Den fälligen Freistoß schlug Malachowski hoch in den Auer Strafraum, genau auf Winkler, der mit seinem platzierten Kopfball Klewin keine Abwehrchance ließ – 1:0 für den Waldhof und Riesenjubel im Carl-Benz-Stadion (86.).

Direkt danach bringt Aues Trainer, Timo Rost, noch einmal zwei neue Spieler. Tashchy für Nazarov (87.) und Barylla für Rosenlöcher (88.). Aue versucht noch einmal alles, um doch noch ein Unentschieden zu erreichen, aber dieses Mal hält der Waldhof entschlossen dagegen und lässt nichts mehr zu. Die Gelbe Karte für Aues Thiel (90.) ist die letzte nennenswerte Szene des Spiels, nach dreiminütiger Nachspielzeit pfeift Tobias Welz ab. Der Waldhof gewinnt auch das zweite Heimspiel der Saison und kann am Sonntag mit viel Selbstvertrauen beim SV Meppen antreten.

SV Waldhof Mannheim – Erzgebirge Aue 1:0 (0:0)
Waldhof: Behrens - Riedel, Seegert, Karbstein, Rossipal, Russo (73. Wagner), Höger, Ekincier (60. Lebeau), Bahn (Malachowski), Taz (60. Kother), Martinovic (73. Winkler)
Aue: Klewin - Schikora, Majetschak, Nkansah, Rosenlöcher (88. Barylla), Taffertshofer), Nazarov (87. Tashchy), Knezevic (70. Jastremski), Danhof (78. Thiel), Huth (69. Schreck), Stefaniak
Tor: 1:0 Winkler (86.), Schiedsrichter: Tobias Welz, Wiesbaden; Zuschauer: 7.468