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Aus für den SV Waldhof im DFB-Pokal gegen Nürnberg

SVWCLUB
(Foto: PIX/M.Ruffler) das 0:1, die Nürnberger jubeln, die Waldhöfer sind konsterniert

Eigentor von Gohlke besiegelt erste Heimniederlage der Saison
(GM) Die zweite Hauptrunde war Endstation für den SV Waldhof, im diesjährigen DFB-Pokal. Mit 0:1 unterlag das Team von Christian Neidhart, gegen den Zweitligavertreter, 1.FC Nürnberg. Der entscheidende Treffer fiel durch ein Eigentor von Gohlke, der allerdings vor dem einschussbereiten Daferner alles riskieren musste.

In der Mannschaftsaufstellung des SV Waldhof gab es gleich zwei Überraschungen: Niklas Sommer und Johannes Dörfler standen in der Anfangsformation und auch wieder Julian Riedel, anstelle von Stefano Russo, Berkan Taz und Daniel Keita-Ruel, die gegen Freiburg II begonnen hatten.

Wie zuvor versprochen, versteckte sich der SV Waldhof nicht vor dem klassenhöheren Club, war gleich gut im Spiel und hatte bereits in der 5. Minute gleich eine Doppelchance, als der aufgerückte Seegert zum Schuss kommt; Wekesser blockt den Ball ab, aber der Waldhof bleibt dran und Gohlke kommt zum Kopfball, dem aber die notwendige Wucht fehlte.

Im Gegenzug erhält der 1.FC Nürnberg einen Freistoß, den Wekesser auf Gyamerah schlägt, aber dessen Abschluss ist zu schwach, Behrens kann den Ball locker fangen (6.). Der Waldhof spielt weiter mutig nach vorn und in der 11. Minute kann sich Wekesser an der eigenen Torauslinie gegen Martinovic nur mit einem harten Einsteigen wehren und sieht dafür zurecht die Gelbe Karte; beim anschließenden Freistoß ist Nürnbergs Torhüter Mathenia zum ersten Mal richtig gefordert. Gefährlich für den Club wird es auch wenig später, als nach einem weiteren Freistoß Wekesser gerade noch vor Gohlke klären kann (14.).

Waldhof hat in der Anfangsphase mehr vom Spiel; erst in der 18. Minute kommen die Nürnberger zum ersten Mal nennenswert vor das Waldhöfer Tor, aber Geis verzieht seinen Schuss völlig. Auch wenn in der 22. Minute Wekesser, nach Flanke von Wintzheimer, in aussichtsreicher Position zum Schuss kommt, der jedoch misslingt, ist bis zu diesem Zeitpunkt kein Klassenunterschied festzustellen.

Nach einem taktischen Foul von Riedel an Tempelmann sind auch die Gelben Karten ausgeglichen. Erst gegen Ende des ersten Spielabschnitts kommt Nürnberg stärker auf und in der 39. Minute spielt Duah steil auf Wintzheimer, der Nürnberger wird im Waldhöfer Strafraum hart attackiert von Gohlke und geht zu Boden. Schiedsrichter Christian Dingert winkt sofort ab und lässt trotz heftiger Proteste der Nürnberger das Spiel weiterlaufen – da hatte der Waldhof sicher etwas Glück. Das 0:0 hat auch beim Halbzeitpfiff noch Bestand und geht wohl nach Spielanteilen auch in Ordnung. Mittlerweile hat starker Regen eingesetzt, der die beiden Mannschaften auch in die Kabinen begleitet.

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts erhöht der Zweiligist deutlich den Druck und die Platzherren kommen nur noch sporadisch nach vorn. Nach einer guten Stunde wechselt Nürnbergs Trainer, Markus Weinzierl, gleich doppelt. Nürnberger und Daferner kommen für Wekesser und Wintzheimer (61.). Ein Wechsel, der sich postwendend auszahlt. In der 62. Minute erläuft Duah einen Steilpass von Castrop, zieht an Seegert vorbei und passt hart und flach in die Mitte, auf den gerade eingewechselten Daferner. Gohlke will in höchster Not klären, jagt den Ball aber bei seinem Rettungsversuch in die eigenen Maschen – 0:1.

Der Waldhöfer zeigten sich kaum geschockt und es darf ruhig spekuliert werden, was passiert wäre, wenn … Vom Anstoß weg hat Laurent Jans die Riesenchance zum Ausgleich, als er nach einem Einwurf und anschließender Flanke von der rechten Seite aus kurzer Distanz frei zum Schuss kommt, aber den Ball hoch über das Tor drischt (64.). Zwar spürte der Luxemburger den Atem von Schindler im Nacken, aber dieser Ball muss einfach aufs Tor kommen. Nur zwei Minuten später zieht Martinovic von halblinks ab und nur knapp geht der Ball am langen Pfosten ins Aus. Demgegenüber steht in der 68. Minute ein Schlenzer von Nürnberger, der aber über das rechte Waldhöfer Toreck geht.

Der Waldhof hat sich noch längst nicht aufgegeben und in der 70. Minute kommt mit Dominik Kother und Marc Schnatterer frisches Personal für Dörfler und Rossipal. Es folgen weitere Wechsel auf beiden Seiten – 74. Minute Schleimer für Duah bei Nürnberg, eine Minute später Daniel Keita-Ruel für Martinovic – und der Waldhof stemmt sich weiter gegen die Niederlage, geht aber in dieser Phase vielleicht zu wenig ins Risiko. So orientiert sich Keita-Ruel bei Eckbällen des Gegners ebenfalls nach hinten und nimmt sich damit die Chance, bei einem eventuellen Befreiungsschlag einen Konter einzuleiten.

In der 85. Minute kommt bei den Blau-Schwarzen Berkan Taz für Bentley Baxter Bahn und eine Minute vor dem regulären Spielende bei Nürnberg Valentini für Castrop und Fofana für Möller Daehli. Der Unparteiische zeigt fünf Minuten Nachspielzeit an, die – angetrieben von der Mehrheit der 17.757 Zuschauern - fast vollständig dem SV Waldhof gehören, aber der Ausgleich gelingt nicht mehr.

Am Ende steht die erste Heimniederlage der Saison und das Aus im DFB-Pokal. Der SV Waldhof begegnete dem Club lange auf Augenhöhe und hatte selbst Möglichkeiten, das Spiel für sich zu entscheiden. Aber wie schon so oft in dieser Saison, wurden die eigenen Chancen nicht konsequent genug genutzt.

DFB-Pokal, 2. Hauptrunde
SV Waldhof Mannheim – 1.FC Nürnberg 0:1 (0:0)
Waldhof: Behrens - Gohlke, Riedel, Seegert. Sommer, Bahn (85. Taz), Wagner, Jans, Dörfler (70. Kother), Rossipal (70. Schnatterer), Martinovic (75. Keita-Ruel)
Nürnberg: Mathenia - Gyamerah, Schindler, Lawrence, Wekesser (61. Nürnberger), Geis, Castrop (89. Valentini), Tempelmann, Möller Daehli (89. Fofana), Duah (74. Schleimer), Wintzheimer (61. Daferner)
Tor: 0:1 Gohlke (62. Eigentor); Schiedsrichter: Christian Dingert; Zuschauer: 17.757