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SV Waldhof – Dynamo Dresden 2:1

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Torschütze Winkler, Mitte, lässt sich für sein Tor zum 1:0 feiern

Aufatmen beim SV Waldhof – Sieglos-Serie beendet                                                                                                                 „Wir müssen das Glück auch einmal erzwingen“, forderte Waldhof-Trainer Christian Neidhart in den letzten Wochen mehrmals und: „Wir wollen gegen Dresden unbedingt gewinnen und mit ihnen die Plätze tauschen.“                                                                                 Beide Wünsche gingen in Erfüllung. Am Samstagnachmittag gewann der SV Waldhof mit 2:1 gegen Dynamo Dresden, schob sich hoch auf Platz 7 und verwies die Sachsen auf Platz 8.
Vor dem Spiel hatte sich SV-Waldhof-Ehrenspielführer Günter Sebert als guter Prophet erwiesen. „Ich tippe auf einen knappen Sieg“, verriet er auf Nachfrage, fügte aber, wohl wegen der zuletzt wenig überzeugenden Auftritte der Buwe hinzu: „Ich wäre heute aber auch mit einem Unentschieden zufrieden.“

Christian Neidhart musste den gesperrten Kapitän Marcel Seegert ersetzen – für ihn trug Martinovic die Binde – zudem nahmen Daniel Keita-Ruel und Niklas Sommer, die gegen Rot-Weiß Essen noch in der Anfangsformation standen, zunächst auf der Bank Platz. Dafür begannen gegen Dresden Bentley Baxter Bahn, Berkan Taz und Pascal Sohm.

Obwohl sich die Waldhöfer viel vorgenommen hatten, übernahm direkt nach Anpfiff Dynamo Dresden das Kommando, zwang durch frühes Angreifen Waldhof-Torhüter Morten Behrens zu einem Fehlpass und die Abwehr der Gastgeber war gleich gefordert (1.). Dresden bleibt dran und lässt die Gastgeber in den ersten Minuten noch nicht einmal über die Mittellinie.

In der 5. Minute erspielen sich die Gäste die erste Ecke, die Arslan hereinbringt; Waldhof kann nicht klären und der Ball kommt zum freistehenden Borkowski, der aus sechs Metern zentral zum Schuss kommt, aber in Rückenlage gerät und deutlich über das Waldhöfer Tor schießt – Riesenglück für das Neidhart-Team. Aus dem Abstoß entwickelt sich der erste Angriff der Blau-Schwarzen, der gleich die Führung einbringt. Martinovic kommt über die rechte Seite, zieht ab, aber Akoto blockt ab, der Ball kommt erneut zu Martinovic, der beim zweiten Versuch Winkler erreicht, der schießt aus der Drehung und trifft zum 1:0 (5.). So etwas nennt mal wohl Effizienz.

Und plötzlich war der Waldhof da. Zwei Minuten später kommt Winkler erneut zum Abschluss, aber dieses Mal kann Dresdens Schlussmann Sven Müller den Einschlag verhindern. Der Rückstand zeigt Wirkung bei Dynamo und der Waldhof ist jetzt deutlich besser im Spiel. Aufregung dann in der 14. Minute, als nach einem weiten Schlag in den Waldhöfer Strafraum der Ball Alexander Rossipal vom eigenen Oberschenkel vermeintlich an den Arm geht. Die Dresdner protestieren, aber Schiedsrichter Dr. Robin Braun winkt ab – kein Elfmeter.

Nachdem Winkler in der 18. Minute an eine Flanke von Rossipal nicht herankam, verpasst der Angreifer nur eine Minute später das mögliche 2:0, als er nach klasse Vorarbeit von Sohm und Martinovic frei vor dem Tor steht, aber statt den Ball zu kontrollieren, volley abschließt, jedoch nur einen Aufsetzer zustande bringt, der Müller vor keine großen Probleme stellt – schade, da war mehr drin (19.).
In der Folge verlagert sich das Spielgeschehen mehr und mehr ins Mittelfeld. Zu Torraumszenen kommt es nur sporadisch. In der 29. Minute nimmt Martinovic auf der rechten Seite einen weiten Ball von Behrens sehenswert an und verlagert das Spiel genauso gekonnt auf die linke Seite. Die Dresdner Abwehr kann abwehren, aber einen möglichen Gegenzug unterbindet Bahn mit einem gut getimten Tackling.
Wenig später leitet der gut aufgelegte Bahn einen Angriff ein, läuft bis kurz vor den gegnerischen Strafraum, legt dann links raus zu Winkler, der den Ball scharf nach innen bringt, zu Sohm, doch Dresdens Kammerknecht ist einen Tick schneller, will den Ball wegschlagen, der ihm aber über den Außenrist rutscht und unhaltbar für Müller zum 2:0 in die Maschen rauscht (33.).

Riesenjubel im Carl-Benz-Stadion. Und der Waldhof hat Blut geleckt. Zwei Minuten nach dem Treffer wuselt sich Martinovic mit etwas Glück auf der rechten Seite durch, legt nach links raus zu Winkler, dessen Schuss wird zum Eckball abgewehrt (34.). Gleich darauf ist der Waldhof wieder im Angriff. Im Dresdner Strafraum brennt es. Dreimal kommt die Waldhöfer Offensive zum Abschluss, aber dreimal kann die Gästeabwehr abblocken (36.). Dresden bemüht sich zwar um den Anschluss, kommt aber nicht gefährlich vor das Waldhöfer Tor. Drei Minuten werden nachgespielt, aber danach nimmt der SV Waldhof eine verdiente 2:0-Führung mit in die Kabinen.

Zum zweiten Spielabschnitt ersetzt beim Waldhof Stefano Russo den angeschlagenen Fridolin Wagner. Wie zu erwarten, versucht Dresden Druck aufzubauen, aber die Versuche enden fast immer kurz vor dem Waldhöfer Strafraum. In der 55. Minute gibt es Freistoß für Dresden, von der halbrechten Seite, knapp zehn Meter vor dem Strafraum. Arslan führt aus, der aufgerückte Knipping kann köpfen und ganz knapp geht der Ball über das Tor; Behrens wäre wohl aber rechtzeitig dagewesen (56). Gleich darauf kommt bei Dresden frisches Personal – Gogia und Borkowski gehen vom Feld, Kade und Schäffler kommen neu in die Partie (57.). Die Gäste erhöhen nun den Druck und der Waldhof verlegt sich auf das Verteidigen der Führung.

In der 59. Minute gelingt Dresden fast der Anschlusstreffer, als der eingewechselte Schäffler auf links aus spitzem Winkel zum Schuss kommt, aber der Ball nur an der Querlatte landet. Auf der Waldhöfer Bank entsteht Bewegung, nun wechselt auch Christian Neidhart zum ersten Mal - Daniel Keita-Ruel kommt für Sohm (61.) und fünf Minuten später kommt bei Dresden noch Will für Meier. Dresden arbeitet weiter am Anschlusstreffer, aber mehr als ein Distanzschuss von Arslan bringt das Waldhöfer Tor zunächst nicht in Gefahr (68.), auch die anschließende Ecke - da der Ball noch abgefälscht war - bringt nichts ein.

In derselben Minute sieht SVW-Torhüter Behrens die Gelbe Karte wegen Spielverzögerung. Dann gehen Martinovic und Taz runter, Niklas Sommer und Adrian Malachowski sind neu im Spiel. Die Kapitänsbinde wandert zu Bahn, der in diesem Spiel tatsächlich wie ein Leader auftritt, immer anspielbereit, klug die Bälle verteilend und mehr als einmal in der Abwehr aushelfend. Eine Viertelstunde vor Spielschluss kommt beim Waldhof Dominik Kother und ersetzt Winkler und fünf Minuten später kommt es zum letzten Wechsel bei Dresden – Batista Meier kommt für Weihrauch (81.). Sommer führt sich sofort gut ein und setzt nach vorne Akzente. In der 79. Minute tankt sich der Youngster auf der rechten Seite durch, aber sein Pass i die Mitte, geht parallel zum Tor an Freund und Feind vorbei ins Leere (79.).

Durch die Wechsel wird auf beiden Seiten der Spielfluss deutlich unterbrochen und die Partie plätschert dem Ende entgegen. Von Dresden scheint nichts mehr zu kommen und der Waldhof verwaltet die Führung. Doch drei Minuten vor Ablauf der 90 Minuten wird es doch noch einmal spannend. Nach einer präzisen Flanke von Batista Meier steigt Schäffler am höchsten und köpft unhaltbar zum 2:1 ein.

Sofort ist die OST-Tribüne da und unterstützt ihre Mannschaft lautstark. Eine echte Schlussoffensive der Dresdner bleibt aus. Waldhof verteidigt geschickt und hätte bei zwei ausgezeichneten Konterchancen den Sack endgültig zumachen müssen, aber beide Male wurden die Gegenstöße nicht gut ausgespielt. Fünf Minuten wurden nachgespielt, in denen die OST ein weiteres Mal zeigte, wie wichtig die Fans des SV Waldhof für ihre Mannschaft sind. Es blieb schließlich beim verdienten Sieg für die Buwe – der Abwärtstrend ist gestoppt.

SV Waldhof Mannheim – Dynamo Dresden 2:1 (2:0)
Waldhof: Behrens - Jans, Riedel, Gohlke, Rossipal, Wagner (46. Russo, Bahn, Winkler (76. Kother), Taz (70. Malachowski), Martinovic (70. Sommer), Sohm (61. Keita-Ruel)
Dresden: Müller - Akoto, Knipping, Lewald, Meier (66. Will); Kammerknecht, Arslan, Gogia (57. Kade), Weihrauch (81. Batista Meier), Borkowski (57. Schäffler), Kutschke
Tore: 1:0 Winkler (5.), 2:0 Kammerknecht ET (32.); 2:1 Schäffler (87.); Schiedsrichter: Dr. Robin Braun; Zuschauer: 11.311