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Viktoria Köln – SV Waldhof 1:4

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Adrien Lebeau, Mitte, freut sich über sein klasse Tor zum 0:2

SV Waldhof setzt Siegesserie fort – Eindrucksvoller 4:1-Sieg bei Viktoria Köln
(GM) Im dritten Spiel des neuen Jahres holte sich der SV Waldhof den dritten Sieg. Beim 4:1-Erfolg bei Viktoria Köln setzten der SV Waldhof seine Erfolgsserie fort und feierte gleichzeitig den zweiten Auswärtssieg der Saison in Folge. Die „breite Brust“, die das Neidhart-Team zuletzt – mit Recht – zeigte, nahmen die Buwe mit in die Begegnung gegen Viktoria Köln und zeigten dabei eine beeindruckende Effizienz. Obwohl die Kölner vermutlich, in Prozent, mehr Spielanteile hatten und bestimmt nicht drei Tore schlechter waren als die Gäste, zeigte der Waldhof deutlich, wie man das Beste aus den sich bietenden Torchancen machen kann.

Die im Jahr 2023 noch sieglosen Kölner begannen druckvoll, griffen den Waldhof bereits früh im Spielaufbau an. Doch mehr als ein paar Einwürfe sprangen dabei nicht heraus. Anders der Waldhof, der nach einem Konter in der 4. Spielminute, durch Martinovic, die Chance zur Führung hatte, die Viktoria-Torhüter Voll zur Ecke klärte. Rossipal bringt den Ball von der rechten Seite herein, in der Mitte steigt Wagner hoch und sein Kopfball findet, noch mit Hilfe der Schulter von Fritz, den Weg ins Kölner Tor – 0:1 in der 5. Minute.

Der Führungstreffer gibt dem Waldhof sichtlich Auftrieb und in der 10. Minute holt Bahn den nächsten Eckball heraus, der dieses Mal allerdings abgewehrt wird. Den anschließenden Konter unterbindet Bahn per Grätsche gegen Kölns Neuzugang Wunderlich. Dann ist plötzlich Köln am Zug. Zunächst stoppt Jans einen Angriff der Platzherren (12.), aber eine Minute später steckt Fritz auf Meißner durch und Waldhof-Torhüter Bartels muss alles geben, um den Ball zur Ecke zu klären. Die kommt herein, Dietz köpft wuchtig auf das Waldhöfer Tor, setzt den Ball aber per Bogenlampe an die Querlatte (13.). Glück für den Waldhof.

Dann startet der erneut gut aufgelegte Lebeau sein erstes Solo, umspielt zwei Kölner, bleibt dann aber doch hängen (16.). Gleich darauf passt Pledl millimetergenau auf den völlig freistehenden Martinovic, der aber, alleine vor Kölns Torhüter, mehrere Kontakte braucht, um den Ball unter Kontrolle zu bringen, dann ist diese große Chance dahin. Im Gegenzug muss Bartels gleich zweimal den möglichen Ausgleich verhindern – zunächst gegen Handle und schließlich auch noch beim Nachschuss von Meißner. (18.).

Das Spiel ist äußerst intensiv und die Akteure schenken sich nichts. Sontheimer geht Wagner etwas unsanft an, aber beide beruhigen sich nach kurzer Diskussion wieder. Das Foul von Siebert an Lebeau dagegen, war aber deutlich an der Grenze zur Gelben Karte (21.) - Glück für den Kölner. Der darauffolgende Freistoß von Rossipal wird abgewehrt, der Nachschuss von Riedel wird ebenfalls geblockt. Beim anschließenden Spielaufbau der Kölner spritzt der aufmerksame Lebeau in einen Querpass von Siebert, nimmt den Ball mit rechts an und hebt ihn mit seinem starken linken Fuß aus 30 Metern über den weit vor seinem Kasten stehenden Voll ins Netz – 0:2 nach einer ganz starken Szene des Franzosen (23.).

Die Mannschaft von Olaf Janßen wirkt verständlicherweise angeschlagen, schaltet aber wenig später wieder in den Vorwärtsgang. In der 28. Minute gibt es für die Gastgeber zwei Eckbälle kurz hintereinander, aber Zählbares kommt nicht heraus. Kurz darauf fordert Meißner vehement einen Strafstoß, als er nach einem Pass von Handle im Zweikampf mit Seegert zu Boden geht. Schiedsrichter Martin Speckner steht aber ideal und sieht keinen Grund für einen Strafstoß (31.). Gleich darauf, auf der anderen Seite, kommt Pledl zum Schuss, trifft aber den Ball nicht richtig. Und auch die nächste Chance gehört dem SV Waldhof: Lebeau setzt Martinovic ein, der überläuft seinen Gegenspieler, zieht ab, aber der Ball geht ganz knapp am langen Pfosten vorbei; fast wäre der durchgelaufene Lebeau, frei vor dem Tor, noch an den Ball gekommen – dieses Mal Glück für Köln – das 0:3 wäre wohl die Vorentscheidung gewesen (36.).

Auch die letzten Minuten vor der Pause bleiben lebhaft. In der 40. Minute köpft Wagner einen Eckball von Rossipal über das Tor, wenig später lupft auf der anderen Seite Meißner den Ball sehenswert mit rechts über Bahn und zieht dann mit links ab, aber der Versuch geht deutlich am Waldhöfer Tor vorbei (41.). Nach einem Freistoß für den SV Waldhof, der nichts einbringt und einem Angriff von Köln, den Bahn erfolgreich stört, bevor es gefährlich wird, nimmt der Waldhof das 0:2 mit in die Pause.

Auf Kölner Seite kommen zum zweiten Spielabschnitt Marseiler und Hong für Siebert und May. Beim Waldhof geht es zunächst unverändert weiter. Die Gäste beginnen abwartend, lassen die Gastgeber etwas kommen, aber in der 49. Minute wird es für Köln erneut gefährlich, als sich Sohm im Mittelfeld den Ball angelt, sofort Pledl einsetzen will, aber durch einen Fehlpass die Chance selbst zunichtemacht. Dann rückt Lebeau wieder in den Mittelpunkt. In der 55. Minute fängt er ein Zuspiel von Dietz, aber dieses Mal wird der Franzose entscheidend am Abschluss gestört (55.).

Dann wechselt Christian Neidhart zum ersten Mal. Für Pledl kommt in der 60. Minute Winkler neu aufs Spielfeld. Und eine Minute später bejubelt der Waldhof seinen dritten Treffer. Lebeau startet ein Wahnsinns-Solo, tanzt dabei drei Gegner aus und passt mundgerecht auf den Elfmeterpunkt, wo Martinovic mit links abzieht und flach zum 0:3 trifft. Während der Waldhöfer Anhang seine Mannschaft feiert, breitet sich auf Kölner Seite verständlicher Frust aus.

Direkt nach dem Treffer wechselt Olaf Janßen erneut doppelt. Heister und Stehle kommen für Meißner und Koronkiewicz (61.). Doch auch diese Wechsel sorgen bei Köln für keinen Umschwung. Waldhof kontrolliert jetzt die Partie und lässt den Ball über viele Stationen durch die eigenen Reihen laufen. Dennoch ergeben sich für die Gäste weitere Chancen, wie in der 68. Minute, als Handle eine Hereingabe von Winkler auf Martinovic im letzten Moment zur Ecke abwehren kann. Kurz darauf trifft Dietz Martinovic – auf der Strafraumlinie – am Fuß, der Waldhöfer geht zu Boden, aber der Unparteiische pfeift nicht. Knifflige Situation, da ein Kontakt wohl da war (70.).

Dann bäumt sich Köln doch noch einmal auf. Der eingewechselte Marseiler flankt von der linken Seite Richtung langen Pfosten, findet Stehle, doch dessen Schuss blockt Rossipal klasse zur Ecke ab (72.). Bei dieser ist Waldhof-Schlussmann Bartels gefragt, als er reaktionsschnell einen Kopfball aus kurzer Distanz erneut zur Ecke abwehrt (73.). Dann geht Lebeau vom Feld und macht für Kother Platz und Malachowski kommt für Bahn (74.). Der Waldhof igelt sich keineswegs hinten ein, sondern nutzt jede Gelegenheit zum Angriff, wie in der 77. Minute Winkler, der sich entschlossen durchtankt und gerade noch von Kölns Torhüter Voll gebremst werden kann. Kurz darauf blockt Rossipal erneut einen Schuss von Stehle auf der Torlinie ab. Der Kölner reklamiert zwar Handspiel, aber eher halbherzig, da Rossipals Arm eng am Körper anlag (79.). Der anschließende Eckball bringt dennoch das 1:3 für Köln. Risse schlägt den Ball von der rechten Seite herein, Hong verlängert auf Stehle, der unhaltbar für Bartels einköpft (80.).

Mit Taz für Sohm und Keita-Ruel für Martinovic bringt Christian Neidhart noch einmal frische Kräfte für die Schlussphase (81.). Und nur wenige Minuten danach hat Keita-Ruel das 1:4 auf dem Fuß. Der Angreifer setzt sich über links durch, bleibt zunächst hängen, bleibt aber in Ballbesitz, spielt auch noch Torhüter Voll aus und hat die kurze Ecke völlig offen vor sich, trotzdem passt er in die Mitte zu Taz, aber dessen Schuss, aus kurzer Distanz, schlägt Greger gerade noch von der Linie (84.). Unglaublich. Es bleibt dabei: Berkan Taz scheint das Schussglück abhandengekommen zu sein. An der Seitenlinie gestikuliert Christian Neidhart. Das „klein-klein-Spiel“ seiner Mannschaft missfällt dem Coach.

Doch wenig später kann sich der Waldhof-Trainer wieder beruhigt hinsetzen und auch Berkan Taz bekommt doch noch ein kleines Erfolgserlebnis. Der Ex-Dortmunder leitet einen Angriff ein, spielt rechts raus auf Kother, der gibt wieder zurück auf Taz, dessen Schuss wird von Voll noch abgewehrt, aber den Abpraller jagt Malachowski zum 1:4 in die Maschen und sorgt damit für die endgültige Entscheidung (90.). Es gibt drei Minuten obendrauf, aber am Ergebnis ändert sich nichts mehr.

9 Punkte und 10:3 Tore aus den letzten drei Spielen – diese Waldhöfer Bilanz kann sich sehen lassen. „Wir haben in dieser Saison auch schon genug auf die Fresse bekommen, jetzt dürfen wir den Moment auch einmal genießen“, so Christian Neidhart nach dem Abpfiff. Mit dem Sieg in Köln klettert der SV Waldhof zumindest vorerst auf Platz 5 – 1860 München spielt erst am Montag - und ist nur noch einen Zähler vom Relegationsplatz entfernt.

Viktoria Köln – SV Waldhof Mannheim 1:4 (0:2)
Köln: Voll - Siebert (46. Marseiler), Dietz, Greger, Fritz, Koronkiewicz (62. Stehle), Sontheimer, Wunderlich (74. Risse), May (46. Hong), Meißner (62. Heister), Handle
Waldhof: Bartels - Jans, Riedel, Seegert, Rossipal, Wagner, Bahn (74. Malachowski), Pledl (60. Winkler), Lebeau (74. Kother), Martinovic (81. Keita-Ruel), Sohm (81. Taz)
Tore: 0:1 Wagner (5.), 0:2 Lebeau (23.), 0:3 Martinovic (61.), 1:3 Stehle (80.), 1:4 Malachowski (90.); Schiedsrichter: Martin Speckner; Zuschauer: 3.569