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SV Waldhof – SV Verl 1:1

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Seegert (l.) und Jans (r.) jubeln mit dem Torschützen Martinovic

Waldhof bleibt 2023 ungeschlagen, aber Siegesserie reißt – Neidhart-Team muss sich mit Punkt zufriedengeben
(GM) Vor dem Anpfiff der Partie gegen den SC Verl, erhoben sich die Zuschauer zu Ehren von Bernd Bartels, der am vergangenen Samstag im Alter von 72 Jahren verstorben war. In den 70er Jahren war er der herausragende Stürmer des SV Waldhof. Klaus Markgraf, der Vorsitzende des Ehren- und Ältestenrates, der die Waldhof-Ikone erst im letzten November für 60-jährige Mitgliedschaft ehren konnte, hatte die Verdienste und Erfolge in würdige Worte gefasst, die von Stadionsprecher Dirk Schiele verlesen wurden.

Gegenüber dem Spiel bei Viktoria Köln, nahm Christian Neidhart nur eine Veränderung vor: für Thomas Pledl stand Marten Winkler in der Startelf.

Die Verler versteckten sich nicht, sondern zeigten erneut, dass sie gerade gegen große Namen keinen Respekt hatten. Die Waldhöfer agierten ein paar Minuten abwartend, doch in der 6. Minute wurde es für die Gäste brandgefährlich, als nach dem ersten guten Angriff Pascal Sohm aus 16 Metern abzog, der Ball immer länger wurde und schließlich ganz knapp über das rechte Toreck strich. Verls Torhüter Thiede konnte dem Ball nur nachschauen.

Das Geschehen spielte sich zunächst vorwiegend im Mittelfeld ab, aber in der 12. Minute ging Verl praktisch aus dem Nichts in Führung. Seegert klärt einen langen Ball per Flugeinlage, der Ball kommt zu Sapina, der aus 20 Metern abzieht. Jan-Christoph Bartels wehrt mit etwas verunglückter Faustabwehr ab, genau auf Batista Meier, der aus kurzer Distanz überlegt zum 0:1 einköpft – eine kalte Dusche für die Waldhöfer.

Und plötzlich ist Verl obenauf. Auch den nächsten Angriff fahren die Gäste, aber dieses Mal kann die blau-schwarze Abwehr klären. Dann setzt Marten Winkler ein Zeichen, geht auf der linken Seite auf und davon, passt dann flach in die Mitte, wo sich Martinovic und Lebeau aber gegenseitig im Weg stehen und der Franzose den Ball nicht richtig trifft (14.). Fünf Minuten später fällt fast der Ausgleich, als Thiede den Ball Wagner in die Füße spielt; der Waldhöfer zieht sofort ab, aber Thiede kann den Ball gerade noch über den Querbalken befördern und so seinen Fehler wieder gutmachen (19.). Und nur eine Minute später versucht es Wagner noch einmal aus der Distanz, setzt den Schuss diesmal aber deutlich zu hoch an.

In der 27. Minute startet Lebeau auf links ein Dribbling, seine Flanke gerät aber zu weit und findet keinen Abnehmer. Der Waldhof übernimmt nun immer mehr das Kommando und Verl versucht den Spielfluss der Gastgeber mit vielen Verzögerungen zu unterbrechen. Schon früh lassen sich die Gäste viel Zeit bei Einwürfen und Freistößen. In der 32. Minute verursacht ein Freistoß, nach Foul an Martinovic einige Verwirrung im Verler Strafraum, Lebeau kommt zum Schuss, aber der Ball wird noch abgefälscht, verliert dadurch an Wucht und ist keine Gefahr für Thiede. Wenig später holt sich Verls Sapina die erste Gelbe Karte der Partie ab, weil er den Ball nach einem Freistoßpfiff für den Waldhof weggeschlagen hatte (35.).

Der Waldhof drängt weiter auf den Ausgleich, aber durch die engmaschige Abwehr der Gäste tut sich die Mannschaft von Christian Neidhart schwer. Fünf Minuten vor Ende der ersten Halbzeit, lupft Wagner einen Ball herrlich über die Gäste-Abwehr, findet auch Martinovic, der sich aber bei der Annahme zu viel Zeit lässt und wieder ist ein Bein dazwischen und verhindert den Abschluss.
Kurz darauf startet Lebeau ein weiteres Solo, geht bis zur Torauslinie, aber ein weiteres Mal springt nur ein Eckball heraus (42.).

Doch eine Minute später kann der Waldhöfer Anhang endlich jubeln. Auf der rechten Seite schickt Laurent Jans den schnellen Winkler auf die Reise, der lässt seinen Gegenspieler stehen, passt von der Grundlinie flach nach innen, zum gut postierten Martinovic und der Waldhof-Torjäger nagelt den Ball trocken und wuchtig zum 1:1 ins Netz (43.). Dabei bleibt es auch nach zweiminütiger Nachspielzeit. Das Unentschieden zur Halbzeit entspricht weitgehend dem Spielverlauf, auch wenn der Waldhof mehr Spielanteile hatte.

In der zweiten Halbzeit waren gerade einmal drei Minuten gespielt, als Winkler und Martinovic fast eine Kopie des Ausgleichstreffers gelungen wäre. Wieder hatte sich Winkler auf rechts klasse durchgesetzt, wieder erreichte sein Zuspiel Martinovic, doch dieses Mal kann Thiede den Einschlag verhindern. Jetzt rollen die Angriffe der Waldhöfer fast im Minutentakt auf das Verler Tor zu. Die Gäste können sich oft nur rustikal wehren – Wolfram (57.) und Paetow (59.) holen sich kurz hintereinander Gelbe Karten ab. In der 62. Minute kommt bei Verl frisches Personal auf den Platz, Meijer und Otto ersetzen Sessa und Sapina.

Der Waldhof arbeitet unentwegt an der Führung, gerät aber in der 65. Minute beinahe erneut in Rückstand. Bartels will vor dem steil geschickten Otto den Ball abfangen, Jans geht dazwischen und spitzelt den Ball an seinem Torhüter vorbei, Richtung eigenes Tor; erst im allerletzten Moment kann Jans sein Missgeschick selbst ausbügeln und den Ball kurz vor der Torlinie wegschlagen. Durchatmen beim Waldhof.

Kurz darauf hat auf der anderen Seite Sohm eine Abschlussmöglichkeit, aber die aufmerksame Verler Abwehr klärt, bevor es gefährlich wird (68.). Wenig später hat Sohm jedoch das 2:1 auf dem Fuß, als er wenige Meter vor dem Tor – nach genauer Flanke von Jans – aus der Drehung abzieht, aber seinen Meister in Thiede findet. Das Spiel beliebt spannend, nicht zuletzt weil die Gäste nicht nur dem Waldhöfer Druck standhalten, sondern selbst bei jeder sich bietenden Gelegenheit den Weg nach vorne suchen. Dann folgt der nächste Wechsel bei Verl: Stellwagen kommt für Batista Meier (70.). Kurz darauf bringt auch Christian Neidhart mit Thomas Pledl für Winkler einen frischen Spieler in die Partie (73.) und zehn Minuten vor dem Spielende noch Daniel Keita-Ruel und Berkan Taz für Martinovic und Lebeau.

Der Waldhof rennt weiter unermüdlich an, doch die Gästeabwehr bleibt stabil, bietet kaum Lücken an. In der 82. Minute liegt erneut das 2:1 in der Luft, als ein Waldhöfer Eckball von der linken Seite auf den langen Pfosten verlängert wird, wo Riedel völlig frei aus kurzer Distanz köpfen kann, aber den Ball ganz knapp über die Latte setzt – schade, das hätte es sein können. Verl will den Punkt unbedingt mitnehmen und spielt geschickt auf Zeit. 87. Minute: Ochojski bleibt angeschlagen liegen, lässt sich behandeln, kann dann problemlos weitermachen. 88. Minute: Wechsel bei Verl, Knost steht bereit, Ochojski trottet gemächlich vom Platz. 90. Minute: Freistoß für Waldhof, Meijer gibt den Ball nicht her und sieht die Gelbe Karte. Vier Minuten Nachspielzeit werden angezeigt, die der Waldhof fast komplett im Verler Strafraum verbringt. Es gibt noch zweimal Eckball. insgesamt neun für den Waldhof, aber ein Tor fällt nicht mehr. Es bleibt schließlich beim 1:1, über das Christian Neidhart am Ende „aber nicht unzufrieden“ war. „Manchmal muss man auch mit einem Punkt zufrieden sein. Es war ein sehr interessantes Spiel.“

SV Waldhof Mannheim – SC Verl 1:1 (1:1)
Waldhof: Bartels - Jans, Riedel, Seegert, Rossipal, Bahn, Wagner, Lebeau (80. Taz), Winkler (73. Pledl), Martinovic (80. Keita-Ruel), Sohm
Verl: Thiede - Ochojski (89. Knost), Paetow, Mikic, Stöcker, Sapina (62. Otto), Corboz, Baack, Batista Meier (70. Stellwagen), Wolfram, Sessa (62. Meijer)
Tore: 0:1 Batista Meier (12.), 43. Martinovic (43.); Schiedsrichter: Florian Heft, Neuenkirchen; Zuschauer: 9.323