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Die Sportwoche erinnert an den 15. Februar 1953

G.Hoffmann
(Foto: privat) Günter Hoffmann sorgte mit einer Ohrfeige für den Spielabbruch

Ohrfeige führte zu Spielabbruch zwischen SV Waldhof und Kickers Offenbach
(GM) Ein „Jubiläum“ der besonderen Art steht heute für die Fans des SV Waldhof im Kalender. Heute vor genau 70 Jahren – es war allerdings ein Sonntag, sogar der Fastnachtssonntag – kam es beim Spiel des SV Waldhof gegen die Offenbacher Kickers nach 24 Minuten zu einem Spielabbruch: Günter Hoffmann, eingefleischter Waldhöfer und Vater von Spiegelschlöss`l- Wirt und Waldhof-Legende, Fritz Hoffmann, hatte während eines Gerangels um einen Einwurf, Kickers-Verteidiger Ferdi Emberger eine Ohrfeige verpasst. (O-Ton Günter Hoffmann: „Dem hawwisch ääni g`seiert.“)

Im anschließenden Tumult flüchtete Günter Hoffmann, dem seitdem das Prädikat „erster Hooligan des SV Waldhof“ gebührt, in den Käfertaler Wald, Richtung Karlstern. Fritz Hoffmann erzählt, was seine Mutter über diesen denkwürdigen Tag berichtete: „Er kam an diesem Tag früher nach Hause also sonst, wenn der Waldhof spielte. Ich dachte mir gleich, dass irgendetwas nicht stimmte, denn erstens war er nicht betrunken und zweitens war er auffallend ruhig.“

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(Foto: SpoWo) Fritz Hoffmann - Ur-Waldhöfer wie sein Vater Günter

Am nächsten Tag meldete sich Günter Hoffmann schließlich bei der Polizei, um seine Untat zu gestehen. Die Strafe war empfindlich: 120 DM, eine im Jahr 1953 nicht gerade geringe Summe. Da Günter Hoffmanns Lohn „beim Benz“ damals etwa bei 300 DM monatlich lag, gestattete man ihm, den Betrag in monatlichen Raten à 5 DM abzuzahlen. Zwei Jahre lang wurde „der Waldhof-Hooligan“ also jeden Monat an diese Ohrfeige erinnert.

Das Spiel, das aufgrund des durch die Ohrfeige ausgelösten Tumultes abgebrochen worden war, wurde übrigens für beide Mannschaften als verloren gewertet. Vielleicht war diese Ohrfeige die „Geburtsstunde“ des besonderen Verhältnisses zwischen den Fans des SV Waldhof und denen der Kickers aus Offenbach.