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Tomas Oral ist neuer Trainer beim SV Sandhausen

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(Foto: SpoWo) Tomas Oral wird als neuer SVS-Trainer vorgestellt

Nach Entlassung von Alois Schwartz präsentiert Sandhausen einen Tag später den Nachfolger
(GM) Die Verantwortlichen beim SV Sandhausen haben wirklich keine Zeit verloren. Zwischen der Bekanntgabe der Trennung von Alois Schwartz und der Vorstellung des neuen Trainers lagen noch nicht einmal 24 Stunden. Am Montagnachmittag stellte SVS-Sportchef Mikayil Kabaca mit Tomas Oral den neuen Coach der Hardtwälder vor.

Zuvor richtete Kabaca noch einmal seinen ausdrücklichen Dank an Alois Schwartz „für die geleistete Arbeit in den letzten 17 Monaten und besonders dafür, dass wir unter seiner Führung in der vergangenen Saison den Klassenerhalt schafften“.
Der Sportliche Leiter des SV Sandhausen machte aber auch noch einmal deutlich, dass in den letzten drei Spielen des mittlerweile Tabellenletzten weder ein Punkt gewonnen, noch ein Tor erzielt wurde, sodass die Verantwortlichen keine andere Wahl gehabt hätten, als die Reißleine zu ziehen und einen neuen Impuls zu setzen.

Noch am Sonntagabend, wenige Stunden nach der Niederlage gegen den KSC, besprachen SVS-Präsident Jürgen Machmeier, Mikayil Kabaca und Geschäftsführer Volker Piegsa die Situation und teilten Alois Schwartz die Entscheidung mit. „So offen wie wir von Anfang an miteinander umgegangen sind, blieb es bis zum Schluss“, erklärt Mikayil Kabaca. „Und Alois hat das auch sehr professionell aufgenommen.“

Schon kurz darauf wurde Kontakt mit Tomas Oral aufgenommen. Der gerade in München weilende 49-Jährige setzte sich sofort ins Auto und kam nach Sandhausen. Mikayil Kabaca: „Tomas und ich kennen uns schon sehr lange und er hat auch schon bewiesen, dass er mit solchen Situationen umgehen kann. Ich möchte aber klarstellen, dass wir Tomas definitiv erst kontaktiert haben, nachdem wir Alois unsere Entscheidung mitgeteilt hatten.“

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(Foto: SpoWo) Mikayil Kabaca, rechts, erklärt die Enscheidung des SV Sandhausen

Tomas Oral war seit Ende der Saison 2020/21 vereinslos und hatte zuvor den FC Ingolstadt nach zweijähriger Drittklassigkeit wieder in die 2. Bundesliga geführt. Auch seine anderen Engagements können sich sehen lassen. FSV Frankfurt, KSC, Red Bull Leipzig und FC Fulham, bei dem er Co-Trainer unter Felix Magath war.

Und jetzt Sandhausen. „Ja, seit gestern Abend haben sich die Ereignisse etwas überschlagen“, sagte Tomas Oral bei seiner Vorstellung. „Im Fußball geht es manchmal sehr schnell. Es ist zwar nie schön, jemand zu beerben, aber manchmal greifen die Rädchen eben nicht mehr so gut ineinander, dann muss eben eine Entscheidung getroffen werden.“

Der letzte Tabellenplatz, auf dem der SV Sandhausen steht, schreckt den gebürtigen Ochsenfurter nicht. “Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass die Mannschaft des SV Sandhausen stark genug ist, in der 2. Bundesliga zu spielen, hätte ich das Angebot nicht angenommen. Es ist jetzt wichtig, dass die Spieler die Köpfe frei bekommen. Und dann braucht man auch etwas Spielglück – das kommt manchmal schneller und manchmal dauert es etwas länger. Ich für meinen Teil werde jedenfalls alles tun, damit in den nächsten Wochen wieder bessere Schlagzeilen geschrieben werden.“

Die Niederlage des SVS gegen den KSC hat sich Tomas Oral noch in der Nacht auf den Montag in der Zusammenfassung angesehen und konnte sich vom „blutleeren Auftritt“ seiner künftigen Schützlinge überzeugen. „Ich habe aber zu Jahresbeginn beim Auswärtssieg in Bielefeld einen anderen SV Sandhausen gesehen – mit viel mehr Galligkeit …“

Diese und andere Tugenden möchte der neue Coach wieder herauskitzeln. „Die Mannschaften von Alois Schwartz waren körperlich immer gut in Schuss“, lobt Tomas Oral die Arbeit seines Vorgängers. „Jetzt geht es darum, wieder die Basics auf den Platz zu bringen. Und zwar 97 oder 98 Minuten, wenn so lange nachgespielt wird und nicht nur eine Phase im Spiel. Aber es ist auch wichtig Freude und Spaß am Spiel zu haben.“

Viel Zeit hat der neue Trainer nicht; bereits am kommenden Samstag steht das Auswärtsspiel beim 1.FC Nürnberg an, der ebenfalls einen neuen Trainer an der Seitenlinie stehen hat, nachdem Markus Weinzierl heute entlassen wurde. Man darf darauf gespannt sein, wer seinen Einstand erfolgreicher gestaltet.