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Borussia Dortmund II – SV Waldhof 4:0

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Enttäuschte Waldhöfer nach dem Dortmunder 2:0

Auftritt in Dortmund – Waldhof mit ebenso klarer wie verdienter Niederlage
(GM) Es war eine dieser Begegnungen, in denen man noch stundenlang hätte weiterspielen können, ohne ein Tor zu erzielen. Mit 0:4 unterlag der SV Waldhof bei Borussia Dortmund II und lieferte dabei eine völlig ungenügende Leistung ab. Abschlussschwach im Angriff und unkonzentriert in der Abwehr; nichts erinnerte in diesem Spiel an die guten Auftritte der letzten Wochen. Während Bentley Baxter Bahn, der zudem noch seine 5. Gelbe Karte sah und nun gegen Elversberg gesperrt ist, von einem „gebrauchten Tag“ sprach, sah ein sichtlich enttäuschter Trainer, Christian Neidhart, eine verdiente Niederlage seiner Mannschaft.

Wie bereits befürchtet, war Adrien Lebeau nicht einsatzfähig, für ihn stand Thomas Pledl in der Startelf. Und auch Marten Winkler, der sich beim Aufwärmen verletzte, musste ersetzt werden, für ihn stand Marc Schnatterer auf dem Platz. Vom Anpfiff weg versuchte der Waldhof das Kommando zu übernehmen und griff früh an. In der 2. Minute gibt es den ersten Freistoß für den SVW, nachdem Kamara Schnatterer gefoult hatte. Der Routinier führt selbst aus und Dortmunds Torhüter Lotka muss zum ersten Mal zupacken (3.). Kurz darauf muss auch Waldhof Torhüter Bartels erstmals eingreifen und nach einem Eckball per Faustabwehr klären. Der daraus entstehende Konter über Pledl und Schnatterer wird aber von den Dortmundern unterbunden.

Die Gastgeber sind richtig gut im Spiel und haben in der 8. Minute den ersten gefährlichen Abschluss, als Pohlmann über die linke Seite kommt, nach innen zieht und dann mit rechts schießt; ganz knapp geht der Ball am Waldhöfer Tor vorbei, aber Jan-Christoph Bartels wäre wohl rechtzeitig unten gewesen. Im Gegenzug flankt Fridolin Wagner von der rechten Seite, aber viel zu weit, der Ball landet im Niemandsland., Kurz darauf ist der Waldhof zwar erneut im Angriff, aber im Dortmunder Strafraum wird es zu eng, keiner kommt zum Abschluss (10.). Besser sieht es da auf der anderen Seite aus, als Coulibaly aus der zweiten Reihe abzieht, aber zu zentral und genau auf Bartels (12.). Eine Minute später spielt Kamada steil auf Njinmah, der ist frei durch, aber Bartels hat aufgepasst, kommt weit aus seinem Tor heraus und schlägt den Ball weg.

Dann wieder einmal der SV Waldhof: Schnatterer holt einen Eckball heraus, den Rossipal hereinbringt, Schnatterer nimmt den Ball an der Strafraumgrenze volley, schießt aber deutlich über das Tor (15.). Drei Minuten später geht Dortmund in Führung. Über Eberwein und Michel kommt der Ball genau in den Lauf von Njinmah, der alleine vor Bartels cool bleibt und den Ball über den herauseilenden Waldhöfer Torwart in die lange Ecke lupft – ein herrlicher Treffer und eine kalte Dusche für den Waldhof. Und Dortmund bleibt am Drücker, Eberwein kommt über rechts und seine Flanke kann Schnatterer gerade noch per Kopf zur Ecke klären. Die schlägt Pohlmann herein, auf den kurzen Pfosten zu Pfanne, dessen Kopfball Bartels nur noch ins eigene Tor abklatschen kann – 2:0 für Dortmund, in der 22. Minute.

Dass die Waldhöfer mit einem Rückstand umgehen können, bewiesen sie in den letzten Spielen. Und noch war ja Zeit genug. In der 26. Minute haut Michel am eigenen Strafraum Laurent Jans um und sieht zu Recht die Gelbe Karte. Rossipal schießt den Freistoß direkt aufs Dortmunder Tor, aber Eberwein steigt hoch und lenkt den Ball per Kopf über den Querbalken. Bei der anschließenden Ecke legt Martinovic per Hacke den Ball für Bahn auf, dessen Schuss blockt Papadopoulos im Fallen mit dem Arm ab; unverständlicherweise ahndet Schiedsrichter Dr. Kampka dieses Handspiel nicht, obwohl er nur wenige Meter danebensteht und freie Sicht hat. Den Abpraller von Papadopoulos Arm nimmt Rossipal direkt, aber Dortmunds Torhüter Lotka ist da und bugsiert den Ball über die Latte.

Der Waldhof hat jetzt klar mehr vom Spiel, drängt auf den Ausgleich, aber so richtig zwingend wird es kaum. Die Dortmunder dagegen verteidigen geschickt und kommen bei ihren gelegentlichen Kontern immer wieder gefährlich vor das Waldhöfer Tor. In der 34. Minute jagt Martinovic, nach Flanke von Jans, den Ball deutlich über das Tor und das sollte dem Waldhöfer Torjäger an diesem Nachmittag noch öfters passieren. Im Gegenzug köpft Pfanne einen weiteren Eckball von Pohlmann knapp am Tor vorbei. Zwei Minuten später spielt Kamada einen langen Ball ins Leere, Schnatterer will klären und macht den Ball dabei erst richtig gefährlich, Eberwein kommt zum Kopfball und setzt den Ball ganz knapp neben Bartels` Tor (38.). Die letzte Möglichkeit vor der Pause gehört dann wieder den SV Waldhof, aber nach Flanke von Pledl drischt Martinovic den Ball weit über das Dortmunder Gehäuse. Es bleibt beim 2:0.

Offensichtlich hat Christian Neidhart in der Pause die richtigen Worte gefunden, denn sofort nach Wiederanpfiff macht der Waldhof Druck. 48. Minute: nach einem Waldhöfer Eckball bringt Dortmund den Ball zunächst nicht weg, mehrere Waldhöfer Schussversuche werden abgeblockt, aber dann gelingt es den Gastgebern doch, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. 50. Minute: Schnatterer holt sich einen Dortmunder Fehlpass, will den freistehenden Martinovic sofort steil schicken, doch der schaltet nicht und der Ball geht ins Leere. 51. Minute: Pledl kommt im Dortmunder Strafraum zum Schuss, aber zu zentral, Lotka kann problemlos zupacken. Drei Minuten später schießt Martinovic zum dritten Mal weit über das Dortmunder Tor.

Kurz darauf geht Schnatterer vom Platz, Kother kommt neu in die Partie (57.). Schrecksekunde für den Waldhof dann in der 62. Minute: Bartels spielt einen Ball zu ungenau nach vorne, Njinmah schnappt sich das Leder, steht alleine vor Bartels, schießt dann aber links am Tor vorbei. Die nächste Gelegenheit lässt die der Dortmunder Angreifer aber nicht entgehen. Dortmund kontert, Eberwein schickt Njinmah auf die Reise, Bahn kann nicht mehr eingreifen und Njinmah schießt flach zum 3:0 ein (65.). Kurz zuvor war Berkan Taz für Pledl eingewechselt worden – ein bitterer Moment für den Ex-Dortmunder, direkt nach seiner Einwechslung die wahrscheinliche Entscheidung …

Der lange Jubel über das 3:0 sorgt für Ärger bei Bahn, der Njinmah deswegen angeht – beide sehen die Gelbe Karte. Dann folgen mehrere Wechsel auf beiden Seiten. Gürpüz und Pasalic kommen bei der Borussia für Michel und Njinmah und beim Waldhof ersetzen Malachowski und Keita-Ruel, Wagner und Sohm. Der Waldhof bemüht sich zwar weiter, aber es war erkennbar, dass die Mannschaft von Christian Neidhart nicht mehr an sich glaubte. In der 76. Minute setzt Martinovic einen weiteren Schuss deutlich zu hoch an, stattdessen hatte Eberwein eine Minute später sogar noch die Chance aufs 4:0, aber er verzieht den Versuch völlig. Die Partie ist entschieden, vom Waldhof kommt nichts mehr Nennenswertes und Dortmund muss nichts mehr tun. Bemerkenswert aber die vielen mitgereisten Waldhöfer Fans. Drei Minuten vor dem Abpfiff ertönt im Oberhausener Stadion plötzlich die Waldhof-Hymne – eine tolle Geste der treuen Anhänger, die wahrlich nicht mit einem tollen Spiel ihrer Mannschaft belohnt wurden.

Die letzten beiden Szenen des Spiels bestimmen aber wieder die Dortmunder. Kamada will auf Zeit spielen, Rossipal angelt sich den Ball und der Dortmunder geht theatralisch zu Boden. Dieses Mal hat der Unparteiische aber genau hingesehen und die Provokation erkannt. Kamada erhebt sich übertrieben langsam und Dr. Kampka zieht Gelb-Rot (90.). Doch dann können die Dortmunder doch noch einmal jubeln. In der 4. Minute der Nachspielzeit spielt Gürpüz an der Strafraumgrenze Pasalic an und der trifft den Ball optimal und jagt ihn millimetergenau in den linken Winkel, zum 4:0-Endstand. Direkt mit dem Einschlag pfeift Dr. Kampka die Partie ab. Der „gebrauchte Nachmittag“ für den Waldhof ist endlich vorbei.

BVB 09 Borussia Dortmund II – SV Waldhof Mannheim 4:0 (2:0)
Dortmund II: Lotka - Pfanne, Dams, Coulibaly, Özkan, Papadopoulos, Pohlmann, Kamara, Eberwein (86. Akono), Michel (68. Gürpiz), Njinmah (70. Pasalic)
Waldhof: Bartels - Jans, Riedel, Seegert, Rossipal, Bahn, Wagner (69. Malaachowski), Schnatterer (57. Kother), Pledl (63. Taz), Sohm (69. Keita-Ruel), Martinovic
Tore: 1:0 Njinmah (18.), 2:0 Pfanne (22.), 3:0 Njinmah (65.), 4:0 Pasilic (90.+4); Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka, Mainz; besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Kamada (90., Dortmund) wegen Zeitspiels