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SV Waldhof – VfL Osnabrück 0:2

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Jubel bei Osnabrück, Enttäuschung beim Waldhof, nach dem 0:2 durch Kunze

SV Waldhof ohne Chance gegen Osnabrück – Gäste nehmen nach reifer Leistung drei Punkte mit
(GM) Die Wiedergutmachung, nach der herben Niederlage beim SV Wehen Wiesbaden, misslang den Waldhöfern gründlich. Mit 0:2 unterlag die Mannschaft von Christian Neidhart dem VfL Osnabrück und das völlig verdient. Die Gastgeber fanden gegen konsequent verteidigende Osnabrücker kein Mittel und hatten andererseits in der Abwehr häufig Probleme mit den geschickt kombinierenden VfL-Angreifern.

Christian Neidhart beklagte nach dem Abpfiff besonders das Fehlen von Laurent Jans, der in die Nationalmannschaft Luxemburgs berufen worden war und Adrien Lebeau, der seine Verletzung noch nicht vollständig auskuriert hatte. Dazu kamen die Ausfälle von Thomas Pledl, der Fieber bekommen hatte und Daniel Keita-Ruel wegen Knieproblemen. Bentley Baxter Bahn litt unter der Woche an Schüttelfrost, der Mittelfeldspieler signalisierte aber, spielen zu können. Selbstverständlich wiegen diese Ausfälle schwer, aber daran allein kann die dürftige Leistung seiner Mannschaft nicht festgemacht werden. Der SV Waldhof erspielte sich in der gesamten Partie keine einzige zwingende Torchance – von der bisherigen Heimstärke war bei den Blau-Schwarzen nichts zu sehen und erstmals in dieser Saison gelang im Carl-Benz-Stadion kein eigener Treffer.

Für Laurent Jans rückte Malte Karbstein in die Anfangsformation, ebenso Adrian Malachowski und Dominik Kother, für Pascal Sohm und Berkan Taz, die beim Gastspiel in Wiesbaden in der Startelf standen.

Die über 12.000 Zuschauer im Carl-Benz-Stadion sehen einen lebhaften Beginn, in welchem der Waldhof bereits in der ersten Minute gut über die rechte Seite kommt, aber die Flanke von Riedel ist dann zu ungenau. Im Gegenzug kommt auch der VfL Osnabrück bis zum gegnerischen Strafraum durch, aber die Waldhöfer Abwehr kann klären. Gefährlicher wird es in der 6. Minute, als eine Flanke von Traoré, von der rechten Seite, am langen Pfosten Kunze erreicht, der aber in Bedrängnis nicht kontrolliert abschließen kann. Auf der anderen Seite kommt der Waldhof kurz hintereinander zu zwei Eckbällen, die aber beide nichts einbringen.

In der Folge werden die Annährungsversuche der Gäste an das Waldhöfer Tor zwingender. In der 14. Minute dribbelt sich Simakala durch, Karbstein geht dazwischen, verhindert den Abschluss, aber der Ball kommt zu Niemann, der jedoch aus kurzer Distanz verzieht (14.). Beim direkten Gegenangriff zieht Fridolin Wagner aus der zweiten Reihe ab, der Ball geht aber knapp am Osnabrücker Tor vorbei (15.). Kurz darauf flankt Riedel, nach gutem Zusammenspiel mit Martinovic, in die Mitte, aber wieder ist kein Abnehmer da (17.). Die Angriffe der Gastgeber sind einfach zu wenig druckvoll, um Osnabrück in Verlegenheit zu bringen. Der VfL dagegen baut sein Spiel mit klugen Ballstafetten auf, wirkt abgeklärter und geht fast folgerichtig in der 21. Minute in Führung. Traoré erläuft auf der rechten Seite einen Steckpass, flankt von der Grundlinie in die Mitte, wo Simakala an der Torraumgrenze hochsteigt und platziert zum 0:1 einköpft.

Der SV Waldhof zeigte in der Vergangenheit, dass er mit einem Rückstand gut umgehen kann, aber da Osnabrück bis zu diesem Zeitpunkt kaum etwas zuließ, war klar, dass sich die Gastgeber deutlich steigern mussten, um zum Erfolg zu kommen. Doch auch wenn sich der VfL etwas zurückzog, gelang es den Waldhöfern kaum, in die gefährliche Zone durchzudringen; dagegen wirkten die Gäste bei ihren Angriffen deutlich zielstrebiger und druckvoller. Bis zum Halbzeitpfiff änderte sich daher am Ergebnis nichts mehr.

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts bietet sich den Zuschauern weiter das gleiche Bild. Der SV Waldhof bemüht sich zwar, nach vorne zu spielen, aber am gegnerischen Strafraum ist meistens Schluss. Wenn dagegen Osnabrück auf Angriff umschaltet, wird es schnell gefährlich. Wie in der 51. Minute, als Waldhof-Torhüter Bartels eine Hereingabe von Niemann nur ungenügend abwehrt und Kother den Schuss von Kunze gerade noch abblocken kann. Hier lag das 0:2 förmlich in der Luft. Das fällt dann aber kurz darauf, als sich Osnabrück klasse durchs Mittelfeld kombiniert und am Ende Kunze mit einem trockenen Flachschuss Bartels keine Chance lässt (56.). Ein klasse herausgespielter Treffer, leider auf der falschen Seite.

Wenige Minuten später wechselt der Waldhof doppelt, Berkan Taz und Baris Ekincier kommen für Malachowski und Kother in die Partie (60.). Am Spiel des SV Waldhof ändert sich jedoch nichts. Ohne erkennbare Ideen werden die meist drucklosen Angriffe vorgetragen und von der Osnabrücker Defensive fast mühelos abgewehrt. Inzwischen plagt sich Karbstein mit muskulären Problemen herum und wird in der 65. Minute durch Niklas Sommer ersetzt. Eine gute Viertelstunde vor Schluss der Partie kommen noch Schnatterer für Winkler und Sohm für Martinovic (74.) und wenig später bei Osnabrück Rorig für Niemann (77.). Bei den Waldhöfern scheint sich so langsam die Gewissheit breit zu machen, dass gegen diesen Gegner an diesem Tag nichts auszurichten ist.

Dann humpelt plötzlich Marcel Seegert über den Rasen, er zeigt an, dass es nicht mehr weitergeht, aber der Waldhof hat sein Wechselkontingent bereits ausgeschöpft; der Kapitän beißt die Zähne zusammen, macht weiter, begibt sich aber nach vorne, weil er offensichtlich keine Deckungsarbeit mehr verrichten kann. Es passiert nicht mehr viel. Der Waldhof bleibt harmlos und Osnabrück verwaltet das Ergebnis routiniert. Der VfL wechselt noch dreimal und gewinnt auch dadurch Zeit. Am Ende bleibt es beim 0:2 – für den Waldhof enttäuschend, aber völlig verdient für Osnabrück.

SV Waldhof Mannheim – VfL Osnabrück 0:2 (0:1)
Waldhof: Bartels - Riedel, Seegert, Karbstein (65. Sommer), Rossipal, Wagner, Malachowski (60. Taz), Kother (60. Ekincier), Bahn, Winkler (74. Schnatterer), Martinovic (74. Sohm)
Osnabrück: Kühn - Traoré, Gyamfi, Beermann, Kleinhansl (90. + 2 Haas), Köhler, Kunze, Tesche, Niemann (77. Rorig), Engelhardt (90. + 2 Higl), Simakala (85. Heider)
Tore: 0:1 Simakala (21.), 0:2 Kunze (56.); Schiedsrichter: Benjamin Brand; Zuschauer: 12.046