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Die Sportwoche gratuliert Georg Schwarzenbeck

Katsche
Schwarzenbeck, links, gegen René van de Kerkhof, im WM-Finale 1974

Er ist einer der erfolgreichsten deutschen Fußballer aller Zeiten. Er wurde mit der deutschen Nationalmannschaft 1972 Europameister, 1974 Weltmeister und mit seinem Heimatverein, dem FC Bayern München dreimal Europameister der Landesmeister (heutige Champions League), einmal Europapokalsieger der Pokalsieger und einmal Weltpokalsieger. Er wurde sechs Mal deutscher Meister – einmal mehr als Franz Beckenbauer – und drei Mal DFB-Pokalsieger. Doch trotz dieser bemerkenswerten Erfolgsbilanz taucht sein Name nur selten in der aktuellen Fußballszene auf. Die Rede ist von Georg – besser bekannt als „Katsche“ - Schwarzenbeck, der heute 75 Jahre alt ist.

Georg Schwarzenbeck hat 44 Länderspiele absolviert und von 1966 bis 1981 insgesamt 416 Bundesligaspiele für den FC Bayern. Der rustikale Abwehrspieler war die Zuverlässigkeit in Person, wenn Franz Beckenbauer sich während des Spiels in den Angriff einschaltete, hielt Schwarzenbeck seinem Kapitän den Rücken frei und sorgte in der Abwehr für Sicherheit. „Putzer vom Kaiser“ wurde er daher oft auch genannt, was ihm aber kaum gerecht wird. Schwarzenbeck war wegen seiner Härte bei allen Bundesligastürmern seiner Zeit gefürchtet, aber bei aller Kompromisslosigkeit, die sein Spiel auszeichnete, galt er als fairer Spieler und erhielt während seiner gesamten Bundesligakarriere keine einzige Rote oder Gelb-Rote Karte. Und obwohl der legendäre Gerd Müller für den FC Bayern unzählige Tore erzielte, gilt „Katsche“ Schwarzenbeck zu Recht als Schütze eines der wichtigsten Tore in der Geschichte des deutschen Rekordmeisters.

Es war im Finale der Europameisterschaft der Landesmeister 1974, gegen Atletico Madrid. Die Bayern lagen in der Verlängerung mit 0:1 in Rückstand und es lief die letzte Minute des Spiels. Georg Schwarzenbeck kam im Mittelfeld an den Ball, lief ein paar Schritte, keiner seiner Mitspieler war anspielbar, daher zog „Katsche“ aus gut 25 Metern einfach ab und traf tatsächlich zum Ausgleich. Hart neben dem linken Pfosten schlug der Ball ein, wenige Sekunden vor dem Abpfiff. Da es damals noch kein Elfmeterschießen zur Entscheidung gab, kam es zwei Tage später zur Wiederholung des Endspiels und da gewannen die Bayern deutlich mit 4:0.

Mit der Popularität, die er durch diesen Treffer erlang, konnte Schwarzenbeck nicht gut umgehen, er war eher einer der im Hintergrund blieb. Auch nach Ende seiner Karriere mied er eher die Öffentlichkeit. Er übernahm einen Schreibwarenladen, den er bis zu seinem 60. Lebensjahr betrieb.

Herzlichen Glückwunsch „Katsche“ Schwarzenbeck, zum 75. Geburtstag!