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SG Dynamo Dresden – SV Waldhof 2:1

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Bei Martinovics Schuss verhindert das Aluminium das 1:2

Trotz früher Führung fährt der SV Waldhof ohne Punkte heim
(GM) Nichts Zählbares gab es für den SV Waldhof beim Gastspiel bei Dynamo Dresden. Trotz früher Führung durch Dominik Martinovic – und weiterer guter Möglichkeiten - steht die Mannschaft von Christian Neidhart am Ende mit leeren Händen da. Dennoch bleiben die Mannheimer im Rennen – zumindest um den Relegationsplatz. Dem Waldhof darf man die vom Trainer geforderte „reife Leistung“ ohne weiteres bescheinigen – ein Unentschieden wäre wohl das gerechtere Endergebnis gewesen. Der beherzte Auftritt, vor der beeindruckenden Kulisse des Rudolf-Harbig-Stadions hätte mehr verdient als diese Niederlage.

Christian Neidhart schickte die gleiche Besetzung aufs Spielfeld, die auch im Spiel bei Rot-Weiß Essen begonnen hatte, also wieder mit Marc Schnatterer und in der Abwehr Fridolin Wagner, da Marcel Seegert immer noch nicht einsatzfähig war. Die Partie begann für den SV Waldhof ideal; bereits in der fünften Minute sorgte Martinovic für das 0:1. Von der rechten Seite hatte Pascal Sohm, nach Zusammenspiel mit Schnatterer, nach innen geflankt, genau auf den freistehenden Martinovic, der Dynamo-Torhüter Drljaca mit einem Kopfball gegen die Laufrichtung keine Chance ließ (5.).

Auch der nächste Angriff ging von den Gästen aus, aber dieses Mal kommt die Flanke von der rechten Seite nicht an. Angetrieben von den 20.910 Zuschauern, fängt Dynamo Dresden aber sofort an, am Ausgleich zu arbeiten. Die erste Gelegenheit dazu ergibt sich aus einem Freistoß, aus dem Mittelfeld, den Arslan in den Waldhöfer Strafraum schlägt; Rossipal bedrängt Knipping, der Dresdner geht zu Boden und fordert vehement Strafstoß, aber Schiedsrichter Florian Heft winkt sofort ab – der Einsatz war nicht elfmeterreif (8.). Wenig später kommt Dresden über die rechte Seite, über Conteh, der nach innen flankt, aber Arslan kann den Ball in Rückenlage nicht kontrollieren (12.). Im Gegenzug setzt Jans auf der rechten Seite Schnatterer ein, aber dessen Hereingabe wird abgeblockt, es gibt nur Einwurf für den Waldhof (14.).

Die Gäste bleiben im Angriff und nach Schnatterers Eckball in der 17. Minute, kann Knipping zunächst klären, aber der Ball kommt postwendend zu Wagner, der ganz knapp am Tor vorbeischießt – Glück für Dresden. Kurz darauf holt sich Conteh die erste Gelbe Karte der Partie ab, als gegen ihn ein Offensivfoul gepfiffen wird und der Dresdener den Ball verärgert gegen die Bande schießt. Wenig später kombiniert der Waldhof gefällig vor dem Strafraum der Gäste, ohne jedoch zum Abschluss zu kommen (22.). Gleich darauf muss Dynamo-Torhüter Drljaca bei einer Flanke weit aus seinem Kasten, um den Ball vor dem freistehenden Martinovic abzufangen.

Waldhof hat deutlich mehr vom Spiel, aber dann kommt die 28. Spielminute: Über Borkowski kommt der Ball zu Akoto, bei dessen Abschluss Bartels klasse reagiert, Borkowski hat die Chance zum Nachschuss, doch sein Versuch wird abgeblockt und fliegt über die Querlatte – Eckball. Den bringt Arslan herein, Kutschke läuft zentral in den Strafraum und wird von Sohm zu Fall gebracht – Florian Heft entscheidet sofort auf Strafstoß. Über diese Entscheidung regt sich Christian Neidhart so auf, dass er die Gelbe Karte gezeigt bekommt. Kutschke, der nach dem Foul draußen behandelt wurde, sorgt an der Seitenlinie für weitere Unruhe, da er vor Ausführung des Strafstoßes zurück aufs Feld will – auch er sieht Gelb. Arslan lässt sich davon nicht beeindrucken. Er tritt zum Elfmeter an und obwohl Bartels die richtige Ecke ahnt, ist er gegen den scharf geschossenen Ball chancenlos (31.). Provozierend jubelt der Torschütze vor den Waldhöfer Fans und bekommt ebenfalls die Gelbe Karte.

Hatte der Waldhof bis zum Ausgleich mehr vom Spiel, ist ab diesem Zeitpunkt die Partie ausgeglichen. Es geht hin und her, beide Teams schenken sich einander nichts. In der 38. Minute ist es wieder einmal der schnelle Conteh, der über rechts kommt, Rossipal kann den Flachpass in die Mitte nicht verhindern und Jans muss riskant zur Ecke klären, bevor es gefährlich wird. Nachdem sich in der 44. Minute Borkowski auch noch die Gelbe Karte abgeholt hat, nach einem Foul an Schnatterer, pfeift Florian Heft wenig später die äußerst lebhafte und umkämpfte erste Halbzeit ab.

Die zweite Halbzeit ist gerade einmal zwei Minuten alt, da gibt es die nächste Gelbe Karte – für Dresdens Becker, der ein taktisches Foul an Martinovic begeht (47.). Gleich darauf ist die Begegnung wieder unterbrochen, Conteh ist verletzt und muss raus, für ihn kommt Lemmer ins Spiel (49.). Beide Teams bleiben weiter offensiv, Borkowski schießt nach Vorarbeit von Will ans Außennetz (50.), kurz darauf zwingt Schnatterer Dresdens Schlussmann Drljaca mit einem strammen Schuss zur Faustabwehr (54.). Nur eine Minute später gibt es die nächste Gelbe Karte, dieses Mal für Malachowski, der nach einem Zweikampf zwischen Martinovic und Becker protestierte, dass es nicht Freistoß für Waldhof gegeben hatte (56.).

In der 63. Minute geht Schnatterer vom Platz und Thomas Pledl kommt neu in die Partie. Nur wenig später liegt die erneute Führung für den Waldhof in der Luft. Winkler bedient Martinovic mit einem tollen Lupfer, der Kapitän nimmt den Ball, halb mit dem Rücken zum Tor, volley und donnert ihn mit Wucht genau ans Dreieck, aber leider nichts ins Tor. Vom Gebälk prallt der Ball auf den Boden, aber deutlich vor die Linie – erneut Riesenglück für Dynamo Dresden.

In den folgenden Minuten hat Waldhof wieder mehr vom Spiel, Dresden sieht sich etwas mehr in die Defensive gedrängt. Doch in der 73. Minute startet Dresdens Park einen Entlastungsangriff. Er geht in der eigenen Hälfte los, schüttelt Pledl ab, der ihn kurz am Arm festhält, lässt sich auch von der Grätsche von Bahn nicht aufhalten und spitzelt den Ball rechts raus zu Lemmer und dessen präzise Flanke verwertet Kutsche mit einem wuchtigen Kopfball, aus kurzer Distanz, zum 2:1. Eine kalte Dusche für den Waldhof.

Kurz danach wechseln beide Teams mehrfach. Meier und Schäffler kommen bei Dresden für Borkowski und Kutschke und beim Waldhof wird zunächst Malachowski durch Karbstein ersetzt und Winkler durch Taz (78.), wenig später auch noch Martinovic durch Ekincier (82.). Die Begegnung bleibt umkämpft, aber Torraumszenen gibt es kaum noch. Dem Waldhof läuft langsam die Zeit davon und Dresden spielt verstärkt auf Zeit. Torhüter Drljaca übertreibt es und der Unparteiische zeigt ihm in der 90. Minute die Gelbe Karte. Es gibt fünf Minuten Nachspielzeit obendrauf. Dresden wechselt noch zweimal, Oehmichen kommt für Arslan (90.+ 1) und Kammerknecht für Akoto (90.+ 3).

Die Waldhöfer rennen weiter an – und haben plötzlich durch Sohm die große Chance zum verdienten Ausgleich. Der Ex-Dresdener kommt in Höhe des Elfmeterpunkts an den Ball, nachdem sich Taz gleich gegen mehrere Gegner durchgesetzt hatte, zieht ab, schießt aber gut einen Meter am Tor vorbei, Drljaca wäre nicht herangekommen. Der Waldhof probiert es weiter und hat noch eine Chance durch Bahn, der aber aus dem Gewühl über das Tor schießt (90.+ 4). Kurz vor dem Abpfiff kann Dresden noch einmal kontern, aber Scheffler versucht es aus der Distanz und jagt den Ball ins Niemandsland. Dann ist Schluss; Dresden hat das Verfolgerduell für sich entschieden, gewann aber eher glücklich. Die Enttäuschung bei den Waldhöfern war nach dem Abpfiff natürlich groß und Christian Neidhart sprach zu Recht von einer „ärgerlichen Niederlage“.

SG Dynamo Dresden – SV Waldhof Mannheim 2:1 (1.1)
Dresden: Drljaca - Becker, Ehlers, Knipping, Park, Akoto (90.+ 3 Kammerknecht), Will, Arslan (90.+1 Oehmichen), Conteh (49. Lemmer), Kutschke (77. Schäffler), Borkowski (78. Meier)
Waldhof: Bartels - Jans, Riedel, Malachowski (77. Karbstein), Rossipal, Wagner, Bahn, Schnatterer (63. Pledl), Winkler (78. Taz), Martinovic (82. Ekincier), Sohm
Tore: 0:1 Martinovic (5.), 1:1 Arslan (31. EM), 2:1 Kutschke (73.); Schiedsrichter: Florian Heft: Zuschauer: 20.910