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TSV 1860 München – SV Waldhof 3:1

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(Foto: PIX/M. Ruffler) Lakenmacher, Mitte, trifft zum 2:0, Hawryluk und Seegert sind machtlos

SV Waldhof unterliegt bei 1860 München, nach „gebrauchter“ erster Halbzeit
(GM) Vielleicht wäre die Partie wirklich anders verlaufen, wenn … ja, wenn in der 12. Minute Marcel Seegerts Kopfball, nach einer Ecke, nicht am Querbalken, sondern im Tor gelandet wäre. Bis dahin war das Spiel völlig ausgeglichen, doch ab diesem Zeitpunkt bestimmten die Löwen das Geschehen, führten bis zur Halbzeit 3:0, ehe die Waldhöfer im zweiten Spielabschnitt besser in die Begegnung fanden, ohne jedoch dem Spiel eine Wende geben zu können. Zu mehr als dem 3:1 durch einen von Bentley Baxter Bahn verwandelten Strafstoß reichte es nicht.

Waldhof-Trainer Christian Neidhart wartete mit einer kleinen Überraschung auf; für den verletzten Stammtorhüter, Jan-Christoph Bartels, stand nicht, wie von vielen erwartet, Morten Behrens zwischen den Pfosten, sondern Lucien Hawryluk, der damit zu seinem ersten Einsatz in der 3. Liga kam. Julian Riedel stand nach seiner Gelb-Sperre wieder zur Verfügung, er stand ebenso in der Startelf wie Adrien Malachowski und Thomas Pledl, dafür nahmen Malte Karbstein, Bentley Baxter Bahn und Marten Winkler zunächst auf der Bank Platz.

Die erste Möglichkeit des Spiels hatten die Löwen, doch bei der Hereingabe von Lex kommt Lakenmacher deutlich zu spät. Dagegen hatte der Waldhof die erste richtige Chance, eben beim Kopfball von Seegert, der nur an die Latte klatschte (12.). Nur vier Minuten später gingen die Gastgeber in Führung – denkbar glücklich. Bei einem weiten Pass von Belkahia auf Lakenmacher, der eigentlich zu lang geraten war, lässt Seegert den Ball passieren, um ihn seinem Torhüter zu überlassen. Im Rücken des SVW-Kapitäns war jedoch Lex unbemerkt eingelaufen und spitzelt den Ball per Außenrist an Hawryluk vorbei und ins Tor, zum 1:0, in der 16. Minute.

Und plötzlich ist 1860 Herr im eigenen Stadion. In der 20. Minute brennt es im Waldhöfer Strafraum. Nach einer Ecke kann Deichmann relativ unbehelligt köpfen, trifft aber nur den rechten Pfosten, den Abpraller zieht Belkahia aufs Tor, trifft aber Hawryluk im Gesicht, Pech für den Keeper aber Glück für den Waldhof. Nur zwei Minuten später spielt Moll steil auf Deichmann, der alleine auf Hawryluk zuläuft, abzieht, den Ball aber ebenfalls an den Pfosten setzt.

Zwar hatte Pascal Sohm in der 25. Minute die Möglichkeit zum Ausgleich, nachdem Marc Schnatterer den Ball klasse erobert hatte, aber der Versuch geht deutlich am Tor vorbei. Die Partie ist umkämpft, aber den nächsten Treffer erzielen erneut die Platzherren. Der Waldhof verliert im Spielaufbau den Ball, Lex schickt sofort Lakenmacher auf die Reise, dieser verlädt Riedel und schiebt überlegt mit links zum 2:0 ein (38.). Zu allem Übel sieht Fridolin Wagner eine Minute später die Gelbe Karte und ist damit für das letzte Saisonspiel gesperrt, da es seine fünfte war.

Nur eine Minute später grätscht Wagner Lakenmacher um und hat Riesenglück, dass er nicht die Gelb-Rote Karte gezeigt bekommt. Der Unparteiische belässt es bei einer letzten Ermahnung und Christian Neidhart zeigt an, dass er Winkler gleich auswechseln wird. Doch bis es soweit ist, fängt sich der Waldhof den dritten Treffer ein - durch den Freistoß, nach Wagners Foul. Pledl klärt den Freistoß per Kopf, allerdings Richtung rechtes Strafraumeck, zu Deichmann, der sofort abzieht; Hawryluk kann zwar abwehren, aber genau vor die Füße von Verlaat, der keine Mühe hat, zum 3:0 abzustauben (42.). Bitter für den Waldhof, der nach dem Rückstand kaum wusste, wie er sich gegen die Löwen-Angriffe wehren sollte.

Dann geht Wagner vom Platz und wird durch Bahn ersetzt (44.). Und kurz darauf pfeift Schiedsrichter Mitja Stegemann den ersten Spielabschnitt ab.

Zur zweiten Halbzeit kommt Winkler für Schnatterer und hat sofort die Chance zu verkürzen, doch die Flanke von Pledl ist etwas zu hoch - Winkler kommt am langen Pfosten zwar frei zum Kopfball, kann den Ball aber nicht mit Druck aufs Tor bringen. 1860 zieht sich etwas zurück und der Waldhof hat jetzt mehr vom Spiel – und hat Pech, dass der Unparteiische, bei einem Foul von Belkahia an Winkler – auf der Strafraumlinie – den „Tatort“ vor den Strafraum verlegt. Elfmeter wäre die richtige Entscheidung gewesen (57.). Die Gelbe Karte für den Münchener war nur ein schwacher Trost.

Wenig später zieht Malachowski aus aussichtsreicher Position – nach Flanke von Jans – volley ab, schießt aber über das Tor. Der Waldhof ist sichtlich bemüht, das Ergebnis zu verbessern, aber 1860 München verteidigt konsequent und lässt kaum etwas zu. In der 73. Minute macht Malachowski Platz für Marco Höger und Dominik Kother ersetzt zwei Minuten später Pascal Sohm. Schließlich belohnen sich die Waldhöfer wenigstens mit dem Ehrentreffer für ihre Bemühungen (83.). Nach einem Handspiel von Deichmann verwandelt Bahn den fälligen Elfmeter zum 3:1 bei dem es auch zum bis zum Schlusspfiff blieb. In den letzten Minuten der Partie wechseln die Löwen noch dreimal frisches Personal ein, dann ist Schluss. Die Waldhöfer bestätigten einmal mehr ihre Auswärtsschwäche. Zum Saisonabschluss steht glücklicherweise ein Heimspiel auf dem Programm.

TSV 1860 München – SV Waldhof Mannheim 3:1 (3:0)
München: Kretzschmar - Lannert, Belkahia, Verlaat, Greilinger, Deichmann, Moll (66. Cocic), Lex (88. Willsch), Boyamba, Bär (90. + 2 Wein), Lakenmacher (89. Lang)
Waldhof: Hawryluk - Jans, Riedel, Seegert, Rossipal, Malachowski (73. Höger), Wagner (44. Bahn), Schnatterer (46. Winkler), Pledl, Sohm (75. Kother), Martinovic
Tore: 1:0 Lex (16.), 2:0 Lakenmacher (38.), 3:0 Verlaat (42.), 3:1 Bahn (83. EM); Schiedsrichter: Mitja Stegemann