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DFB-Pokal: SV Sandhausen – Hannover 96 3:3 (7:5 n.E.)

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Sandhausen siegt im Elfmeterschießen
Gegen Zweitligist Hannover 96 erringt der SV Sandhausen am Freitagabend in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals einen 7:5-Sieg im Elfmeterschießen (1:2, 3:3, 3:3). Durch den dramatischen Heimsieg zieht das Team von Cheftrainer Danny Galm in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. In der ersten Halbzeit schaltete Hannover nach der Führung einen Gang zurück und erhöhte, als Sandhausen stärker wurde, ehe es mit Hennings Anschlusstreffer in die Pause ging. Im zweiten Durchgang erzwingt der SVS den Ausgleich und ist am Drücker und gerät aus dem Nichts erneut in Rückstand, den Knipping kurz vor dem Ende egalisiert.

SVS startet mit zwei Wechseln in den DFB-Pokal
Im Tor beginnt Nikolai Rehnen. Davor formiert Chefcoach Danny eine Fünferkette, deren Zentrum Tim Knipping, Max Geschwill und Lion Schuster bilden. Letzterer rückt für den verletzten Lucas Laux in die Startformation. Die Flügel besetzen Dennis Diekmeier und Christoph Ehlich. Im zentralen Mittelfeld setzt Galm auf Yassin Ben Balla, Sebastian Stolze für Livan Burcu und Alexander Mühling. Für Torgefahr soll die Doppelspitze um Rouwen Hennings und David Otto sorgen.

Wenige Höhepunkte zu Beginn
Nach einer Anfangsphase ohne Höhepunkte sehen die knapp über 4.600 Zuschauer erst nach 20 Minuten den ersten Aufreger: Hannover kommt durch einen Fehler im Sandhäuser Aufbau zu einem Gegenstoß mit viel Platz. Doch Geschwill fängt mit dem langen Bein Kunzes Pass auf Schaub ab und verhindert eine damit eine aussichtsreiche Torchance. Auf der Gegenseite kommt der SVS zum ersten Eckball: Nach einem Abpraller landet der Ball bei Knipping, der den überraschenden Raum nicht kontrolliert nutzen kann.

Hannover legt vor
Und dann fällt der Rückstand aus dem Nichts: Hannover kommt nach einem Einwurf auf dem linken Flügel in den Strafraum. Dort schickt Tresoldi Teuchert auf die Grundlinie. Die flache Hereingabe landet bei Schaub, der aus wenigen Metern zum 0:1 trifft. (27.). Nur wenige Moment später steht Ezeh frei vor Rehnen und trifft zum 0:2 – doch der Treffer zählt nicht, denn Schiedsrichtergespann hat zuvor eine Abseitsstellung erkannt (31.).

Erste gute Chancen
Es sind 36 Minuten auf der Uhr, als der SVS, nun besser im Spiel, erneut gefährlich wird: Nach einer Flanke von Diekmeier kommt Hennings mit dem Kopf an den Ball, doch ein Hannoveraner verhindert den Treffer. Knappe zwei Minuten später ist es Ehlich, der mit Tempo auf die Abwehrkette marschiert und Hennings bedient. Dessen Schuss geht nur knapp am zweiten Pfosten vorbei – das war knapp (38.). 96 hat in dieser Phase einen Gang zurückgeschaltet und dem SVS mehr Feldvorteile eingeräumt.

Freistoß landet im Tor
Vor Rehnens Tor wird es indessen auch turbulenter: Nach einem Handspiel sieht Knipping die Gelbe Karte, Hannover erhält einen Freistoß an der Strafraumkante. Halstenberg findet mit etwas Glück die Lücke in der Mauer und verwandelt direkt zum 0:2 (42.).

Hennings verkürzt vor der Pause
Doch der SVS steckt nicht auf und kommt vor der Pause zum Anschlusstreffer: Im Strafraum wird Otto von Neumann gefoult, Aytekin zeigt auf den Punkt. Hennings tritt zum Strafstoß an und zimmert den Ball mit Nachdruck unhaltbar unter die Querlatte. Mit diesem Ausrufezeichen geht es in die Pause (45.+4).

Offene Partie
Nach der Pause ist der SVS merklich offensiver und läuft höher an, Hannover tut sich schwerer. Doch gute Chancen bleiben auf beiden Seiten ungenutzt: Ottos Schuss wird geblockt, Rehnen lenkt Christiansens wuchtigen Versuch aus der Distanz mit einer Flugeinlage über die Latte. Die Partie ist nach der Pause wieder offen, beide Teams versuchen es spielerisch. Nach einem Einwurf landet der Ball bei Otto, der ihn aus der Drehung nicht richtig platzieren kann – da war mehr drin (55.). Nach 66 Minuten wechselt Danny Galm: Für Torschütze Hennings kommt Franck Evina ins Spiel (67.).

Doppelwechsel und gute Chancen
Bis zu den nächsten Wechseln schafft es der SVS nicht, für Torgefahr zu sorgen. Abu El-Zein und Tim Maciejewski ersetzen Stolze und Ben Balla (73.). Im direkten Anschluss wird es gefährlich vor dem Hannoveraner Kasten: Erst wird Mühlings Schuss geblockt, der Abpraller landet erneut beim Mittelfeldregisseur. Wohlüberlegt schlenzt er die Kugel ins lange Eck, doch der Ball verfehlt das Tor knapp (74.).

Sandhausen ist am Drücker
Nach Diekmeiers langer Flanke befördert Otto den Ball zurück in den Fünfmeterraum. Weil Hannovers Keeper Weinkauf den Ball gegen Maciejewski nicht festhalten kann, springt der Ball vor Maciejewski und somit im Tor (77.). Das Momentum liegt nun aufseiten der Sandhäuser, denn nur Augenblicke später verpasst Knipping eine Kopfballchance und Ottos Schuss wird aus kurzer Distanz geblockt (80.).

96-Tor aus dem Nichts
Und dann trifft Teuchert mitten in die Drangphase des SVS zum dritten Gästetor: Aus etwa 20 Metern schlenzt Teuchert den Ball sehenswert ins lange Eck und erhöht auf 2:3 (82.). Doch Sandhausen steckt nicht auf und kommt mit dem nächsten Angriff zu einer guten Kopfballchance durch Maciejewski, die 96-Keeper Weinkauf gerade noch entschärft (84.).

Knipping köpft zum Ausgleich
Kurz vor dem Schluss wechselt Galm offensiv: Für Schuster kommt Livan Burcu auf den Rasen. Und die Mannschaft beweist Moral, denn der folgende Eckball kommt durch Maciejewski scharf an den Fünfmeterraum, wo sich Knipping durchsetzt und zum 3:3-Ausgleich trifft (86.). Bis in die Nachspielzeit ist Sandhausen am Drücker, es gelingt der Mannschaft von Danny Galm jedoch nicht, mehrere Chancen zur Führung zu nutzen. Den Schlusspunkt setzt El-Zeins Distanzschuss, der das Tor nur knapp verfehlt. Es gibt Verlängerung am Hardtwald.

Sandhausen dominiert die Verlängerung
Und auch in der Verlängerung ist der SVS die spielbestimmende Mannschaft, die regelmäßig zu aussichtsreichen Chancen kommt. Im Mittelfeld finden die Männer vom Hardtwald nun mehr Platz vor, der klug über die Flügel ausgenutzt wird und immer wieder in Abschlüssen mündet. So scheitern Otto, Maciejewski und El-Zein nur knapp.

Weiter am Drücker
Direkt nach dem Seitenwechsel drückt der SVS weiter: Burcu hat Platz und zieht ab. Der Abpraller landet bei Maciejewski, der das Tor um Zentimeter verfehlt (107.), wenige Augenblicke später scheitert erneut Maciejewski denkbar knapp am Hannoveraner Schlussmann, bevor dieser auch Geschwills Kopfball pariert (108.). Mit dem ersten Torschuss seit dem 3:3 wird 96 gefährlich: Foti kommt frei zum Schuss, den Rehnen eben noch über die Latte lenken kann (114.). Nach weiteren SVS-Chancen, die ungenutzt bleiben, gibt es auch nach 120 Minuten keinen Gewinner.

Entscheidung aus elf Metern
Der Einzug in die nächste Runde wird vom Punkt entschieden. Für 96 startet Besuschkow, der das Tor klar verfehlt, ehe Diekmeier sicher verwandelt. In der Folge treffen Tresoldi und Halstenberg im 96-Trikot, für den SVS verwandeln Mühling und Maciejewski sicher. Es kommt zum Duell zwischen Ernst und Rehnen, der die richtige Ecke erwischt und den Flachschuss aus dem rechten Eck angelt. El-Zein sorgt mit seinem Treffer für die Entscheidung. Der SV Sandhausen schlägt Hannover und erreicht die nächste Runde im DFB-Pokal!

Sandhausen empfängt Dresden
Das Team des SV Sandhausen bestreitet das nächste Pflichtspiel in einer Woche erneut vor heimischem Publikum: Am Freitag, dem 18. August, empfängt der SVS Dynamo Dresden im GP Stadion am Hardtwald. Die Partie startet um 19 Uhr. Tickets sind im Online-Fanshop sowie im Fanshop erhältlich.

SV Sandhausen – Hannover 96 7:5 (1:2, 3:3, 3:3).
Sandhausen: Rehnen – Knipping, Geschwill, Schuster – Diekmeier, Stolze (El-Zein, 73.), Ben Balla (Macijewski, 73.), Mühling, Ehlich – Hennings (Evina, 67.), Otto
Hannover: Weinkauf – Neumann, Halstenberg, Arrey-Mbi – Dehm (Muroya, 67.), Christiansen (Besuschkow, 112.), F. Kunze, Ezeh (Köhn, 67.), Schaub (Ernst, 96.) – Tresoldi, Teuchert (Foti, 88.)
Tore: 0:1 Schaub (27.), 0:2 Halstenberg (43.), 1:2 Hennings (45.+4, FE), 2:2 Maciejewski (77.), 2:3 Teuchert (82.), 3:3 Knipping (86.)
Schiedsrichter: Deniz Aytekin; Zuschauer: 4.605

Die Stimmen zum Spiel:
Matthias Imhof, Sportdirektor: „Wir sind schwer ins Spiel gekommen und haben es nach dem Anschlusstreffer im zweiten Durchgang besser gemacht. Wir hätten es früher entscheiden können, doch so ein Sieg im Elfmeterschießen macht Spaß. Mein Lob geht an die Mannschaft und die Fans, die heute beide einen überragenden Job gemacht haben.“

Danny Galm, Cheftrainer: "Wir wollten einen Pokalfight liefern. Am Anfang waren wir etwas nervös, Hannover hat mit der individuellen Klasse unsere Fehler eiskalt ausgenutzt. Der Elfmeter vor dem Halbzeitpfiff war enorm wichtig für uns. Am Ende wollten wir aber unbedingt weiterkommen, wir haben diese Comeback-Qualitäten in der Vorbereitung schon gezeigt. Ganz großes Lob heute an meine Mannschaft, aber auch an unsere Zuschauer!"

Dennis Diekmeier: "Wir haben heute gemeinsam mit den Fans ein Feuerwerk abgebrannt. Wir sind können nach dieser Leistung stolz auf uns sein."

Tim Knipping: "Es war ein Pokalspiel, wie man es sich wünscht! Viele Tore, viele Chancen und Zweikämpfe. Es ist geil, was in Sandhausen in so kurzer Zeit entstanden ist, wir haben hier eine super Truppe!"

Nikolai Rehnen: "In der ersten Halbzeit haben wir uns etwas schwergetan, das war sehr ärgerlich. Was wir in der zweiten Halbzeit und in der Verlängerung gezeigt haben, war unfassbar. Wir haben auf die Tore gedrückt, großes Lob an die Mannschaft! Wir bereiten uns schon auf die Schützen vom Gegner vor, das war mein zweites Elfmeterschießen, das ich im Seniorenbereich hatte. Wir freuen uns, dass wir eine Runde weiter sind."