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Dynamo Dresden – SV Waldhof 2:1

Dresden SVW
(Foto: PIX/M.Ruffler) Die - wahrscheinlich - spielentscheidende Szene - Kutschke köpft das 1:0

Vergebene Waldhöfer Chancen, machen Dresden stark und sorgen für die zweite Niederlage im dritten Saisonspiel.
(GM) Mit leeren Händen kehrt der SV Waldhof aus Dresden zurück, dabei hätte es die maximale Punkteausbeute werden können, wenn, …. ja, wenn wenigstens eine oder zwei der Möglichkeiten, die das Team von Rüdiger Rehm alleine in der ersten Halbzeit hatte, verwertet worden wäre. So aber gerieten die Blau-Schwarzen durch ein Kopfballtor von Kutschke, das den Spielverlauf zu diesem Zeitpunkt völlig auf den Kopf stellte, in Rückstand, machte die Dresdener dadurch stark und am Ende kam der Anschlusstreffer zu spät, um der Partie noch eine Wende zu geben.

Beim Waldhof saß Kapitän Marcel Seegert erneut auf der Bank und Bentley Baxter Bahn trug die Binde, zudem stand Charles Jesaja Herrmann in der Startelf. Für Jan-Christoph Bartels, der wegen Verdachts auf Gehirnerschütterung pausieren musste, stand Lucien Hawryluk zwischen den Pfosten.

Die ersten Minuten des Spiels gehören ganz klar dem SV Waldhof. Viel Ballbesitz für die Buwe und auch gleich erste Möglichkeiten. In der zweiten Minute bekommt Dresden nach einem Mannheimer Angriff den Ball nicht weg, schließlich zieht Laurent Jans von der Strafraumgrenze ab, schießt aber ganz knapp am Dynamo-Tor vorbei.

Der erste Angriff der Gastgeber, in der 4. Minute, wird von der Waldhof-Abwehr locker abgefangen und gleich geht es wieder in die andere Richtung. Auch der Versuch von Dresdens Herrmann, zwei Minuten später, wird bereits im Ansatz abgeblockt. In der 12. Minute die erste zwingende Chance für den Waldhof, als sich Samuel Abifade auf der linken Dresdener Strafraumseite den Ball angelt, sich um die eigene Achse dreht und dann wuchtig abzieht. Dynamo-Torhüter Drljaca muss sich gewaltig strecken, um den Ball zur Ecke abzuwehren. Waldhof hat alles Kontrolle, die Führung scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

In der 18. Minute liegt das 0:1 förmlich in der Luft – leider nicht im Tor. Will bringt im eigenen Strafraum den Ball nicht unter Kontrolle, Jonas Carls spitzelt ihm den Ball weg, in seinem Rücken kommt Herrmann heran, legt sich beim Versuch, Drljaca zu umspielen, den Ball zu weit vor, rutscht dann auch noch weg und bugsiert den Ball ins Aus. Unfassbar, solch eine Chance liegenzulassen. Nur zwei Minuten später trifft Abifade mit einem verdeckten Schuss nur das Außennetz. Torhüter Drljaca hätte nicht mehr reagieren können. Statt 0:1 oder 0:2, stand es wenig später 1:0. Dresden kommt mit Kammerknecht über die rechte Seite, die Defensive der Waldhöfer agiert zu sorglos, der Dresdener kann exakt auf Kutschke flanken, der Julian Riedel mühelos überspringt und zum 1:0 einköpft (23.).

Noch ehe die Gäste den unerwarteten Rückstand verdaut haben, schlägt Dynamo sechs Minuten später erneut zu. Wieder kommen die Sachsen über die rechte Seite, wieder mit Kammerknecht, der zwischen zwei Gegenspielern hindurch auf Borowski spielt und dessen flache Hereingabe kommt zum mutterseelenallein Stehenden Hauptmann, der den Ball gekonnt mit rechts annimmt, aus der Drehung mit links schießt und zum 2:0 trifft – erneut wurde der Waldhof kalt erwischt.

Jetzt ist Dresden endgültig im Spiel angekommen und spielt sich fast in einen kleinen Rausch. In der 36. Minute hat Meißner sogar das 3:0 auf dem Fuß, aber Hawryluk pariert klasse per Fußabwehr und hält seine Mannschaft am Leben; der Nachschuss von Kutschke rauscht am Tor vorbei. Ein weiteres Mal wurde der Pass zu Meißner zwischen zwei Waldhöfer Abwehrspieler hindurch gespielt. Eine sattelfeste Defensive sieht anders aus. Dazwischen gibt es Eckball für den SVW, der aber keine Gefahr für das Dresdener Tor bringt. Stattdessen fahren die Platzherren einen Konter über Borowski, zum Glück ist beim Abschluss von Hauptmann dann Endstation bei Hawryluk.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff kommt der Waldhof dann doch noch einmal gefährlich vor das Tor der Gastgeber, leider verpasst bei Bahns scharfer Hereingabe von der rechten Seite, in der Mitte Abifade den Ball ganz knapp. In der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten holt sich Jonas Carls noch eine unnötige Gelbe Karte ab, nach Foul an Meißner (45.+2), dann geht es in die Kabinen.

Zum zweiten Spielabschnitt, kommen mit Pascal Sohm und Minos Gouras beim Waldhof neue Kräfte, für Herrmann und Hawkins ist Feierabend. Die erste Gelegenheit der zweiten 45 Minuten hat wieder Dresden. Borkowski kommt über die rechte Seite, Carls lässt den Dynamo-Angreifer gewähren, der zieht ab und setzt den Ball nur ganz knapp neben dem langen Pfosten ins Aus (45.). Fünf Minuten später kommt Ehlers bei einem langgezogenen Freistoß nur knapp zu spät – Dresden ist dem 3:0 näher, als der Waldhof dem Anschlusstreffer. Kurz zuvor hatte sich auch Abifade eine völlig unnötige Gelbe Karte abgeholt, nach einem Foul an Ehlers. Aber auch Dresdens Herrmann handelt sich bald darauf Gelb ein, nachdem er Bahn umgehauen hatte (54.).

Zwar versucht der Waldhof am Anschlusstreffer zu arbeiten, aber zu viele Fehlpässe lassen keinen Spielfluss aufkommen, vieles ist bereits im Aufbau schon Stückwerk. Mittlerweile haben sich die Dresdener, die durch Konter immer gefährlich bleiben, die Führung sogar verdient. In der 59. Minute entsteht aus einem Freistoß für den Waldhof ein weiterer Konter für Dresden, der ebenfalls das 3:0 hätte bringen können, wenn Meißner und Borowski nicht zu umständlich agiert hätten.

Wenig später wechselt Dresden gleich doppelt; für Meißner und Herrmann kommen Lemmer und Zimmerschied (64.). Dem Waldhof läuft langsam die Zeit davon, zudem scheint es auch, dass die Buwe selbst nicht mehr so richtig an eine Wende glauben. Der Schuss von Bahn, in der 66. Minute, der deutlich drüber geht, drückte fast so etwas wie Ratlosigkeit aus. Direkt davor war Gouras im Laufduell mit Kammerknecht im Strafraum zu Boden gegangen und hatte damit für die nächste Gelbe Karte für den Waldhof kassiert, wegen versuchter Schwalbe. Eine völlig überzogene Entscheidung des Unparteiischen. Klar ist, dass die Attacke von Kammerknecht kein Strafstoß war, und Gouras war auch etwas leicht zu Boden gegangen, aber gelbwürdig war das Ganze sicher nicht.

Nachdem Hawryluk erneut im Eins-gegen-Eins, das 3:0 durch Hauptmann verhindert hatte, wechselt auch der Waldhof noch einmal doppelt. Yann Mabella und Kelvin Arase ersetzen Per Lockl und Samuel Abifade (70.). Doch auch diese Wechsel bringen keine neuen Impulse beim Waldhof. Eher plätschert die Partie ihrem Ende entgegen, als dass sich die Waldhöfer noch einmal zu einer Schlussoffensive aufraffen könnten. Möglichkeiten, zum Anschluss zu kommen, entstehen eher durch Einzelaktionen, wie der Versuch von Mabella, der aber freistehend, volley, am Tor vorbeischießt (76.). Kurz darauf kommt bei Dresden Schäffler für Kutschke neu ins Spiel (77.) und wenig später beim Waldhof Berkan Taz für Bahn (82.).

Taz bringt tatsächlich noch einmal Schwung in das Waldhöfer Angriffsspiel und inszeniert prompt den 2:1-Anschlusstreffer. Sein öffnender Pass auf Jans bringt diesen in eine gute Position zum Flanken, in der Mitte lauert Sohm, der einen Tick vor Drljaca am Ball ist und wie aus dem Nichts das 2:1 markiert (84.). Und plötzlich bekommt der Waldhof noch einmal frischen Wind, während bei Dresden zusehends die Kräfte nachlassen. Zwei Wechsel, Bünning für Hauptmann (88.) und Oehmichen für Borkowski (89.), lassen die Dresdener noch einmal durchatmen, während der Waldhof nun die Brechstange auspackt. Doch auch in der Nachspielzeit von vier Minuten gelingt kein zweiter Treffer mehr. Am Ende steht beim Waldhof eine 1:2-Niederlage, die so unnötig war, wie der Punktverlust gegen Lübeck, am letzten Samstag.

Vor der Begegnung hatte Waldhof-Trainer Rüdiger Rehm gesagt, er erwarte „ein lustiges Spiel“. Spätestens nach dem Abpfiff dürfte ihm das Lachen vergangen sein.

Am Sonntag erwartet der SV Waldhof den Halleschen FC im Carl-Benz-Stadion und läuft dabei Gefahr, den Saisonstart endgültig zu verpatzen.

Dynamo Dresden – SV Waldhof Mannheim 2:1 (2:0)
Dresden: Drljaca - Kammerknecht, Lewald, Ehlers, Meier, Will, Herrmann (64. Zimmerschied), Hauptmann (88. Bünning), Borkowski (89. Oehmichen), Kutschke (77. Schäffler) Meißner (63. Lemmer)
Waldhof: Hawryluk - Jans, Riedel, Sechelmann, Carls, Lockl (70. Mabella) Wagner, Hawkins (46. Gouras), Bahn (82. Taz), Abifade (70. Arase), Herrmann (46. Sohm)
Tore: 1:0 Kutschke (23.), 2:0 Hauptmann (29.), 2:1 Sohm (84.); Schiedsrichter: Arne Aarnink; Zuschauer: 26.747