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SC Preußen Münster – SV Waldhof 1:3

SVW Arase Wagner
(Foto: PIX/M.Ruffler) Vorlagengeber Arase und Torschütze Wagner

Dem ersten Saisonsieg, vor einer Woche, ließ der SV Waldhof bei Preußen Münster den ersten Auswärtssieg der Saison folgen
(GM) Mit 3:1 gewann der SV Waldhof sein Auswärtsspiel bei Aufsteiger Preußen Münster und beendet damit vorerst das Thema „Auswärtsschwäche“. Fridolin Wagner, Pascal Sohm und Jesaja Herrmann erzielten die Tore für die Mannschaft von Rüdiger Rehm; Joel Grodowski hatte für den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer der Preußen gesorgt. Der SV Waldhof kletterte mit diesem Erfolg in der Tabelle auf Platz 9.

Rüdiger Rehm schickte in Münster die gleiche Elf auf den Platz, die auch das Heimspiel gegen Halle begonnen hatte. Somit nahm auch Kapitän Marcel Seegert zunächst auf der Bank Platz.

Die 9.922 Zuschauer in Münster sehen einen flotten Beginn. Bereits in der zweiten Minute kommt Münsters Wegkamp auf der rechten Strafraumkante zum Abschluss, setzt den Ball aber neben dem langen Pfosten ins Aus. Der direkte Gegenangriff bringt gleich eine Riesenchance zur Führung für den Waldhof und das gleich dreifach. Bentley Baxter Bahn zieht kurz vor dem Strafraum mit links ab, Münsters Torhüter Schulze Niehues bekommt den Ball nicht zu fassen, der prallt Minos Gouras vor die Füße, der aber gerade noch am Einschuss gehindert werden kann, der abgewehrte Ball kommt zu Kelvin Arase, der Waldhof-Angreifer hat beste Schussposition, sein Abschluss ist aber zu ungenau und Schulz Niehues kann doch noch klären. Es war eine Riesenmöglichkeit zur Führung für den Waldhof, das musste eigentlich das 0:1 sein.

In den Minuten danach sind die Gastgeber etwas besser im Spiel, lassen den Ball, ähnlich wie im Handball um den Waldhöfer Strafraum laufen, ohne jedoch die richtige Lücke zu finden. Die Waldhof-Abwehr steht sicher und agiert sehr konzentriert.
Dann ist wieder der Waldhof am Zug und holt sich in der 7. Minute den ersten Eckball. Den bringt Fridolin Wagner vor den Strafraum zu Bahn, der passt präzise in den Strafraum zu Per Lockl, dessen Hereingabe wird gerade noch zum nächsten Eckball abgeblockt. Es geht mit Tempo weiter hin und her; in der 10. Minute fährt Münster einen schnellen Gegenstoß, aber die Waldhof-Defensive hat alles im Griff und lässt keine Gefahr aufkommen.

Auch die nächsten Angriffe der Platzherren führen nicht zum Erfolg: zunächst klärt Tim Sechelmann gegen Bouchama (12.) und kurz danach blockt Riedel einen Versuch von Batmaz ab (14.). Der anschließende Eckball wird eine sichere Beute von Waldhofs Torhüter Lucien Hawryluk. Der Gegenzug bringt den nächsten Eckball für den Waldhof, der wird abgewehrt, aber die Gäste holen sich direkt den nächsten Eckstoß, der aber ebenfalls nichts einbringt. Das alte Lied mit den Standards …

In der 24. Minute sieht Sechelmann die erste Gelbe Karte der Partie, nachdem er Batmaz unfair ausgebremst hatte. Zwei Minuten später hat der Waldhof erneut eine gute Chance zur Führung, durch Gouras, der nach klasse Anspiel von Arase den Ball aber nicht kontrolliert nach innen bringen kann. Kurz darauf gibt es Eckball für Münster, der Ball kommt zu Hahn, der wuchtig abzieht, aber Riedel grätscht dazwischen und fälscht den Ball, der langsam am langen Pfosten ins Aus trudelt, erneut zur Ecke ab, die aber folgenlos bleibt (29.). Eine Minute später dribbelt sich Preißinger durchs Mittelfeld, unbehelligt von mehreren Waldhöfern; von der Strafraumgrenze zieht der Preußen-Mittelfeldspieler ab, schießt aber deutlich über den Querbalken. (30.). Gefährlicher wird es da schon fünf Minuten später. Nach einem Steilpass in den Waldhöfer Strafraum klärt Fridolin Wagner den Ball genau vor die Füße von Mrowca und dessen Schuss – noch leicht abgefälscht – landet am Außenpfosten. Es gibt nur Eckball für Münster, aber auch der Aufsteiger ist bei Standards noch steigerungsfähig.

Kurz darauf wird das Spiel unterbrochen, weil Sechelmann verletzt am Boden liegt. Der Waldhof-Abwehrspieler muss behandelt werden, kann dann aber weitermachen. Den zwischenzeitlichen Eckball für Münster können die Waldhöfer auch in Unterzahl klären (37.).

Auch in der Schlussphase der ersten Halbzeit bleibt die Begegnung lebhaft. Bei einem weiten Pass in den freien Raum, kommt Arase nur einen halben Schritt zu spät, Schulze Niehues kann sich den Ball gerade noch schnappen (39.). Kurz darauf setzt Kyeweraa zu einem Solo an, sein Schuss geht dann allerdings genau auf Hawryluk. Auch Deters Schuss, in der ersten Minute der zweiminütigen Nachspielzeit, wird eine Beute des Waldhof-Torhüters. Dafür geht Sekunden vor dem Halbzeitpfiff der Waldhof in Führung – durch ein Traumtor. Im Mittelfeld will Preißinger auf Wegkamp passen, Lockl geht dazwischen, fängt den Ball ab und spielt einen klasse Pass rechts raus zu Arase, der sieht Wagner wenige Meter vor dem Münsteraner Strafraum stehen, legt maßgerecht auf und Wagner zirkelt mit der Innenseite den Ball sehenswert ins lange Eck – zum 0:1. Schulze Niehues kann nur hinterherschauen, der Waldhof führt und kurz darauf pfeift Schiedsrichter Ballweg zum Pausengang.

Waldhof kommt personell unverändert aus der Kabine und ist sofort im Spiel. In der 49. Minute zieht Lockl aus der Distanz ab, aber der Ball geht knapp über die Querlatte. Minuten später hat Arase das 0:2 auf dem Fuß, er umkurvt im Strafraum Schulze Niehues, trifft aber nur den Pfosten. Der Ball prallt in Richtung des am langen Pfosten freistehenden Gouras, der allerdings in der Vorwärtsbewegung ist und den Ball nicht unter Kontrolle bringen kann (53.). Eine Minute später erhöht der Waldhof dann aber doch auf 0:2, als Deter im eigenen Strafraum den Ball nicht entscheidend klären kann, dadurch Lockl eine präzise Flanke ermöglicht, die Pascal Sohm, trotz Bedrängnis zum 0:2 einköpft (54.). Jubel im Waldhöfer Fanlager, der erste Auswärtserfolg der Saison ist greifbar nahe.

Direkt nach dem Treffer wechselt Münster gleich dreifach. Für Deters, Bouchama und Wegkamp, kommen Böckle, Ghindovean und Grodowski ins Spiel. Ein Wechsel, der sich sofort auszahlt. Denn zwei Minuten später gibt es die kalte Dusche für den Waldhof. Der aufmerksame Sechelmann fängt einen Münsteraner Pass in die Tiefe ab, leitet den Gegenangriff ein, spielt dann aber den Ball Preißinger in die Füße. Der Münsteraner passt auf den gerade eingewechselten Grodowski, der in den Strafraum eindringt, den Zweikampf mit Wagner sucht und dann über dessen ausgestrecktes Bein fällt. Schiedsrichter Ballweg entscheidet sofort auf Elfmeter. Grodowski führt den Strafstoß selbst aus und verkürzt auf 1:2, in der 57. Minute. Verspielt der Waldhof wieder eine klare Führung?

Kurz darauf liegt Sohm verletzt am Boden; das Spiel läuft zunächst weiter – fast zwei Minuten lang, bis endlich der Ball ins Aus gespielt wird. Nach kurzer Behandlung ist klar: der Waldhöfer ist schwerer am Knie verletzt und muss vom Platz geführt werden. Für ihn kommt Jesaja Herrmann neu ins Spiel, gleichzeitig wird Gouras von Abifade ersetzt (62.).

Der Gegentreffer zeigte zwar kurz Wirkung, doch das Team von Rüdiger Rehm hatte sich schnell wieder gefasst und steht jetzt wieder stabil. Herrmann führt sich gleich mit einem guten Dribbling ein, verliert dann aber den Ball, ehe es gefährlich werden kann (65.). Gleich darauf gibt es Freistoß für den Waldhof. Lockl und Herrmann stehen bereit, Herrmann führt aus, jagt den Ball aber in die Mauer (66.). Dann holt sich auch Preißinger die Gelbe Karte ab, nachdem er Bahn umgehauen hatte (69.). Bei Sechelmann, der bereits seit dem ersten Durchgang leicht angeschlagen war, muss auch raus, für ihn ist jetzt Marcel Seegert auf dem Platz (71.) und Julian Rieckmann kommt für Lockl.

Fünf Minuten später fällt die Vorentscheidung: Hawryluk schlägt einen Ball weit nach vorne, Kok versucht zu klären, befördert den Ball stattdessen in den Lauf von Herrmann, der alleine vor Schulze Niehues cool bleibt und flach zum 1:3 einnetzt (76.). Der Waldhof hat erneut einen Zwei-Tore-Vorsprung. Gleich darauf ist auch für Jonas Albenas Feierabend, Jonas Carls kommt für die restliche Zeit zum Einsatz (79.). Direkt danach gibt es Freistoß für Münster, den Preißinger aber genau in die Arme von Hawryluk schießt. Die Gastgeber scheinen so langsam den Glauben an eine Wende zu verlieren.
In der 81. Minute hat Herrmann die endgültige Entscheidung auf dem Fuß, nachdem sich Bahn zuvor klasse von Hahn den Ball erkämpft hatte. Doch dieses Mal drischt Herrmann den Ball über das Tor. Gleich darauf wechselt auch Münster zum letzten Mal, Heil kommt für Preißinger (83.). Und plötzlich hat Arase das 4:1 vor Augen, aber Schulze Niehues ist blitzschnell unten und klärt zur Ecke (84.).
Im Gegenzug hat stattdessen auf einmal Münster die Chance zum erneuten Anschlusstreffer. Grodowski tankt sich auf der linken Seite durch, passt in die Mitte zu Heil, der einschussbereit ist, aber im letzten Moment von Riedel noch entscheidend gestört wird (85.). Beim anschließenden Gegenzug wirbeln Abifade und Herrmann auf der linken Seite die Preußen-Abwehr gehörig durcheinander, Herrmann schießt, Schulze Niehues wehrt ab, der Ball kommt wieder zu Abifade und der schießt über das Tor. Auf der Waldhöfer Bank springen alle in die Höhe.

Dann wird die Nachspielzeit angezeigt – acht Minuten (!). Münster versucht noch einmal heranzukommen, aber außer einem Freistoß und einem Eckball, kommt bei diesen Bemühungen nichts mehr heraus. Exakt nach 98 Minuten pfeift Christian Ballweg die Partie ab. Kankam Kyerewaa, bei dem die Nerven blank liegen, versucht sich noch mit ein paar Waldhof-Spielern anzulegen, aber der besonnene Kok zieht seinen Mannschaftskollegen weg und entschärft die Situation.

Der erste Auswärtssieg der Saison ist perfekt. Da nächste Woche Länderspielpause ist, kann der SV Waldhof den Erfolg jetzt zwei Wochen lang genießen.

SC Preußen Münster – SV Waldhof Mannheim 1:3 (0:1)
Münster: Schulze Niehues - Koulis, Kok, Hahn, Kankam Kyerewaa, Preißinger (83. Heil), Deters (55. Böckle), Mrowca, Bouchama (55. Ghindovean), Batmaz, Wegkamp (55. Grodowski))
Waldhof: Hawryluk - Albenas (79. Carls), Riedel, Sechelmann (71. Seegert), Jans, Lockl (71. Rieckmann), Wagner, Arase, Bahn, Gouras (62. Abifade), Sohm (62. Herrmann)
Tore: 0:1 Wagner (45.+2), 0:2 Sohm (54.), 1:2 Grodowski (56. EM), 1:3 Herrmann (76.); Schiedsrichter: Christian Ballweg; Zuschauer: 9.922