Maruba 3SKRN 5DEMA

SV Waldhof – MSV Duisburg 0:0

SVW PK 11
(Foto: PIX/M.Ruffler) Die Fans auf der OST - die besten Akteure im Spiel gegen Duisburg

Typisches Kellerduell zwischen Waldhof und Duisburg - Kein Sieger im Carl-Benz-Stadion
Mit einem torlosen Unentschieden trennten sich am Sonntagnachmittag der SV Waldhof und der MSV Duisburg. Das Remis entsprach dem Spielverlauf, keines der beiden Teams hätte den Sieg verdient gehabt. Die 7.728 Zuschauer sahen eine schwache Begegnung mit viel Kampf, aber auch mit viel Krampf und vor allem mit kaum herausgespielten Torchancen.

Mit etwas Sarkasmus könnte man aber aus Waldhöfer Sicht dennoch ein „positives Fazit“ ziehen: erstmals in der laufenden Saison blieb der SV Waldhof ohne Gegentor – saisonübergreifend sogar seit dem 16. April.

Da Tim Sechelmann verletzt passen musste, rückte für ihn Jonas Albenas in die Startelf, die zweite Position, die Trainer Rüdiger Rehm gegenüber der Partie in Unterhaching wechselte, war Pascal Sohm für Jesaja Herrmann.

Die ersten Eindrücke im Spiel hinterließ der MSV, nämlich die erste Torannäherung, die nichts einbrachte und die erste Gelbe Karte, für Girth, der in der 5. Minute Laurent Jans rüde umhaute. Auch in der Folge war Duisburg das tonangebende Team und erst nach etwa 20 Minuten kämpfte sich der Waldhof besser in die Begegnung und hat prompt die große Chance zur Führung, als Julian Rieckmann im zweiten Versuch nur den Pfosten traf – Riesenglück für die Gäste (21.). Der Waldhof bleibt jetzt dran und hat nun deutlich mehr vom Spiel, aber unnötige Ballverluste und oft unerklärliche Fehlabspiele aus wenigen Metern, unterbrechen den aufkommenden Spielfluss immer wieder. Bereits in der 34. Minute muss Duisburg zum ersten Mal wechseln, der angeschlagene Feltscher muss raus, für ihn kommt Knoll. Kurz darauf tauchen die Duisburg nach längerer Zeit wieder einmal im Waldhöfer Strafraum auf, aber Jan-Christoph Bartels ist da und kann den auch eher harmlosen Versuch von Girth problemlos abwehren (37.).

Durch mehrere Verletzungsunterbrechungen werden fünf Minuten nachgespielt und kurz bevor diese abliefen, wird es plötzlich noch einmal gefährlich vor dem Duisburger Gehäuse. Pascal Sohm kommt nach einem weiten Ball aus spitzem Winkel zum Abschluss, doch MSV-Torhüter Vincent Müller, pariert den Ball per Fußabwehr (45.+3.). Nachdem sich auch noch Jander die Gelbe Karte abgeholt hatte – bereits die dritte für Duisburg - pfeift Schiedsrichter Mario Hildenbrand die erste Halbzeit ab.

Zum zweiten Spielabschnitt kommt bei den Zebras, mit Stierlin für Castaneda, ein frischer Spieler in die Partie. Wie in der ersten Halbzeit gehören die ersten Minuten den Gästen, doch weder der Kopfball von Mai, der neben das Tor geht (46.), noch der Versuch von Bitter, der den Ball in die Arme von Bartels köpft (48.), finden ins Ziel. Im Gegenzug flankt Jalen Hawkins auf Kelvin Arase, der eigentlich viel Platz hat, aber den Ball nicht kontrollieren kann und somit eine gute Chance vergibt (49.).

Mit zunehmender Spieldauer passen sich die Akteure beider Teams den schlechten Witterungs- und Platzverhältnissen an, schenken sich im Mittelfeld gegenseitig die Bälle und bemühen sich – meist erfolglos – in die gefährliche Zone des Gegners zu kommen. In der 62. Minute wechselt Rüdiger Rehm gleich doppelt, Abifade und Sohm ersetzen Albenas und Herrmann und nur eine Minute später zieht Duisburg mit einem Doppelwechsel nach, Robin Müller und Esswein ersetzen Girth und Michelbrink.

Doch beide Maßnahmen ändern nichts am Spielverlauf, die beiderseitigen Fehlpässe setzen sich fort und Torraumszenen sind weiterhin Mangelware. Waldhof ist zwar das etwas druckvollere Team und bemüht sich erkennbar um das 1:0, aber die Mittel der Waldhöfer Offensive sind zu begrenzt um wirklich für echte Gefahr zu sorgen. In der 78. Minute kommt bei den Gastgebern noch Kennedy Okpala ins Spiel, dafür geht der agile, aber erneut glücklose Berkan Taz vom Feld. Der Youngster handelt sich nur wenig später eine Gelbe Karte ein, für eine Schwalbe im Duisburger Strafraum. Allerdings war der Waldhof-Angreifer eher beim Zweikampf ins Straucheln gekommen, als dass er sich fallenließ – eine zu harte Entscheidung des Unparteiischen.

Das Spiel ist inzwischen mehr als unansehnlich; über mehr als drei Stationen kann keine der Mannschaften den Ball in den eigenen Reihen halten. Auf hohem Niveau agieren lediglich die Fans auf der OST, die ihr Team unentwegt unterstützen und anfeuern. Ein Zuschauer aus Sandhausen ist beeindruckt: „Auf so eine Fanbase kann jeder Verein stolz sein. Bei so einem schwachen Spiel, in der 88. Minute noch so Alarm zu machen, das ist schon bemerkenswert.“

Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit kommt beim Waldhof noch Jonas Carls für Hawkins ins Spiel und beim MSV König für Ekene, aber auch diese Einwechselungen haben keine Wirkung mehr. Der Abpfiff nach vier Minuten Nachspielzeit war fast eine Erlösung – für beide Teams und die Zuschauer. Die Punkteteilung wirkt sich zumindest für Duisburg sogar positiv aus: die Zebras geben die Rote Laterne an den SC Freiburg II ab, während der SV Waldhof auf Abstiegsplatz 17 bleibt.

Noch lange nach Abpfiff sah man auf der Geschäftsstelle Waldhof-Präsident Bernd Beetz und dessen Sohn zusammensitzen und lebhaft diskutieren. Mit dabei war auch Geschäftsführer Markus Kompp, den die Fans auf der OST erneut auf mehreren Transparenten heftig kritisierten und seinen Rauswurf forderten. Auch Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht kam etwas später dazu und beteiligte sich an dem Gespräch. Vielleicht wird man ja in den nächsten Tagen erfahren, worum es bei diesem Gespräch ging.

SV Waldhof Mannheim – MSV Duisburg 0:0
Waldhof: Bartels - Albenas (62. Abifade), Riedel, Karbstein, Jans, Rieckmann, Bahn, Arase, Taz (78. Okpala), Hawkins (89. Carls), Sohm (62. Herrmann)
Duisburg: V. Müller - Feltscher (34. Knoll), Bitter, Mai, Mogultay, Castaneda (46. Stielin), Michelbrink (63. R. Müller), Pledl, Jander, Girth (63. Esswein), Ekene (89. König)
Tore: Fehlanzeige; Schiedsrichter: Mario Hildenbrand; Zuschauer: 7.728