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SV Sandhausen – SV Waldhof 3:0

SVS SVW BEN BALLA
(Foto: PIX/M.Ruffler) Sandhäuser Jubel nach dem 1:0 von Yassin Ben balla

Derby geht erneut an Sandhausen – Sieg des SVS geht in Ordnung, steht aber erst spät fest.
(GM) Wie bereits im bfv-Pokal, gab es am Samstag für den SV Waldhof auch im Drittligaspiel gegen den SV Sandhausen nichts zu holen. Mit 3:0 gab es für die Mannschaft von Jens Keller einen ebenso deutlichen Sieg, wie im Pokalwettbewerb. Und wie vor drei Wochen, machen die Hardtwälder den Sieg erst in der Schlussphase klar.

Rüdiger Rehm, ersetzte den gelb-gesperrten Bentley Baxter Bahn durch Pascal Sohm und für den verletzten Kelvin Arase lief Malte Karbstein auf. Jens Keller startete mit einer Veränderung gegenüber dem Auswärtsspiel in Essen: Kapitän Tim Knipping, der zuletzt verletzt fehlte, stand wieder zur Verfügung und spielte für Max Geschwill, der nun verletzt ausfiel.

Zu Beginn der Partie herrscht Heimspielstimmung für den SV Waldhof, die über 3.000 blau-schwarzen Fans feuerten ihre Mannschaft lautstark an. Doch die erste Gelegenheit erspielt sich der SV Sandhausen. Über die linke Seite kommt Burcu, legt dann nach innen auf El-Zein, dessen satter Schuss aber ganz knapp links vorbei geht (2.). Der Waldhof tritt mutig auf, hält dagegen, startet auch eigene Angriffe, hat aber in der 4. Minute Glück, dass Burcu bei einem Konter zu eigensinnig ist und bei einer 3-zu-1-Überzahl nicht abspielt, sondern es alleine versucht und letztlich an Karbstein scheitert.

Schon in der Anfangsphase ist die Partie zweikampfintensiv, in der 7. Minute steigt jedoch Knipping gegen Okpala zu hart ein und sieht schon früh im Spiel die Gelbe Karte. Konnte Sandhausen die Anfangsminuten noch für sich verbuchen, gestaltet der Waldhof nach und nach das Spiel ausgeglichener. In der 18. Minute prallen Stolze und Waldhofs Rieckmann mit den Köpfen zusammen, werden behandelt und spielen zunächst weiter, für den Sandhäuser ist aber wenig später doch Schluss – Stolze muss runter, Maciejewski kommt neu ins Spiel (25.). Es geht weiter hin und her, aber zwingende Torchancen sind selten. Auch ein langer Pass von Seegert auf Okpala bringt keine Gefahr, da Rehnen weit aus seinem Tor eilt und die Situation bereinigt. In der 33. Minute holt Weik auf der rechten Seite Sohm von den Beinen und es gibt Freistoß für den Waldhof. Gouras bringt den Ball herein, der von der Sandhäuser Abwehr nicht genügend geklärt werden kann und schließlich auf Seegert zufliegt; der Waldhof zieht volley ab, setzt den Ball aber knapp über das Tor (34.). Allerdings ging auch die Fahne des Linienrichters hoch, ein Treffer hätte nicht gezählt.

Wenige Minuten später geht Sandhausen wie aus dem Nichts in Führung. Ehlich dribbelt sich auf der rechten Seite bis zur Strafraumkante durch, passt kurz auf Ben Balla, der gut 25 Meter vor dem Tor mit der Innenseite den Ball ideal trifft und ihn exakt im Dreieck versenkt (38.). Ein Treffer Marke „Tor des Monats“ und unhaltbar für Waldhofs Schlussmann Hawryluk.
Bis zu diesem Tor war die Partie „ein richtiges 0:0-Spiel“, erklärte Waldhof-Kapitän Seegert nach dem Spiel und hat damit sicher Recht.

Waldhof bemüht sich in der Folge, sich zu sammeln, aber die Führung für Sandhausen nagt sichtlich an der Moral der Buwe. Die letzten Minuten der ersten Halbzeit verlaufen turbulent. Sohm und Ben Balla prallen ebenfalls mit den Köpfen zusammen; Sohm trägt eine Platzwunde davon und bekommt einen Kopfverband angelegt (45.+1). Eine Minute später leitet Sohm fast den Ausgleichstreffer ein, als er von der Grundlinie nach innen spielt, wo sich Okpala den Ball angelt, aus der Drehung abzieht, aber den Schuss verzieht. Hinter Okpala stand der klar besser postierte Seegert, dem wahrscheinlich ein möglicher Treffer „geklaut“ wurde (45.+2). Den direkten Gegenzug der Gastgeber unterbindet Wagner mit einem taktischen Foul und handelt sich ebenfalls die Gelbe Karte ein (45.+3). Gleich darauf ist die erste Halbzeit beendet.

Beide Mannschaften kommen unverändert aus der Kabine und unverändert geht es auch auf dem Spielfeld weiter – das Spiel bleibt ausgeglichen. Der Waldhof bemüht sich um den Ausgleich, aber so richtig zwingend wird es nicht. Die Angreifer kommen kaum in die gefährliche Zone, Sandhausens Torhüter Rehnen muss kaum ernsthaft eingreifen. Durch viele Freistöße wird das Spiel oft unterbrochen und bietet in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit kaum Höhepunkte. In der 60. Minute verzögert Gouras einen Freistoß für Sandhausen und auch er sieht Gelb. Kurz darauf kontert Sandhausen im eigenen Stadion, Weik liefert sich ein Laufduelle mit Jans und kommt im Waldhöfer Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Tobias Welz zögert einige Sekunden und zeigt dann doch auf den Punkt – Elfmeter für Sandhausen, Jans versteht die Welt nicht mehr, während Weik „auf jeden Fall einen Kontakt gespürt“ hat (62.). El-Zein tritt an, aber Hawryluk hat die Ecke geahnt, pariert und hält den Ball sogar fest (63.).

Sofort melden sich die Fans des SV Waldhof zurück und feuern ihr Team weiter an. Dann holt sich auch Jans nach einem harten Einsteigen die Gelbe Karte ab (65.). Zwei Minuten später wechselt Rüdiger Rehm gleich doppelt, Hawkins und Sohm gehen runter, Abifade und Taz kommen neu in die Partie (67.). In der 71. Minute gibt es auch die Gelbe Karte für Karbstein, der von Otto auf der rechten Seite düpiert wurde und den Sandhäuser anschließend festhält. Der anschließende Freistoß wird zunächst abgewehrt, Sandhausen bleibt aber in Ballbesitz und Maciejewski bedient von der linken Seite Ben Balla der sofort abzieht. Hawryluk ist bereits geschlagen, doch Seegert kann den Ball gerade noch von der Linie schlagen und das sichere 2:0 verhindern (73.).

Im Gegenzug grätscht Knipping den durchgebrochenen Okpala ab, der sonst freie Bahn gehabt hätte. Der Waldhof stemmt sich mit Leidenschaft gegen die Niederlage, doch kommen die Angreifer kaum in eine aussichtsreiche Schussposition. Dann die nächste Unterbrechung, nach Foul von El-Zein, der dafür ebenfalls die Gelbe Karte bekommt (79.). Eine Minute später kommt beim Waldhof Herrmann neu ins Spiel, er ersetzt Gouras und bei Sandhausen macht Burcu Platz für Evina. SVS-Coach Jens Keller hat mit diesem Wechsel mehr Glück als Rüdiger Rehm, denn gerade als der Waldhof etwas den Druck Richtung SVS-Tor verstärkt, fährt Sandhausen einen Konter, den Evina – nach guter Vorarbeit von Weik - überlegt mit dem 2:0 abschließt (85.). Der nächste Nackenschlag für den Waldhof.

Dennoch will sich die Mannschaft von Rüdiger Rehm noch nicht geschlagen geben und wirft noch einmal alles nach vorne, auch Seegert ist jetzt fast nur noch im Angriff zu finden. Mit den Wechseln von Schuster und Meier, für El-Zein und Otto, gewinnt Sandhausen zwar noch etwas Zeit, aber es gibt fünf Minuten Nachspielzeit obendrauf. Die sind fast vorbei, als Maciejewski mit einem Flachschuss in die linke untere Ecke, mit Unterstützung des Innenpfostens, das 3:0 markiert und damit den Schlusspunkt setzt.

Die Waldhöfer Negativserie geht weiter, während sich der SV Sandhausen auf Platz 4 hochschiebt und am Spitzentrio dranbleibt.
„Fußball ist nicht nur Kampf“, führte Marcel Seegert nach dem Schlusspfiff weiter aus. „Es ist auch einmal ein Erfolgserlebnis notwendig. Und wenn die Mannschaft alles probiert und es am Ende wieder nicht gereicht hat, ist das schon heftig für die Birne.“

Seit zehn Spieltagen ist der SV Waldhof nun schon ohne Sieg, mit dem Verlassen der Abstiegszone bis Weihnachten wird es wohl nichts werden. Es bleibt lediglich die Hoffnung auf eine bessere Rückrunde.

SV Sandhausen – SV Waldhof 3:0 (1:0)
Sandhausen: Rehnen - Ehlich, Göttlicher, Knipping, Weik, Mühling, Ben Balla, Stolze (25. Maciejewski), El-Zein (88. Schuster), Burcu (80. Evina), Otto (88. Meier)
Waldhof: Hawryluk - Jans, Seegert, Karbstein, Riedel, Wagner, Rieckmann, Hawkins (67. Abifade), Sohm (67. Taz), Gouras (8o. Herrmann), Okpala
Tore: 1:0 Ben Balla (38.), 2:0 Evina (85.), 3:0 Maciejewski (90.+4); Schiedsrichter: Tobias Welz, Zuschauer: 6.269