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SV Waldhof – TSV 1860 München 1:0

Bahn Elfmeter
(Foto: PIX/M.Ruffler) Bentley Baxter Bahn verwandelt den Elfmeter zum 1:0,

Glücklicher Sieg für den SV Waldhof, der damit die Abstiegsplätze verlässt
(GM) Mit 1:0 gewann der SV Waldhof am Mittwochabend gegen den TSV 1860 München und schiebt sich dadurch auf Platz 16 hoch und steht nun über dem Strich. Das von Investor Bernd Beetz geforderte Ziel bis zur Winterpause ist somit erreicht.

Nicht nur das Ergebnis von 1:0 ist knapp, auch manche Schiedsrichterentscheidungen waren es und letztendlich auch der verwandelte Elfmeter von Bentley Baxter Bahn, den Münchens Torhüter Richter fast noch erreicht hätte, aber dann doch den Ball ganz knapp passieren lassen musste.

Waldhof-Trainer Rüdiger Rehm schickte die gleiche Mannschaft aufs Feld, die auch gegen Aue begonnen hatte, getreu dem Motto: Never change a winning team. Es entwickelte sich rasch ein kampfbetontes Spiel, bei dem den 10.680 Zuschauern nicht unbedingt hohe Fußballkunst geboten wurde und wenn doch fußballerische Akzente gesetzt wurden, dann von den Gästen, die auch die besseren Chancen hatten. Die bis dahin beste durch Vrenezi, der in der 29. Minute SVW-Torhüter Hawryluk mit einem satten Schuss zur ersten Parade zwingt. Kurz darauf muss der Waldhof schon früh wechseln; für den angeschlagenen Karbstein kommt Sechelmann neu ins Spiel (31.).

Kurze Zeit später liegt das 0:1 förmlich in der Luft, als der Ex-Waldhöfer, Jesper Verlaat, nach einer Flanke von Vrenezi, aus kurzer Distanz zum Kopfball kommt, aber Hawryluk mit einem Sensationsreflex den Ball an die Unterkante der Latte lenkt. Der Abpraller kommt noch einmal zu Verlaat, aber auch dessen zweiter Versuch wird eine Beute Hawryluks.

Zwar hat auf der anderen Seite Bahn zwei Minuten später ebenfalls eine gute Möglichkeit, als er nach Vorarbeit von Arase zum Schuss kommt, aber gefährlich wird der Versuch erst durch die Unsicherheit von 1860-Keeper Richter (36.). Trotzdem ist das 0:0 zur Pause schmeichelhaft für den SV Waldhof, dessen Offensive viel zu harmlos agierte. Es konnte in der zweiten Halbzeit nur besser werden.

Leider wurde es nicht besser. Und auch Schiedsrichter Konrad Oldhafer passte sich mehr und mehr dem überschaubaren Niveau der Partie an. In der 56. Minute wand sich Okpala im Strafraum der 60er um Verlaat herum, dabei gehen beide zu Fall und der Unparteiische löste die knifflige Situation, in dem er auf Offensivfoul entschied. Wohl eher, weil ein Strafstoß tatsächlich zu hart gewesen wäre. Beim direkten Gegenzug verschafft sich Schröter Platz gegen Jonas Carls, scheitert aber am erneut gut reagierenden Hawryluk (57.). 1860 bleibt am Drücker und der Waldhof hat in der 58. Minute Glück, dass es keinen Handelfmeter gab, nachdem Jans bei einem Klärungsversuch den Ball an den Arm bekommen hatte (59.).

Wenig später ist Jans auf der anderen Seite Ausgangspunkt für den Führungstreffer. Die Flanke des Abwehrspielers köpft Okpala an den Arm von Ludewig und der Unparteiische zeigt sofort auf den Punkt. Es folgen vehemente Proteste der Löwen, „unterstützt“ von Bengalos und dem Abfeuern von Böllerschüssen aus den Reihen der Gästetribüne. Dicke Rauchschwaden wabern über den Platz und Schiedsrichter Oldhafer unterbricht das Spiel für einige Minuten. Spielleiter Alexander Beyer gelingt es, mit eindringlichen Worten die aufgebrachten Gemüter zu beruhigen. Als die Partie fortgeführt wird, legt sich Bentley Baxter Bahn den Ball zurecht, zielt in die rechte untere Ecke, in die Richter auch fliegt, aber nur noch mit den Fingerspitzen an den Ball kommt, der vom Innenpfosten über die Linie trudelt. Der Waldhof führt 1:0, in der 68. Spielminute.

Löwen-Trainer Schmöller reagiert und bringt mit Sulejmani und Kwadwo, für Vrenezi und Greilinger, zwei frische Spieler in die Partie (72.). Die Münchener drängen auf den Ausgleich, werden dabei aber weit weniger torgefährlich als im ersten Spielabschnitt. In der 79. Minute wechseln beide Teams gleichzeitig; beim Waldhof kommt Hawkins für Gouras und bei 1860 Ouro-Tagba für Lakenmacher. Doch am Spiel der Löwen ändern die Wechsel nichts, die Gäste kommen kaum noch zu einem Abschluss. Der Waldhof hat mehrere Konterchancen, die aber allesamt nicht gut ausgespielt werden. Drei Minuten vor Ablauf der 90 Minuten wechselt der Waldhof noch einmal doppelt: Abifade und Sohm ersetzen Arase und Okpala.

In der 90. Minute hat Glück plötzlich den Ausgleich auf dem Fuß, sein Volleyschuss, nach Zuspiel von Starke, geht knapp am Waldhöfer Tor vorbei – Pech für Glück. Dann werden acht Minuten Nachspielzeit angezeigt – etwas üppig, auch wenn die Spielunterbrechung schon einige Minuten in Anspruch genommen hatte. Somit bleibt es spannend, aber es passiert nichts mehr Entscheidendes. Kurz nachdem Valmir Sulejmani in der siebten Minute der Nachspielzeit den Ball deutlich über Hawryluks Kasten gedroschen hatte, pfeift Konrad Oldhafer das Spiel ab und löst damit frenetischen Jubel im Carl-Benz-Stadion aus.

Auch wenn sich der Waldhof-Anhang über den zweiten Sieg in Folge zu Recht freut und auch wenn die Mannschaft von Rüdiger Rehm dadurch die Abstiegsplätze verlassen konnte, darf nicht übersehen werden, dass es ein überaus glücklicher Sieg war und dass es Veränderungen in der Mannschaft braucht, um eine bessere Rückrunde zu spielen und den Klassenerhalt zu sichern.

Wir wünschen allen Mitgliedern und Fans des SV Waldhof ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2024. Alles Gute.

SV Waldhof Mannheim – TSV 1860 München 1:0 (0:0)
Waldhof: Hawryluk - Jans, Seegert, Karbstein (31. Sechelmann), Carls, Rieckmann, Wagner, Arase (87. Abifade), Bahn, Gouras (79. Hawkins), Okpala (87.)
München: Richter - Ludewig, Verlaat, Glück, Greilinger (72. Kwadwo), Steinhart, Starke, Schröter, Guttau, Vrenezi (72. Sulejmani), Lakenmacher (79. Ouro-Tagba)
Tor: 1:0 Bahn (68.); Schiedsrichter: Konrad Oldhafer; Zuschauer: 10.680; Gelbe Karten: Carls (SVW); Steinhart, Glück (1860)