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VfR Mannheim – FSV Hollenbach 0:3

VfR Hol
(Foto: Ed. Nohe) Spätestens vor dem Hollenbacher Tor war für den VfR Endstation

VfR noch nicht auf Betriebstemperatur - Harmlose Rasenspieler unterliegen Hollenbach verdient mit 0:3
(mk) Der Start in das Kalenderjahr 2024 kann für den VfR Mannheim nun endgültig als unglücklich charakterisiert werden. Auf die enttäuschende 0:2 (0:1)-Niederlage in Mutschelbach folgte am vergangenen Samstagnachmittag gegen den FSV Hollenbach nicht die erhoffte Reaktion. Stattdessen unterlagen die Mannheimer aufgrund einer ernüchternden zweiten Halbzeit verdient mit 0:3 (0:0).

Dabei war der Start in die Partie vielversprechend. Der VfR störte den FSV früh im Spielaufbau und provozierte Ballverluste des Gegners. Bereits nach einer Minute eroberte Elvir Maloku das Leder und legte es ins Zentrum auf Albin Sahiti ab. Der Abschluss segelte aus gut 16 Metern knapp am linken Torpfosten vorbei (1.). Während Hollenbach in der Anfangsphase nervös wirkte, agierte der VfR griffig. Justin Neuner bekam einen missratenen Abschlag des Gästekeepers Thomas Bromma vor die Füße gespielt. Im darauffolgenden Eins-gegen-Eins-Duell bügelte Hollenbachs Schlussmann seinen Patzer jedoch aus und entschärfte Neuners Abschluss (7.). Vielleicht hätte die Partie einen anderen Lauf genommen, wenn der VfR in der Anfangsphase den nicht unverdienten Führungstreffer erzielt hätte. Nach dieser Großchance flachte die Partie allerdings merklich ab. Der schwungvolle Start des VfR verpuffte in den folgenden Minuten. Stattdessen fand Hollenbach besser ins Spiel und erarbeitete sich erste Torgelegenheiten. Sebastian Schieks unbedrängter Kopfball nach knapp 25 Minuten zwang Ugur Can Tayar zu einer ersten starken Parade (24.).

Der VfR hatte nun Schwierigkeiten, ins letzte Drittel vorzustoßen. Verlorene Zweikämpfe und vermeidbare Fehler im Spielaufbau behinderten die Offensive. Gleichzeitig sorgten Abstimmungsprobleme zwischen Abwehr und Torhüter für Unstimmigkeiten im Defensivverbund, die beinahe die Gästeführung ermöglicht hätten. Eine eigentlich leicht zu klärende Hereingabe landete vor den Füßen Lorenz Minders, der jedoch im Abschluss zu hoch ansetzte (37.). Wenige Augenblicke später kam auch Hollenbachs Top-Torjäger Hannes Scherer erstmals aus spitzem Winkel zum Abschluss (39.).

Im zweiten Durchgang bekamen die 320 Zuschauer im Rhein-Neckar-Stadion zunächst eine zähe Begegnung mit wenigen Torabschlüssen präsentiert. Der VfR tat sich speziell im Offensivspiel schwer und konnte weiterhin keine nennenswerten Torgelegenheiten kreieren. Cheftrainer Hakan Atik versuchte zwar Impulse zu setzen, doch die personellen Änderungen entfalteten nicht die erhoffte Wirkung. Auf der anderen Seite verwertete Hollenbach nach gut 60 Minuten einen Eckball zur Führung. Der freistehende Sebastian Schiek bekam eine Kopfballverlängerung zu fassen und hämmerte den Ball humorlos ins lange Toreck (63.).

Der Rückstand brachte den VfR nun endgültig aus dem Konzept. Anstatt den einen oder anderen Akzent in der Offensive zu setzen, gerieten die Rasenspieler weiter in Bedrängnis. Hollenbach erwies sich wiederum vor allem in Standardsituationen als brandgefährlich. Nach 70 Minuten konnte der VfR eine Freistoßhereingabe nicht final klären. Über Umwege landete der Ball bei Noah Krieger, der im Getümmel das Spielgerät gekonnt ins Tor schob (70.). Doch Kriegers 0:2 bildete nicht den Schlusspunkt eines aus VfR-Sicht unglücklichen Nachmittags. Zwei Zeigerumdrehungen später markierte Hollenbachs Top-Torjäger Hannes Scherer das 0:3. Der effiziente Mittelstürmer köpfte eine präzise Flanke unbedrängt und aus kurzer Distanz problemlos zum Endstand ein (72.). In der folgenden Zeit plätscherte die Partie vor sich hin. Der VfR kam erst in der 90. Minute wieder gefährlich vor das Tor. Robin Szarka hämmerte den Ball nach einer Ecke direkt auf das Hollenbacher Gehäuse, doch Bromma reagierte geistesgegenwärtig und entschärfte (90.).

Somit blieb es bei einer 0:3-Niederlage, die nicht nur ergebnistechnisch zu wünschen übrig ließ. Offensiv agierte der VfR harmlos, kam selten zum Abschluss und ließ darüber hinaus die wenigen Chancen liegen. In der Defensive offenbarten sich wiederum einige Defizite. Die ersten beiden Gegentreffer resultierten aus Standardsituationen, die der VfR nicht final klären konnte. Darüber hinaus stimmte die Zuordnung in der Abwehr nicht immer. Wer beispielsweise einen Stürmer mit den Qualitäten Hannes Scherers aus kurzer Distanz unbedrängt zum Abschluss kommen lässt, wird hierfür im Regelfall bestraft. Genau dies war beim 0:3 der Fall. Am kommenden Samstag (15.00 Uhr) gibt es für den VfR die Chance, beim SV Oberachern wieder in die Spur zu finden. Nicht nur Cheftrainer Hakan Atik wird in dieser Partie eine deutliche Reaktion erwarten. Dass die Mannschaft wesentlich besseren Fußball spielen kann, hat sie in dieser Saison bereits eindrucksvoll bewiesen!

VfR Mannheim – FSV Hollenbach 0:3 (0:0)
VfR: Can Tayar, Denefleh, Vrella (70. Titsch Rivero), Franz, Djengoue, Szarka, Jüllich (56. Rona), Polat (66. Ulusoy), Sahiti, Maloku (56. Anthis), Neuner
Hollenbach: Bromma, Breuninger, Minder, Faßbinder, Scherer, Krieger (85. Rau), J. Limbach, Schiek, Lutz (80. Hofmann), Uhl, F. Limbach (76. Schappes)
Tore: 0:1 Schiek (63.), 0:2 Krieger (70.), 0:3 Scherer (72.); Schiedsrichter: Jonathan Woldai; Zuschauer: 320