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Fußballweltmeister von 1974, Bernd Hölzenbein, ist tot

Hölzenbein
Bernd Hölzenbein, nach dem WM-Finale von 1974

(GM) Nach Kapitän Franz Beckenbauer, starb ausgerechnet im Jubiläumsjahr ein weiterer Weltmeister von 1974. Bernd Hölzenbein verstarb gestern, am 15. April, im Alter von 78 Jahren.

Der am 9. März 1946 geborene Hesse, spielte insgesamt 14 Jahre lang für Eintracht Frankfurt, mit der er dreimal DFB-Pokalsieger wurde und 1980 auch den UEFA-Pokal gewann. Für die Eintracht absolvierte er 420 Pflichtspiele und schoss dabei 160 Tore. Den größten Erfolg erreichte Bernd Hölzenbein aber mit der deutschen Nationalmannschaft, mit der er 1974 Weltmeister wurde. Im denkwürdigen Finale gegen die Niederlande, spielte er eine entscheidende Rolle, als er beim Stande von 0:1 von Wim Jansen gefoult wurde und Paul Breitner den anschließenden Strafstoß zum 1:1-Ausgleich verwandelte.

Noch heute – 50 Jahre später – wird über die Berechtigung dieses Elfmeters diskutiert, da Hölzenbein eine „Schwalbe“ vorgeworfen wurde. Auch wenn sich die in diesem Finale favorisierte niederländische Mannschaft um den Titel betrogen fühlte, war dieser Elfmeter im höchsten Fall strittig und keineswegs gänzlich unberechtigt. Und entscheidend war er schon gar nicht. Das 1:1 fiel in der 25. Minute – also war noch über eine Stunde zu spielen. Und dass im weiteren Spielverlauf Bernd Hölzenbein noch einmal – und dieses Mal völlig unstrittig – im holländischen Strafraum gefoult wurde, aber es keinen Elfmeter gab, und zudem ein reguläres Tor von Gerd Müller, wegen angeblicher Abseitsstellung, die aber nicht gegeben war, nicht gegeben wurde, wird von holländischen Fußballfans bis heute gerne übersehen.

Es wird Bernd Hölzenbein nicht gerecht, ihn fast ausschließlich im Zusammenhang mit der Elfmetersituation des Finales der WM 1974 zu sehen. Der technisch versierte Angreifer war ballgewandt, torgefährlich und bekannt dafür, Tore aus unmöglichen Situationen zu erzielen, sogar im Sitzen, wie 1979 im UEFA-Pokalspiel gegen Dinamo Bukarest.

Nach seiner Bundesligakarriere, 1981, wechselte er in die amerikanische Profiliga, kehrte aber Ende 1985 zurück und spielte in der Saison 1985/86 noch sechs Monate beim FSV Salmrohr in der Oberliga Südwest. 1988 kam er wieder zu Eintracht Frankfurt zurück und war dort als Funktionär tätig.

Wie Gerd Müller, Jürgen Grabowski und Franz Beckenbauer, erlebt Bernd Hölzenbein das 50-jährige Jubiläum des WM-Titels von 1974 leider nicht mehr.

Ruhe in Frieden, Bernd Hölzenbein.