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Nikolaj Jacobsen bei #1team1podcast: "Ich bin kein Trainer, der Angst hat."

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Mit Nikolaj Jacobsen ist der amtierende Welttrainer Gast der aktuellen Ausgabe von #1team1podcast - der Handball-Podcast der Rhein-Neckar Löwen. Im Gespräch mit Podcast-Host und Arena-Sprecher Kevin Gerwin beurteilt er die Lage bei seinem Ex-Klub, den er von 2013 bis 2018 trainierte und zu insgesamt sechs Titeln, darunter zwei Meisterschaften und ein Pokalsieg, führte. Mit Dänemark gewann er 2019 in beeindruckender Manier die Handball-Weltmeisterschaft. Auf diesen Meilenstein seiner Karriere blickt er genauso gerne zurück wie auf seine Zeit in Mannheim, Kronau und Leimen. Rund 90 unterhaltsame Minuten mit Nikolaj Jacobsen bringen Aufschlüsse über seine Einstellung zum Job, seine Liebe zur Familie und zu Freunden, seine Meinung zum aktuellen Handball-Geschehen und die Frage, ob er sich eine Rückkehr zu einer Vereinsmannschaft vorstellen kann.

Hier eine Auswahl der stärksten Zitate:

Über seine Handball-Leidenschaft:
"Wenn ich nicht Handball zuhause schaue, dann gehe ich mit meinen Kindern zu einem Spiel. Jetzt fängt die Bundesliga an, dann kann ich noch mehr schauen. Für meinen Alltag ist es gut, dass es wieder Handball zu schauen gibt. Außerdem muss ich in zwei Wochen meine Mannschaft (die dänische Nationalmannschaft, Anm. d. Red.) für die nächsten Länderspiele nominieren, da muss ich vorbereitet sein."

Über das Titelrennen in der Bundesliga:
"Die Löwen sind gut aufgestellt. Im Vergleich mit Kiel und Flensburg wird es schwer. Die haben beide fantastische Mannschaften. Da muss viel richtig gut laufen, damit die Löwen auf dieses Level kommen können."

Über den Top-Favoriten Kiel, seinen anderen großen Ex-Klub:
"Kiel ist Kiel. Kiel wird immer Favorit sein, so ist das mit dem größten Etat in der Bundesliga. Natürlich müssen sie - wie alle anderen auch - von Verletzungen verschont bleiben. Mit Sander Sagosen haben sie einen fantastischen Spieler geholt. Aber mit Zahabec und Dule (Domagoj Duvnjak) haben sie dann insgesamt nur drei Rechtshänder aktuell. Das kann vielleicht zu wenig sein in einer langen Saison. Da ist Flensburg breiter aufgestellt, und deswegen sehe ich sie auch nur knapp hinter Kiel."

Über das Schlimmste, mit dem er einmal Andy Schmid zu Löwen-Zeiten beschimpft hat (die beiden sind eigentlich dicke Freunde, Anm. d. Red.):
"Ich glaube, ich habe ihm einmal gesagt: Ich töte Dich, wenn Du so weiter machst. Aber so was habe ich immer auf Dänisch gesagt, damit das nicht alle verstehen."

Über sich selbst als Spieler:
"Als Trainer bin ich viel disziplinierter. Als Spieler habe ich meinen Trainern einige graue Haare verschafft. Ich war einer, der sich gerne Chancen genommen und frech gespielt hat. Jetzt bin ich ein bisschen strenger, glaube aber, dass das auch sein muss. Ich sage immer zu meinen Spielern: Ihr könnt es so schön haben, wie ihr wollt. Ihr müsst nur gewinnen."

Über Anfragen von Vereinen für einen Trainerjob:
"Es gab natürlich die eine oder andere Anfrage. Aber jetzt bin ich zufrieden (mit dem Job als Nationalmannschaftstrainer, A.d.R.). Es ist gut für meine Familie, meine Kinder."

Darüber, wie seine Kinder auf das zuweilen sehr extrovertierte Verhalten ihres Vaters als Trainer reagieren:
"Da wird Papa peinlich. Aber das ist mir sch...egal." (lacht)

Über den Druck als Trainer:
"Ich lebe eigentlich ganz gut mit Druck, das treibt mich an. Ich bin kein Trainer, der Angst hat. Ich nehme das Risiko gerne an."

Quelle: Rhein-Neckar Löwen