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TVG und SGL stellen den Trainingsbetrieb vorübergehend ein

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Es ist kein Ende in Sicht - zumindest, wenn es um die Corona-Krise in Deutschland und der Welt geht. Seit heute befindet sich auch Baden-Württemberg im "harten Lockdown", ab Montag soll der Impfstoff zugelassen werden, Weihnachten und Silvester werden dieses Jahr ungewohnt anders und wie es im Januar weitergeht, ist noch unklar. Klar ist indes jedoch, dass die Hirschberger Handballvereine TVG Großsachsen und SG Leutershausen den Trainingsbetrieb einstellen werden. Diese Entscheidung trafen beide Drittligisten in enger Absprache.

"Das war keine Entscheidung, wo wir geschaut haben, was machen andere. Wir haben die Entscheidung für uns getroffen", erklärt Mark Wetzel, Sportlicher Leiter der SG Leutershausen. Und sein Saasemer Pendant Tom Zahn ergänzt: "Unser Trainer Stefan Pohl und ich saßen vor dem Training zusammen und haben unter anderem über den Sinn und Unsinn des Trainingsbetrieb gesprochen. Wir sind übereingekommen, dass es in dem Lockdown keinen Sinn ergibt, zu trainieren."

Bislang trainierten beide Teams in abgespeckter Form und ohne Abstand. Wetzel: “Reguläres Training ist ohnehin nicht möglich. Wir hatten bislang den Spielern freigestellt, ob sie trainieren oder nicht, da einige auch aufgrund der beruflichen oder familiären Situation nicht kommen konnten.” Bei der TVG war die Lage zuletzt etwas kritischer, denn es gab insgesamt 13 Corona-Fälle im Team. Zahn: “Es gibt ein paar Spieler, die es nicht hatten und wir können weder kontrollieren noch die Kontakte nach Außen verbieten. Jetzt mit 16 Mann zusammen zu kommen, wäre absurd.” Beide Mannschaften wollen zudem sicherstellen, dass Spieler und Betreuer das Weihnachtsfest ohne einen weiteren Risikofaktor mit der Familie verbringen können.

Aus sportlicher Sicht ist diese Entscheidung für beide Vereine sicher ein Nachteil, sollte die Saison irgendwann fortgesetzt werden, da manche Konkurrenten das Trainingspensum sogar nach oben geschraubt haben. Zahn: “Vor uns haben alle einen Vorteil, weil wir ja vier Wochen komplett in Quarantäne waren. Das ist Wettbewerbsverzerrung.” Aber der Saasemer hat auch einen Vorschlag für den DHB: “Fair wäre, die Saison zu annullieren und im September, oder meinetwegen auch im August, neu zu beginnen.” Dem schließt sich Wetzel an: “Mit vier Wochen Vorbereitung kann es kaum einen Neustart geben. Man sieht ja, wie viele Verletzungen es geben kann.” Allerdings haben auch beide Sportlichen Leiter Verständnis für den Deutschen Handballbund (DHB), dass solch eine Entscheidung aktuell noch nicht getroffen werden kann.

Der sportliche Aspekt spielt aktuell ohnehin nur eine untergeordnete Rolle in Hirschberg. Die Gesundheit steht im Vordergrund, da sind sich alle einig. Mut macht der TVG Großsachsen und der SG Leutershausen, die Solidarität in der Gemeinde. “Ob Spieler, Zuschauer oder Sponsoren… Es stehen alle hinter uns. Dafür sind wir sehr dankbar und freuen uns, irgendwann wieder alle in der Halle begrüßen zu dürfen”, so Wetzel und Zahn abschließend.

Pressemeldung: SG Leutershausen und TVG Großsachsen