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Vom Handballer zum Lehrer - Kapitän Ruß verlässt die SGL!

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Etwas überraschend, aber keineswegs unerwartet, muss die SG Leutershausen einen herben Verlust in der Vorbereitung hinnehmen: Kapitän Niklas Ruß verlässt den Verein.

“Ich glaube, es dauert noch bis ich ganz realisiert habe.” Niklas Ruß kann selbst noch nicht fassen, was geschehen ist. Nach neun Jahren im Dress der SG Leutershausen ist nun Schluss. Von 2011 bis 2014 spielte der Linksaußen für die Roten Teufel von der Bergstraße, es folgte ein Intermezzo für Balingen-Weilstetten und die Rückkehr 2016 zur SGL. In den vergangenen Jahren führte Ruß die Heisemer als Kapitän aufs Feld.

“Es ist ein Verein, zu dem ich eine ganz besondere Verbindung habe. Es spricht für sich, dass ich so lange hier war”, so Ruß, der sich nach dem Turnier in Heddesheim seiner neuen Herausforderung stellt.

“Das tut uns natürlich extrem weh - sportlich und menschlich. Niklas war über Jahre hinweg ein Spieler, auf den wir uns auf und neben der Platte verlassen konnte”, weiß auch Mark Wetzel. Der Sportliche Leiter wusste um die Thematik bei Ruß, war jedoch ebenso überrascht als der Abschied feststand. Wetzel: “Es war in Vertragsgesprächen immer ein Thema. Und wenn er so eine Chance bekommt, dann muss er sie auch wahrnehmen. Wir wünschen ihm viel Erfolg.”

Während die Mannschaft eine Woche Pause hat und dann in naher Zukunft in die umgebaute Heinrich-Beck-Halle zurückkehrt, sucht Niklas Ruß eine Wohnung in der Nähe des Bodensees. Dort wurde ihm nach seinem nun abgeschlossenen Referendariat eine unbefristete Anstellung als Lehrer an einem Gymnasium angeboten. Für Ruß ein optimaler Berufseinstieg, auch wenn beide Seiten gehofft hatten, dass es vielleicht doch in der Region Bergstraße funktioniert.

“Ich wusste erstmal gar nicht, was ich davon halten soll. Ich bin hier verwurzelt, aber muss meine Prioritäten nun beruflich setzen. Ich habe dort eine tolle Schule, die mir eine gute Chance bietet. Außerdem arbeitet meine Freundin in der Schweiz und wir können nun zusammenziehen”, erklärt Ruß die nicht leichte, aber richtige Entscheidung.

Das Ruß-Ende bei der SGL ist kein Abschied vom Sport für immer. “Ich habe mein Leben lang Sport getrieben, muss mich jetzt nur erstmal auf meinen Beruf konzentrieren. Stand jetzt, spiele ich erstmal nicht mehr, aber wer weiß, was die Zukunft bringt”, so Ruß. Die Tür bei der SG Leutershausen ist jedenfalls offen - Wetzel: “Ich kann ihn mir bei uns in jeder Position vorstellen. Wenn er irgendwann wieder in Richtung Bergstraße oder Heimat ziehen wird, kann er alles machen.”

Vorerst müssen sich Mark Wetzel und die SGL jedoch nach einem neuen Spieler für die Mitte umschauen. “Wir sind im Rückraum jetzt nicht mehr so besetzt, wie wir es gerne wären, vertrauen aber auf unsere Spieler. Wenn sich etwas ergibt, sind wir natürlich offen”, bleibt Wetzel optimistisch.

Ruß findet sich in der Zwischenzeit in den neuen Alltag, ohne die SG Leutershausen, ein, kommt aber zum Pokalspiel nochmal an die Bergstraße. Ruß: “Ich freue mich darauf, nochmal in der Heinrich-Beck-Halle zu stehen. Ob ich im Kader bin, werden wir sehen, aber auf jeden Fall möchte ich mich nochmal bei der Mannschaft, den Zuschauern und Verantwortlichen verabschieden.” Sie waren schließlich ein Teil seines Lebens in den vergangenen Jahren und werden einem der “verdientesten Spieler seit Neugründung der SGL”, wie Wetzel Ruß beschreibt, sicher eine weitere schöne Erinnerung sowie einen gebührenden Abschied schenken.

SG Leutershausen