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Löwen - Unentschieden gegen starke Balinger

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Im Testspiel gegen den Bundesligaaufsteiger geht es ordentlich zur Sache
Unentschieden gegen starke Balinger: 500 Zuschauer und Löwen-Fans lassen sich die Chance, ihre Löwen live in Action zu erleben, auch an einem Freitagabend nicht entgehen. Belohnt für ihre Anwesenheit und Treue werden sie mit einem fantastischen Handballspiel, das neben sehenswerten Aktionen vor allem eine ganze Menge Kampf, Leidenschaft und Einsatz zu bieten hat, ehe eine Portion Spannung den Ausflug in die Östringer Stadthalle veredelt.

Den deutlichen besseren Start in Partie erwischt die Spielgemeinschaft HBW Balingen-Weilstetten. Der Zweitligameister und Bundesligaaufsteiger startet furios in die Partie, führt gegen die Gelbhemden, die auf den Halbpositionen mit den Neuzugängen Gustav Davidsson und Jon Lindenchrone beginnen, bereits nach vier Minuten mit 0:3. Weitere zwei Minuten dauert es bis zum ersten Löwen-Treffer durch Patrick Groetzki (1:4). So ist es vor allem die unzureichende Chancenverwertung, die die Mannschaft von Sebastian Hinze diesen Rückstand beschert. Ein ums andere Mal lassen die „Männer in Gelb“ beste Tormöglichkeiten liegen, scheitern am Pfosten oder am starken HBW-Keeper Mohamed El-Tayar. Aus Löwen-Sicht umso wichtiger, dass auch Joel Birlehm einen super Tag erwischt hat. Angetrieben von dessen Paraden und dem Überwinden der anfänglichen „Findungsphase“, legen die Löwen einen 5:0-Lauf hin und gehen Mitte der ersten Halbzeit erstmals mit drei Treffern in Front (9:6 / 16. Minute)

Ganz im Sinne eines Testspiels zeigt sich Cheftrainer Sebastian Hinze wechsel- und experimentierfreudig. Nicht nur gewährt er allen Spielern, abgesehen von Mikael Appelgren (Handverletzung), Olle Forsell Schefvert (Knie) und Halil Jaganjac, der aus Gründen der Belastungssteuerung lediglich das Aufwärmprogramm absolviert, Spielminuten und schenkt den Zuschauern eine Kostprobe der Variabilität von Gustav Davidsson und Arnór Snær Óskarsson. Während die Neuzugänge zweitweise ihr Können auf der Mitte unter Beweis stellen, darf der junge Isländer zusätzlich beide Positionen auf der rechten Seite bespielen. Da es den Löwen bis zur Halbzeit nicht gelingt, ihre Chancenauswertung zu verbessern und der HBW es im Gegenzug immer wieder schafft, die treffsichern Außenspieler in aussichtsreiche Wurfpositionen zu bringen, bleibt der Spielstand ausgeglichen. Zwei Sekunden vor der Pausensirene fasst sich der wurfgewaltige Philipp Ahouansou ein Herz und knallt das Spielgerät sehenswert per Unterarmwurf zur 16:15-Habzeitführung in die Maschen.

Spannung bis zur Schlusssekunde
Patrick Groetzki erzielt fünf Treffer gegen Balingen
Trotz Halbzeitpause und Traineransprachen – am Spielfilm ändert sich auch zu Beginn der zweiten Halbzeit nichts. So gelingt es Balingen, in der 38. Minute erneut in Front zu gehen (18:19). ‘‘Testspiel“ steht drauf auf diesem Duell – ein ‘‘Abnutzungskampf“ steckt drin. Beide Teams schenken sich nichts, gehen hart, dennoch stets fair, zur Sache und legen große Leidenschaft an den Tag.

Fünfzehn Minuten vor Schluss steht die Halle dann zum ersten Mal so richtig Kopf: David Späth, der bereits nach einem angetäuschten Sprungwurf in die lange Ecke abgetaucht ist, pariert im Sitzen einen freien HBW-Wurf von sechs Metern. Generell hinterlassen die Torhüter auf beiden Seiten einen starken Eindruck. So ist die, auch in der zweiten Halbzeit, ausbaufähige Chancenverwertung der Gelbhemden ebenso an den starken Aktionen von HBW-Schlussmanns Mario Ruminsky festzumachen.

Fünf Minuten vor Ende des Spiels ist es Arnór Snær Óskarsson, der nach doppelter Kreuzung eine Lücke auf Halbrechts findet und die Löwen erneut mit einem Treffer in Front bringt (27:26 / 55. Minute). Doch die Gäste bleiben in der Partie, schaffen es immer wieder eine Antwort zu geben. Die Möglichkeit des HBW, 50 Sekunden vor Schluss per Siebenmeter in Führung zu gehen, vereitelt David Späth in Final4-Marnier (28:28 / 59. Minute). Da die Gelbhemden allerdings im darauffolgenden Angriff nicht zum Abschluss kommen, gehören die letzten acht Sekunden Ballbesitz den Gästen. Eine Schlussphase, in der nur noch die aller wenigsten Zuschauer sitzen. Zu spannend ist das, was sich auf dem Hallenboden abspielt. Balingen-Weilstetten schafft es tatsächlich, noch eine finale Torchance aus dem rechten Rückraum herauszuspielen. Doch durchatmen für alle Löwen-Fans und -Spieler – David Späth hat den Braten gerochen, springt in das kurze Eck und pariert den letzten Wurf des Spiels. So endet ein ereignisreiches und mitreißendes Duell zweier leidenschaftlicher Mannschaften 28:28 unentschieden.

„Es war ein schweres Spiel. Ich finde, wir waren mental nicht auf das Duell gegen eine Bundesligamannschaft vorbereitet. Das müssen wir in Zukunft anders angehen“, resümiert Gustav Davidsson den Auftritt der Löwen.

Die Chance, es besser zu machen, haben die Löwen bereits am kommenden Montag (14.08.) um 18:00 Uhr. Dann trifft die Mannschaft in Kronau auf den Schweizer Vizemeister HC Kriens-Luzern, bei denen Löwen-Legende Andy Schmid die Fäden im Rückraum zieht.

Rhein-Neckar Löwen - HBW Balingen-Weilstetten 28:28 (18:15)
Löwen: Birlehm (01. – 30. Minute), Späth (30. – 60. Minute) Kirkeløkke, Knorr 3/3, Óskarsson 2, Ahouansou 4, Davidsson 2, Lindenchrone 4, Zacharias 2, Móré 2, Groetzki 5, Plucnar 1, Gislason 1, Kohlbacher 2
Balingen-Weilstetten: El-Tayar (01. – 30. Minute), Ruminsky (30. – 60. Minute) Grahovac 2, Vistrop 1, Leimeter 1, Prantner, Ingason 1, Gretarsson 6/4, Danner 1, Hildenbrand 2, Schoch 2, Fügel 2, Saueressig 1, Volz 6, Heinzelmann 1,
Zuschauer: 500

Quelle: www.rhein-neckar-loewen.de

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